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Der Harry-auf-Deutsch Adventskalender 2010

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<strong>Der</strong> <strong>Harry</strong>-<strong>auf</strong>-<strong>Deutsch</strong> <strong>Adventskalender</strong> <strong>2010</strong><br />

<strong>Harry</strong>s Mundwinkel zuckte. „Nein. Nur Hermine macht ihren Abschluss. Ron und ich sind im<br />

Ministerium … wir werden Auroren.“<br />

„Ah.“<br />

Schweigen. Snape sah sich mit mäßigem Interesse im Schulleiterbüro um. <strong>Harry</strong> kannte ihn<br />

allerdings inzwischen so lange und gut, dass er den Verdacht hatte, Snapes Gelassenheit sei<br />

nur Fassade.<br />

„Sir?“<br />

Snapes Kopf ruckte zu ihm. Ein merkwürdiger Ausdruck, huschte über sein Gesicht, bevor es<br />

wieder zur Reglosigkeit erstarrte. Zu schnell, als dass <strong>Harry</strong> es hätte übersehen können. Snape<br />

war nervös. Eindeutig.<br />

„Danke, Sir. Für … für alles. Ich … ich weiß, dass Sie das nicht für mich getan haben, aber ...“<br />

„Sparen Sie sich sentimentale Ausbrüche Potter“, unterbrach Snape ihn unwirsch.<br />

„Ja, Sir.“<br />

Einige Sekunden sahen Sie einander in die Augen. Dann wandte Snape den Blick ab. „Was<br />

wollen Sie noch von mir, Potter? Habe ich nicht genug für Sie getan?“<br />

<strong>Harry</strong> biss sich <strong>auf</strong> die Unterlippe. „Sir. Ich ...“ Er stockte.<br />

„Wollen Sie mich auslachen? Verhöhnen? So wie Ihr Vater ...“<br />

„Lassen Sie meinen Vater aus dem Spiel“, fiel <strong>Harry</strong> ihm hitzig ins Wort. Dann riss er sich<br />

zusammen und setzte so ruhig, wie er dazu in der Lage war hinzu:. „Bitte, Professor Snape. Es<br />

war nicht richtig, was er getan hat und wenn es möglich wäre, dann würde ich es wieder<br />

gutmachen, aber das kann ich nicht.“<br />

Snape starrte ihn an, die Lippen zu einem Strich verkniffen.<br />

<strong>Harry</strong> atmete tief durch. „Professor, ich kann die Vergangenheit nicht ändern, aber ich möchte,<br />

dass Sie in Zukunft den Platz erhalten, der Ihnen zusteht.“ Mit einer vagen Geste deutete er <strong>auf</strong><br />

einen leeren Platz an der Wand neben dem Porträt Dumbledores.<br />

Sekundenlang war Snapes Miene starr. Dann begann die Maske zu bröckeln. Zuerst blinzelte<br />

er mehrmals. Dann rieb er sich mit der hohlen Hand über Mund und Nase. Und schließlich<br />

geschah etwas, das <strong>Harry</strong> bisher noch nicht gesehen hatte.<br />

Snape lächelte. Es war kein zynisches, boshaftes Verziehen seines Mundes, sondern ein echtes,<br />

wenn auch nur winzig kleines Lächeln. <strong>Harry</strong> trat näher. Wie in den letzten Sekunden von<br />

Severus Snapes Leben begegnete der schwarze Blick dem Grünen – mit einer Intensität, die<br />

<strong>Harry</strong> beinahe schwindelig machte. Er musste sich zusammenreißen, um sich nicht<br />

abzuwenden. Er hatte keine Ahnung, wie lange es dauerte.<br />

„Sie sehen aus wie ihr Vater, Potter“, begann Snape schließlich. Seltsamerweise ließ seine<br />

Stimme jeglichen Hohn und Spott vermissen. „Doch sie haben in der Tat Lilys Augen.“<br />

Dann drehte er sich herum und ging hinüber zur Wand.<br />

Ein letztes Mal trafen sich ihre Blicke, bevor <strong>Harry</strong> die Augen schloss und den Ring vom Finger<br />

zog. Als er sie wieder öffnete, hing ein neues Porträt im Schulleiterbüro.<br />

Severus Snape schlief – so wie alle anderen.<br />

„Leben Sie wohl, Professor“, sagte <strong>Harry</strong> leise und verließ den Raum.<br />

Kaum war die Tür in Schloss gefallen, öffnete sich ein paar schwarze Augen.<br />

„Leb wohl – <strong>Harry</strong>.“<br />

- Seite 67 -

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