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Der Harry-auf-Deutsch Adventskalender 2010

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<strong>Der</strong> <strong>Harry</strong>-<strong>auf</strong>-<strong>Deutsch</strong> <strong>Adventskalender</strong> <strong>2010</strong><br />

„Das bekommst du auch nicht. Keine Bange.“<br />

„Verschwinden Sie doch endlich. Fahren Sie doch zur Hölle.“<br />

„Keine Angst, so schnell geht das nicht. Georg, jeder von uns hat seine Hölle, in der er lebt.<br />

Auch wenn er sie vielleicht niemanden zeigt.“<br />

„Ah ja, warum lassen Sie mich dann nicht in Ruhe. Ich habe mein Ohr verloren, meine andere<br />

Hälfte verloren … ich kann einfach nicht mehr.“<br />

Georg erhob sich aus dem Sessel und schenkte sich ein weiteres Glas Feuerwhisky ein. Er trank<br />

und stierte an die Wand. Er wollte nicht, dass die Frau seine Tränen sah. Deshalb ließ er sie<br />

l<strong>auf</strong>en.<br />

Andromeda beobachtete ihn genau. Leise sagte sie irgendwann: „Ich glaube dir. Doch sieh<br />

mich an. … Ich habe meinen Mann verloren, nachdem er bereits wochenlang irgendwo <strong>auf</strong> der<br />

Flucht unterwegs war. Ich habe nie seine Leiche gesehen, kein Grab erinnert an ihn. Ich<br />

konnte mich nicht von ihm verabschieden. … Und als wäre es nicht genug, haben meine<br />

Tochter und mein Schwiegersohn im Prinzip nur Tage später in der Schlacht um Hogwarts ihr<br />

Leben verloren.“ Die Engel mit den Gesichtern von Andromedas Angehörigen nickten<br />

bedauernd mit den Köpfen und streichelten sie tröstend. Ihren Kummer konnten sie mit den<br />

Händen greifen.<br />

Georg schüttelte bei Andromedas letzten Worten den Kopf, flüsterte immer nur „Nein, nein“<br />

Im gleichen Augenblick brachte Ron drei Becher mit Tee herein.<br />

„Komm trink“, forderte er seinen Bruder <strong>auf</strong>.<br />

Widerwillig nahm Georg den Tee, trank einen Schluck. Ron saß scheinbar unbeteiligt <strong>auf</strong><br />

einem Stuhl und ließ seinen Bruder nicht aus den Augen. Er schwieg, weil Andromeda ihn<br />

gebeten hatte, sich bei diesem Gespräch zurückzuhalten. Und auch die Weihnachtsengel<br />

hörten erwartungsvoll zu.<br />

Andromeda beobachtete Georg angespannt, ehe sie fort fuhr.<br />

„Weißt du, was mich weiterleben ließ? … Ich hatte und habe eine Aufgabe. Nymphadora hatte<br />

ihr neugeborenes Baby, meinen Enkel, bei mir gelassen. Ich sollte Teddy nur für die Zeit der<br />

Schlacht behüten, während sie ihrem Mann folgte. … Als schließlich die Nachricht von ihrem<br />

Tod und dem Tod von Remus kam … ich fühlte mich in diesem Augenblick genauso wie du<br />

jetzt. Einsam, allein und auch in diesem Augenblick der Verantwortung für ein Baby nicht<br />

mehr gewachsen. Doch Teddy forderte nach Nahrung und Liebe, ließ meine Einsamkeit<br />

weniger werden. … Ich hatte diese Einsamkeit schon einige Male in meinem Leben erlebt. …<br />

Als meine Familie mich verstieß, weil ich meiner Liebe nachgab. Als die Nachricht von Sirius`<br />

Verrat kam. … Doch mein Mann und meine Tochter haben mich immer wieder <strong>auf</strong>gefangen<br />

mit ihrer Liebe.“<br />

„Warum erzählen Sie mir das?“<br />

„Ich will dir nur damit <strong>auf</strong>zeigen, dass das Leben auch in der Hölle weitergeht und dass man<br />

immer eine Aufgabe hat. Selbst wenn man diese Bestimmung jetzt noch nicht sieht in seiner<br />

Trauer. … Komm bitte mit mir und Ron mit. Deine Familie und viele deiner lebenden Freunde<br />

warten <strong>auf</strong> dich.“<br />

Nymphadora gab ihrer Mutter einen Kuss <strong>auf</strong> die Wange. Ted und Remus strichen ihr übers<br />

Haar. Sie spürten, dass Andromeda ihre Kraft für diesen Moment verbraucht hatte.<br />

Fred dagegen hieb seinem Bruder <strong>auf</strong> die Schulter.<br />

„Georg, nun sei nicht so deprimiert. Du hast noch soviel. Einen Körper, unseren Laden, Lee als<br />

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