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Der Harry-auf-Deutsch Adventskalender 2010

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<strong>Der</strong> <strong>Harry</strong>-<strong>auf</strong>-<strong>Deutsch</strong> <strong>Adventskalender</strong> <strong>2010</strong><br />

Sarah wurde wieder ernst. „Nein. Ehrlich nicht.“<br />

Auch sie wickelte ihr Bonbon aus, hielt es sich direkt vor den Mund und nickte Merton zu.<br />

Dieser holte noch einmal tief Luft, bevor beide gleichzeitig ihre Bonbons in den Mund steckten.<br />

Vorsichtig testeten sie die kleinen Kügelchen mit der Zunge. Diese schmeckten deutlich<br />

erkennbar nach …<br />

„Glühwein!“, stellte Sarah überrascht fest.<br />

Auch Merton konnte diese Feststellung nur bestätigen. Kritisch sahen sich die beiden Freunde<br />

gegenseitig an. Bisher konnten sie außer dem angenehmen Geschmack keine Wirkung<br />

feststellen. Auch optisch war keine Veränderung am jeweils Anderen wahrnehmbar. Sollten<br />

das wirklich ganz normale Bonbons sein? Das würde eigentlich nicht ganz zum Stil des<br />

Scherzartikelladens der Weasleys passen.<br />

Plötzlich bemerkte Sarah ein Kribbeln an den Ohrläppchen. Als sie danach tastete, stellte sie<br />

fest, daß aus ihren Ohrläppchen irgendetwas herauswuchs, was sich <strong>auf</strong>fallend wie<br />

Weihnachtsbaumkugeln anfühlte. Gerade wollte sie Merton fragen, was sie an den Ohren<br />

hatte, als sie sah, daß auch ihrem Freund kleine Glasglöckchen von den Ohren hingen.<br />

Merton, der auch gerade mit verwirrtem Gesichtsausdruck seine Ohren befühlte, fing beim<br />

Anblick seiner Freundin an zu lachen. „Irgendwas musste doch kommen!“<br />

„Jetzt wissen wir auch endlich, wieso plötzlich so viele diese eigenartige Ohrschmuck-Vorliebe<br />

haben.“, fügte Sarah, jetzt auch lachend, hinzu. Als sie sich jedoch übermütig <strong>auf</strong> der Stelle<br />

drehte, um die ihr gewachsenen Ohr-Glaskugeln schwingen zu lassen, wurde ihr plötzlich<br />

schwummrig vor den Augen. Überrascht blinzelte sie.<br />

„Alles klar?“, fragte Merton sie.<br />

Sarah schien verunsichert zu sein. „Meinst du, die Bonbons enthalten richtigen Alkohol?“<br />

Auf diese Frage prustete ihr Freund, der eben noch besorgt gewirkt hatte, laut los. „Quatsch,<br />

natürlich nicht!“ Als er jedoch Sarahs unsicheren Blick sah, fügte er „Guck’ her!“ hinzu, wobei<br />

er ihre schnelle Drehung nachahmte. Doch plötzlich hielt er inne. „Ich glaub’, du hast Recht.<br />

Irgendwie fühle ich mich auch wie besoffen.“<br />

Beide sahen sich etwas verstört an, wobei sie jedoch weiter an ihren Bonbons lutschten. Auf<br />

die Idee, diese einfach auszuspucken, kam keiner.<br />

Nach einigen Sekunden kicherte Merton los. „Sarah ist besoffen – Sarah ist besoffen.“, stieß er<br />

aus, wobei er seiner Freundin mit dem Zeigefinger an die Schulter piekte.<br />

„Ey!“, lallte diese zurück und nahm ihren Freund in die Arme. „Du bist ja selber besoffen!“<br />

Laut lachend kabbelten sie sich. An den Gesichtern der an ihnen vorbeigehenden Schüler<br />

konnte man deutlich ablesen, wer von denen selbst eines dieser Spezialbonbons genascht<br />

hatte. Mit völlig verwuschelten Haaren kamen Sarah und Merton schließlich in Hogwarts an.<br />

Leider fanden es die Lehrer bei weitem nicht so lustig, daß ein erheblicher Anteil der<br />

Hogsmeade-Ausflügler deutlich alkoholisiert in die Schule zurückehrte. Nach einer<br />

ausführlichen Befragung einiger Betroffener, zu denen Merton und Sarah zu ihrem Glück nicht<br />

gehörten, wurde jedoch beschlossen, daß man den Schülern keine Schuld an ihrem Zustand<br />

geben konnte. So wurden alle für den Rest des Tages in ihre Gemeinschaftsräume geschickt.<br />

Im Gemeinschaftsraum wurde an diesem Abend jedoch noch lange übermütig gefeiert. Da<br />

einige Schüler noch übrig gebliebene Glühwein-Bonbons in ihren Taschen fanden, was die<br />

Professoren wohl in Erwägung zu ziehen vergessen hatten, befanden sich nach kurzer Zeit<br />

auch die bis dahin nüchternen Mitschüler in fröhlicher Stimmung.<br />

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