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Der Harry-auf-Deutsch Adventskalender 2010

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werden?“<br />

<strong>Der</strong> <strong>Harry</strong>-<strong>auf</strong>-<strong>Deutsch</strong> <strong>Adventskalender</strong> <strong>2010</strong><br />

Bentra musste erst suchen, welchen der Flexponder sein Nachmir meinte. „Das ist auch wieder<br />

so eine Besonderheit dieser Wesen. Die nehmen ihre Nahrung nur selten einfach so zu sich,<br />

wie sie in der Natur vorkommt. Meistens bereiten sie die Nahrungsmittel <strong>auf</strong> komplizierte Art<br />

zu. Dabei vermischen sie meist viele Ausgangsstoffe und erhitzen das Ganze dann, bis eine<br />

chemische Reaktion eintritt. Ein paar von unseren Wissenschaftlern haben das mal<br />

ausprobiert, aber das Ergebnis wollte dann niemand essen. Das sah richtig ekelerregend aus<br />

und roch auch sehr eigenartig. Chemische Analysen haben aber ergeben, daß es theoretisch<br />

wirklich auch für uns verdaubar wäre.“<br />

„Und was machen die alle mit diesen Auswüchsen an ihren Köpfen? Ich habe jetzt schon<br />

mehrere Wesen gesehen, die diese Auswüchse irgendwie sortieren.“<br />

„In deren Kultur spielt die Anordnung dieser Auswüchse eine wichtige Rolle. Sie selbst nennen<br />

das ‚Haare‘. Besonders die eine Sorte der ‚Menschen‘, nämlich die, in denen deren Nachmirs<br />

heranwachsen, legt großen Wert dar<strong>auf</strong>, diese ‚Haare‘ künstlerisch zu arrangieren.“<br />

Erfreut betrachtete Bentra das Interesse seines Nachmirs. Zu gerne würde er selbst diese<br />

Kultur restlos verstehen. Aber davon waren sie noch weit entfernt.<br />

„Komm mal mit, ich zeige dir noch eine andere Art von Flexpondern.“<br />

Er führte Oltra in einen anderen Saal, in dem unzählige ziemlich kleine Flexponder hingen.<br />

Einer seiner Kollegen, Alfantra, stand gerade vor einem und machte sich Notizen. Um ihn<br />

nicht zu stören, ging Bentra mit Oltra nach einem kurzen Gruß zur gegenüber liegenden Seite<br />

des Saals.<br />

„Und was fällt dir bei diesen Flexpondern <strong>auf</strong>?“, fragte er Oltra.<br />

„In vielen bewegen sich irgendwelche Maschinen. Sind das die Fortbewegungsmittel dieser<br />

‚Menschen‘?“<br />

„Sehr gut erkannt! Die Wesen nennen das ‚Autos‘, und das interessanteste daran ist, daß der<br />

Antrieb sogar eine große Ähnlichkeit mit unseren Kinetamaten hat. Daran kannst du sehen,<br />

daß so extrem verschiedene Kulturen manchmal doch <strong>auf</strong> sehr ähnliche Lösungen kommen<br />

können. Wenn wir das richtig verstehen, bringen die an ihren ‚Autos‘ deshalb Flexponder an,<br />

um darin beobachten zu können, was hinter ihnen passiert.“<br />

„Aber dazu müssten sich die Lichtstrahlen doch auch umdrehen.“<br />

„Genau. Du merkst schon, daß das ganze Grundprinzip der Flexponder irgendwie <strong>auf</strong> dieses<br />

Problem hinausläuft. Anscheinend ist das unter Ausnutzung der uns unbekannten Dimension<br />

wirklich möglich. Nur, wie gesagt, verstehen wir das physikalisch nicht. Noch nicht.“<br />

Oltra besah sich nachdenklich die Bilder in den Flexpondern. „Aber praktisch wäre das schon,<br />

wenn man hinter sich sehen könnte, ohne sich umzudrehen.“<br />

„Natürlich wäre es das. Obwohl bei diesen Wesen mindestens genau soviel Verkehr herrscht<br />

wie bei uns, scheint es nach unseren Beobachtungen weitaus weniger Unfälle als bei uns zu<br />

geben. Vielleicht sind die Flexponder wirklich der Grund. Allerdings hätte es auch einen<br />

schwerwiegenden Nachteil, wenn sich die Lichtstrahlen in unseren Dimensionen auch an<br />

Flexpondern umdrehen würden. Wie könnten dann zwar uns selbst und das, was hinter uns<br />

ist, darin sehen, aber diese ‚Menschen‘ könnten wir dann natürlich nicht mehr darin<br />

beobachten.“<br />

Oltra stöhnte. „Das ist alles verdammt kompliziert. – Aber ist das nun so kompliziert, weil<br />

diese Wesen so anders sind als wir, oder sind die Wesen so anders, weil die Naturgesetze bei<br />

ihnen so anders sind?“<br />

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