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Kantonsfinanzen: woher kommt das Geld und wohin fliesst es? (102 ...

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Politik <strong>und</strong> Staat<br />

18<br />

<strong>Kantonsfinanzen</strong>: <strong>woher</strong> <strong>kommt</strong> <strong>das</strong> <strong>Geld</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>wohin</strong> <strong>fli<strong>es</strong>st</strong> <strong>es</strong>?<br />

Das Staatsgebilde «Kanton St.Gallen» wendet für die Erfüllung der<br />

ihm auferlegten Aufgaben in der laufenden Rechnung jährlich über<br />

3 Milliarden Franken auf. Soweit der Aufwand nicht auf die Verursacher<br />

überwälzt oder durch Beiträge von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Gemeinden gedeckt<br />

werden kann, ist er aus allgemeinen Staatsmitteln zu finanzieren.<br />

Woher <strong>kommt</strong> <strong>das</strong> <strong>Geld</strong>?<br />

Die Steuern bilden die Haupteinnahmequelle (43%) d<strong>es</strong> Kantons <strong>und</strong><br />

auch den Hauptteil der allgemeinen Staatsmittel (Grafik 1). Ebenfalls<br />

den allgemeinen Mitteln zugerechnet werden können die Vermögenserträge,<br />

die Ertragsanteile (hauptsächlich Kantonsanteile an der direkten<br />

B<strong>und</strong><strong>es</strong>steuer <strong>und</strong> der Verrechnungssteuer) sowie die Erträge aus Regalien<br />

<strong>und</strong> Konz<strong>es</strong>sionen (z.B. Jagdregal <strong>und</strong> Wasserrechte).<br />

Die Verursacherfinanzierung zeigt sich in den Sachgruppen Entgelte<br />

<strong>und</strong> Rückerstattungen von Gemeinw<strong>es</strong>en, die zusammen 19 Prozent d<strong>es</strong><br />

G<strong>es</strong>amtertrags ausmachen. Beispiele für Entgelte sind Gebühren für<br />

Amtshandlungen, Spitaltaxen <strong>und</strong> Verkehrsbussen.<br />

Eine weitere wichtige Einnahmequelle (17%) bilden die Beiträge<br />

von B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Gemeinden. Dabei handelt <strong>es</strong> sich entweder um Beiträge<br />

an die Kantonsrechnung oder um durchlaufende Beiträge, die vom<br />

Kanton eins zu eins weiterzugeben sind.<br />

Die internen Verrechnungen sind Leistungsverrechnungen zwischen<br />

verschiedenen staatlichen Stellen, die in gleicher Höhe auch auf der<br />

Aufwandseite zu finden sind. Ebenfalls keine echten Einnahmen sind<br />

die Entnahmen aus Spezial- <strong>und</strong> Vorfinanzierungen (Defondierungen),<br />

wo vorhandene Vermögensb<strong>es</strong>tände zugunsten der laufenden Rechnung<br />

aufgelöst werden.<br />

Wohin <strong>fli<strong>es</strong>st</strong> <strong>das</strong> <strong>Geld</strong>?<br />

Der Bruttoaufwand zeigt an, wieviel der Kanton St.Gallen insg<strong>es</strong>amt für<br />

ein einzeln<strong>es</strong> Aufgabengebiet aufwendet (Grafik 2, ober<strong>es</strong> Kreisdiagramm).<br />

Von den 3.3 Milliarden Franken G<strong>es</strong>amtaufwand im Jahr<br />

2000 entfällt mehr als die Hälfte auf die drei Bereiche G<strong>es</strong><strong>und</strong>heit, Bildung<br />

<strong>und</strong> soziale Wohlfahrt.<br />

Der Nettoaufwand ist ein Mass dafür, wieviel allgemeine Staatsmittel<br />

für jeden Funktionsbereich eing<strong>es</strong>etzt werden. Vom g<strong>es</strong>amten Nettoaufwand<br />

d<strong>es</strong> Jahr<strong>es</strong> 2000 (1.1 Milliarden Franken) beanspruchen die<br />

bereits erwähnten drei Bereiche G<strong>es</strong><strong>und</strong>heit, Bildung <strong>und</strong> soziale<br />

Wohlfahrt beinahe vier Fünftel (Grafik 2, unter<strong>es</strong> Kreisdiagramm).<br />

Aus dem Verhältnis zwischen Netto- <strong>und</strong> Bruttoaufwand lässt sich abl<strong>es</strong>en,<br />

in welchem Mass die einzelnen Aufgabenbereiche aus allgemeinen<br />

Mitteln finanziert werden. Dabei zeigt sich beispielsweise, <strong>das</strong>s<br />

von den für Bildung ausgegebenen 543 Millionen 408 Millionen zulasten<br />

allgemeiner Staatsmittel gehen (75 Prozent). In allen anderen Bereichen<br />

macht di<strong>es</strong>er Anteil weniger als die Hälfte aus. B<strong>es</strong>onders ausgeprägt<br />

ist die Drittfinanzierung im Verkehrsbereich, wo nur ein<br />

Zehntel d<strong>es</strong> Aufwands aus allgemeinen Mitteln gedeckt werden muss.


19<br />

Politik <strong>und</strong> Staat<br />

1: Einnahmen d<strong>es</strong> Staatshaushalt<strong>es</strong> Kanton St.Gallen im<br />

Rechnungsjahr 2000 (Sachgruppengliederung)<br />

Defondierungen<br />

40 (1%)<br />

Durchlaufende<br />

Beiträge<br />

272 (8%)<br />

Interne<br />

Verrechnungen<br />

294 (9%)<br />

in Millionen Franken<br />

Beiträge an<br />

die eigene<br />

Rechnung<br />

Vermögenserträge<br />

50 (1%)<br />

Rückerstattungen<br />

von<br />

Gemeinw<strong>es</strong>en<br />

315 (9%)<br />

Entgelte<br />

590 (18%)<br />

3'357<br />

Steuern<br />

1'435 (43%)<br />

Quelle:<br />

Finanzdepartement<br />

Kanton St.Gallen<br />

198 (6%)<br />

Ertragsanteile<br />

29 (1%)<br />

134 (4%)<br />

Regalien/<br />

Konz<strong>es</strong>sionen<br />

2: Mittelverwendung Staatshaushalt Kanton St.Gallen im<br />

Rechnungsjahr 2000 (funktionale Gliederung)<br />

Bruttoaufwand<br />

58 (2%) 54 (2%)<br />

227 (7%)<br />

(in Millionen Franken)<br />

276 (8%)<br />

658 (20%)<br />

G<strong>es</strong><strong>und</strong>heit<br />

308 (9%)<br />

3'263<br />

543 (17%)<br />

Bildung<br />

Soziale Wohlfahrt<br />

315 (10%)<br />

Allgemeine Verwaltung<br />

324 (10%)<br />

500 (15%)<br />

Verkehr<br />

Finanzen <strong>und</strong> Steuern<br />

Öffentliche Sicherheit<br />

Nettoaufwand<br />

26 (2%) 22 (2%)<br />

28 (2%)<br />

117 (10%)<br />

248 (22%)<br />

33 (3%)<br />

10 (1%)<br />

1'132<br />

Volkswirtschaft<br />

Umwelt, Raumordnung<br />

Kultur, Freizeit, Kirche<br />

240 (21%)<br />

408 (36%)<br />

Quelle:<br />

Finanzdepartement Kanton St.Gallen

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