Der Harry-auf-Deutsch Adventskalender 2010

Der Harry-auf-Deutsch Adventskalender 2010
1. Dezember 2010
Loony Moon
Weihnachten 1998
Seit fast sieben Monaten herrschte Friede in der Zaubererwelt.
Doch was hieß Friede?
Voldemort war tot, ein Teil seiner Anhänger saß bereits in Azkaban, ein anderer Teil stand
unter Hausarrest bis zu seiner Verurteilung. Etliche hatten auch vor Angst über das
kommende Urteil Selbstmord begangen.
Das Ministerium hatte zusätzlich aus Sicherheitsgründen trotzdem Vorkehrungen getroffen,
um möglichen Anschlägen Unbelehrbarer vorzubeugen. Diese Zauber waren vielleicht nicht
unbedingt sichtbar, doch sehr effektiv. Kaum einer der Besucher oder der Bewohner der Gasse
störte sich daran.
Denn viele Hexen und Zauberer waren einfach nur froh, dass ihr schlimmster Albtraum vorbei
war, dass sie nicht mehr verfolgt wurden auf Grund ihrer Herkunft oder Einstellung. Die
Winkelgasse mit ihren zahllosen Geschäften lud seit Wochen wieder zum Bummeln und
Verweilen ein, auch wenn längst noch nicht alle Geschäfte wiedereröffnet waren. Florean
Fortescues Schicksal war beispielsweise immer noch ungeklärt.
Und jetzt, in der Vorweihnachtszeit, hatte Georg Weasley auf Wunsch des Ministeriums und
mit der Hilfe vieler Freunde einen Zauber über die Geschäftsstraße gelegt, der alle
Verwüstungen des letzten Jahres vergessen ließ. Glöckchen und Kerzen schwebten in
Abwechslung mit viel Tannengrün, Misteln und Weihnachtskugeln durch die Gasse. Kleine
Sternschnuppen schossen hoch, sobald sich eine Ladentür öffnete. Goldene Schneeflocken
rieselten dazwischen. Weihnachtsmelodien wanden sich um die Köpfe der Besucher der Gasse,
sobald sie stehen blieben. In den Schaufenstern leerer Läden funkelten Pyramiden aus
Kristallen und Eis. Selbst der Abzweig zur Knockturnallee erstrahlte feierlich.
Doch Georg Weasley trauerte immer noch um Fred. Und diese Trauer zeigte er, in dem
zwischen all der Weihnachtsdekoration ein kleiner zarter Engel mit Freds Gesicht schwebte.
Und nachdem viele andere trauernde Hexen und Zauberer, diesen Zauber bemerkt hatten,
baten sie Georg, dass ihrer Angehörigen ebenso gedacht wurde.
So schwirrten massenhaft Engel durch die Winkelgasse … und erinnerten an all diejenigen, die
dieses friedliche Weihnachten nicht mehr mit ihnen feiern konnten.
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