Der Harry-auf-Deutsch Adventskalender 2010

Der Harry-auf-Deutsch Adventskalender 2010
Bentra sah seinen Nachmir nachdenklich an. Diese Frage hatte er sich so noch nie gestellt.
Auch seine Kollegen hatten, so weit er wusste, noch nicht in diese Richtung geforscht. Konnte
es wirklich sein, daß sein kleiner Nachmir hier gerade einen völlig neuen Denkansatz zum
Verständnis dieser „Menschen“ geliefert hatte?
„Die Frage kann ich dir auch nicht beantworten. Um ehrlich zu sein, sind wir bisher auf diese
Fragestellung überhaupt noch nicht gekommen. Aber dieses Thema ist es wirklich Wert, es bei
nächster Gelegenheit mit meinen Kollegen zu diskutieren. Ich verspreche dir auch, dir danach
zu erzählen, was dabei herausgekommen ist. Das könnte ein wirklich interessanter neuer
Denkansatz sein.“
Oltras Augen blinkten vor Stolz in allen nur erdenklichen Farben. Auch Bentra war auf seinen
Nachmir stolz. Vielleicht hatte Oltra wirklich die Begabung, später einmal seine Forschungen
fortzuführen. Das nötige Interesse schien er zumindest zu haben.
„Willst du noch etwas lustiges sehen?“
Bentras Frage war eigentlich unnötig, denn Oltra hatte selbstverständlich Lust, soviel wie nur
möglich zu sehen. Deshalb führte ihn Bentra in einen etwas abgelegenen Teil des Instituts.
Dort befand sich ein relativ kleiner Raum, in denen überwiegend sehr kleine Flexponder
hingen. Darinnen waren meist eigenartige Wesen zu sehen.
„Aber das sind doch keine ‚Menschen‘. Was sind denn das nun wieder für Wesen?“, wollte
Oltra natürlich sofort wissen.
„Die ‚Menschen‘ nennen das ‚Vögel‘. Das ist auch wieder so ein komischer Aspekt ihrer Kultur.
Sie halten diese ‚Vögel‘ in ihren Wohnungen als eine Art Schmuck. Meistens geben sie diesen
‚Vögeln‘ einen eigenen Flexponder. Und denen scheint es sogar zu gefallen, sich vor den
Flexponder zu setzen. Allerdings scheinen diese kleinen Wesen nicht intelligenzbefähigt zu
sein.“
Oltra beobachtete die ‚Vögel‘ in den Flexpondern einige Zeit nachdenklich. Irgendwie wurde er
aus diesen ‚Menschen‘ nicht schlau.
Bentra beobachtete seinen Nachmir. Für heute hatte der wohl erstmal genug zu verarbeiten.
Wenn Oltra über alles, was er heute gesehen und gehört hatte, einige Zeit nachgedacht haben
würde, würde er ihn nochmal mit ins Institut nehmen.
Oltra war einverstanden, vorerst Schluß zu machen. Über diese ‚Menschen‘ würde er bestimmt
noch lange nachdenken.
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