Der Harry-auf-Deutsch Adventskalender 2010

Der Harry-auf-Deutsch Adventskalender 2010
erheiternd und wie er beobachtete, ein Großteil der Anwesenden auch, ohne dass man ein
direktes Lachen sah. Das wäre wieder bestraft worden, weil eben die Carrows keinerlei Humor
hatten. Schließlich zogen sie sich beleidigt und hungrig zurück. Erst danach löste sich etwas
die Anspannung in der Großen Halle.
Selbst der bisher übliche jährliche Umtrunk nach dem Weihnachtsessen unter den Kollegen
entfiel … begreiflicher Weise. Minerva und die anderen Kollegen verhielten sich immer noch
sehr reserviert. Die Ereignisse des Sommers waren unvergessen.
Severus Snape stand nun mit einem Glas Feuerwhisky am Fenster. Er musste sich diesen
Augenblick der Besinnung als Atempause gönnen. Er fühlte sich im Augenblick einsam --
einsamer als all in den Jahren zuvor.
Dazu der Verlust seines einzigen Freundes, dem er auch noch auf dessen Wunsch hin das
Leben nahm. Die gelegentlichen Unterhaltungen mit dem Porträt von Dumbledore konnten
seine Isolation nicht mildern.
Doppelspion … es hört sich spannend an, wenn man davon nur hörte oder las. In der Realität
sah es völlig anders aus. Es war ein tägliches Taktieren und ein ständiger Spagat, ohne dass er
selbst seine Glaubwürdigkeit und sein Leben dabei verlor. Das Gleichgewicht zu halten, damit
nicht alles im Chaos versank.
Das graue stürmische Wetter, welches seit Wochen anhielt, schien ihm ein Sinnbild seines
eigenen Lebens.
Plötzlich nahm er ein schwaches, schwankendes Licht auf dem Schulgelände in der Höhe des
Grabmales von Dumbledore wahr. Ein Schimmer nur, aber er fühlte plötzlich Wärme in
seinem Herzen. Es schien, als wüsste er plötzlich, warum er hier stand.
Tief durchatmend drehte er sich, hob sein Glas zu dem Porträt: „Frohe Weihnachten Albus, wo
auch immer du sein magst.“
Severus trank … und bemerkte nicht, dass ihn zwei blaue Augen beobachteten.
„Die wünsche ich dir auch, Severus.“
Beide Männer merkten nicht, dass ihnen Tränen über die Gesichter liefen.
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