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Der Harry-auf-Deutsch Adventskalender 2010

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<strong>Der</strong> <strong>Harry</strong>-<strong>auf</strong>-<strong>Deutsch</strong> <strong>Adventskalender</strong> <strong>2010</strong><br />

Es war ruhig, und alles war weiß. Wahrscheinlich hatte sie es sich nur eingebildet. Ganz<br />

bestimmt. Vielleicht war das ja ein Anzeichen von Müdigkeit? Lily setzte sich wieder hin und<br />

schloss die Augen für eine Weile. Nein, nichts. Keine Müdigkeit.<br />

Resignierend öffnete die Gryffindor ihre Augen wieder und sah aus dem Fenster. Sie war sich<br />

sicher, heute nicht mehr zu schlafen, und dabei war morgen doch Montag und sie musste<br />

ausgeschlafen sein. Während sie aus dem Fenster sah, kam ihr eine Idee, aber Lily zweifelte<br />

am dem Sinn dieser. Sie war Schulsprecherin und wusste, dass niemand zu dieser Zeit<br />

außerhalb seines Gemeinschaftsraumes gesehen werden durfte, aber sollte sie es nicht einfach<br />

wagen? Sie würde eh nicht schlafen können, und wer weiß? Vielleicht half ein Spaziergang im<br />

Schnee ja. Lily biss sich unentschlossen <strong>auf</strong> die Lippe, glitt dann jedoch von der Fensterbank.<br />

Sie warf sich nur einen ihrer Umhänge über und schlich dann aus dem Schlafsaal. Sie wollte so<br />

schnell wie möglich draußen sein, um sich daran zu hindern, doch wieder hinein zu gehen.<br />

Ihr Herz pochte, als sie sich verbotenerweise durch die Gänge schlich. Was würde passieren,<br />

wenn sie, Lily die Schulsprecherin, erwischt werden würde? Aber sie hatte Glück. Eigentlich<br />

war Lily sich sicher, dass ihr Plan am Eingangstor scheitern würde, aber es war offen. Warum<br />

war es offen? Es war nachts nie offen.<br />

Lily schüttelte den Kopf, überlegte kurz es Dumbledore mitzuteilen, verwarf den Gedanken<br />

aber wieder. Vorsichtig ging sie hinaus.<br />

Ein kalter Wind pustete ihr ins Gesicht. Er strich ihre Haare nach hinten. Lily besah die weite,<br />

weiße Landschaft. Ihr war kalt, der Umhang war einfach zu wenig, aber trotz allem begann sie<br />

sich einen Weg zu suchen. <strong>Der</strong> Schnee knirschte leise unter ihren Schuhe und der Wind war<br />

ihr ständiger Begleiter. Das Schloss sah wunderschön aus. Sanft und still, umringt von<br />

massenhaft, weißem Schnee. Lily blieb lächelnd stehen. Sie zitterte leicht und schlang sich ihre<br />

Arme um den Körper und betrachtete eine Weile einfach nur das Schloss, das eine<br />

beruhigende Zufriedenheit <strong>auf</strong> sie ausstrahlte. Sie dachte in diesem Moment an nichts. An<br />

absolut gar nichts. Nicht an ihre Einschlafprobleme. Nicht an die kalten Temperaturen. Sogar<br />

der Krieg, der herrschte, war aus ihrem Kopf geflohen. Hier stand nur sie und da war das<br />

Schloss.<br />

Wie zuvor <strong>auf</strong> der Fensterbank, hatte sie jegliches Zeitgefühl verloren, doch ein lautes<br />

Auflachen entriss sie ihrer Stille. Erschrocken wirbelte Lily herum und suchte mit ihren Augen,<br />

das Gelände ab. Nichts. Hatte sie es sich schon wieder nur eingebildet?<br />

Nein, Lily war sich sicher. Da war was. Sie löste die Arme von ihrem Körper und strich sich die<br />

Haare hinters Ohr, die der Wind in ihr Gesicht geblasen hatte. Automatisch tastete die junge<br />

Evans nach ihrem Zauberstab und stellte leise fluchend fest, dass sie ihn nicht dabei hatte. Lily<br />

ging weiter und sah sich immer wieder um. Gerade als sie zu dem Entschluss kam, dass sie sich<br />

doch alles eingebildet hatte, meinte sich wieder etwas zu hören. Wieder sah sie sich um, und<br />

wurde leicht nervös. Dann sah Lily Fußabdrücke im Schnee. Eigentlich nicht unbedingt etwas<br />

beunruhigendes, aber es ließ sie nervöser werden. Und wieder hörte sie gedämpftes Lachen.<br />

Lily nahm all ihren Mut zusammen und rief in die Nacht hinein: “Hallo?”<br />

Sie meinte, dass das Lachen verstummte. “Ist da jemand?”<br />

Nichts. Lily begann zu zittern, als eine starke Windböe über sie hinweg blies. “Hallo?”<br />

Sie entschloss sich weiter zu gehen, doch urplötzlich packte sie etwas an den Schulter und vor<br />

Schreck blieb Lily einen Moment lang das Herz stehen. Dann entfuhr ihr ein lauter Schrei.<br />

Sie wirbelte herum und schlug blindlings <strong>auf</strong> die Person vor ihr ein. Ehe diese zu Boden fiel<br />

und eine weitere lauthals lachend und wie aus heiterem Himmel <strong>auf</strong>tauchte. Lilys Herz pochte<br />

so schnell wie noch nie in ihrem Leben und mit großen Augen starrte sie <strong>auf</strong> die Person <strong>auf</strong><br />

dem Boden. Sie brauchte eine Weile bis sie einen, sich vor Lachend kringelnden, Sirius Black<br />

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