06.11.2013 Aufrufe

Ankündigung und Programm der Littrow Lectures

Ankündigung und Programm der Littrow Lectures

Ankündigung und Programm der Littrow Lectures

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

FÜR SCHÜLERINNEN UND SCHÜLER<br />

Wien: Junior Academy<br />

Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Vortragsserie organisiert <strong>der</strong><br />

Stadtschulrat für Wien Diskussionsveranstaltungen für<br />

Schüler(innen), um <strong>der</strong> Jugend die Möglichkeit zu Kontakten<br />

mit führenden internationalen Forschern zu geben. Diese<br />

Veranstaltungen unter dem Titel „Junior Academy“ finden<br />

jeweils an den Tagen nach den Vorträgen in Wiener Schulen<br />

statt <strong>und</strong> dienen <strong>der</strong> Vertiefung <strong>und</strong> kritischen Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit den jeweiligen Themen.<br />

Information<br />

Stadtschulrat für Wien, AHS-Abteilung<br />

T +43-1-52525-77217<br />

monika.brandl@ssr-wien.gv.at<br />

Nie<strong>der</strong>österreich<br />

Im Rahmen einer Kooperation <strong>der</strong> ÖAW mit <strong>der</strong> NÖ<br />

Forschungs- <strong>und</strong> Bildungsges.m.b.H. (NFB) wird Schüler(innen)<br />

aus Nie<strong>der</strong>österreich die Möglichkeit geboten an<br />

den Vorträgen in <strong>der</strong> ÖAW teilzunehmen.<br />

Die Anreise nie<strong>der</strong>österreichischer Schüler(innen) wird von<br />

<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>österreichischen Industriellenvereinigung finanziell<br />

unterstützt.<br />

Information<br />

NÖ Forschungs- <strong>und</strong> Bildungsges.m.b.H. (NFB)<br />

T +43 2742 27570-0<br />

office@noe-bildung.at<br />

office@noe-fb.at<br />

Illustrationen:<br />

Porträts: Karl Ludwig von <strong>Littrow</strong> (li) u. Joseph Johann von <strong>Littrow</strong> (re),<br />

Archiv <strong>der</strong> ÖAW<br />

Fotos: NASA, ESA and G. Bacon, R. Gendler, ESA (Image by C. Carreau),<br />

ESA/XMM-Newton/EPIC/W. Pietsch, MPE<br />

EINTRITT FREI<br />

Joseph Johann von <strong>Littrow</strong> (1781-1840)<br />

gilt als <strong>der</strong> bedeutendste österreichische Astronom <strong>der</strong> ersten<br />

Hälfte des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts. Ab 1819 lehrte er Astronomie an <strong>der</strong><br />

Universität Wien <strong>und</strong> war Direktor <strong>der</strong> Universitätssternwarte,<br />

die er umfassend reorganisierte. Die Sternwarte war in dieser<br />

Zeit im Gebäude <strong>der</strong> damaligen Universität (heute Akademie<br />

<strong>der</strong> Wissenschaften, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2) untergebracht.<br />

Beson<strong>der</strong>e Bekanntheit erlangte <strong>Littrow</strong> durch sein populärwissenschaftliches<br />

Werk „W<strong>und</strong>er des Himmels“, das zahlreiche<br />

Auflagen bis ins 20. Jahrh<strong>und</strong>ert erfuhr. Zu seinem Gedenken<br />

wurde auf dem Erdmond ein Krater nach ihm benannt, in dessen<br />

Nähe 1972 zwei Astronauten <strong>der</strong> Apollo 17-Mission landeten.<br />

Karl Ludwig von <strong>Littrow</strong> (1811-1877)<br />

folgte 1842 seinem Vater als Direktor <strong>der</strong> Universitätssternwarte<br />

nach <strong>und</strong> machte diese rasch zum Zentrum nationaler <strong>und</strong> internationaler<br />

Gelehrter. Als Astronom verfasste er vielfach beachtete<br />

wissenschaftliche Beiträge (u.a. zu einer Monographie<br />

des Halley’schen Kometen), befasste sich mit Methoden <strong>der</strong><br />

nautischen Astronomie, führte systematisch Sternschnuppenbeobachtungen<br />

durch <strong>und</strong> konstruierte hierfür das „Meteoroskop“.<br />

Karl Ludwig von <strong>Littrow</strong> setzte den Neubau <strong>der</strong> Universitätssternwarte<br />

Wien im 18. Wiener Gemeindebezirk durch,<br />

dessen Fertigstellung er allerdings nicht mehr erlebte.<br />

Unter dem Titel „<strong>Littrow</strong> <strong>Lectures</strong>“ stehen 2011/2012“ aktuelle<br />

Forschungsthemen <strong>der</strong> Astronomie <strong>und</strong> Astrophysik in <strong>der</strong> Österreichischen<br />

Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften auf dem <strong>Programm</strong>.<br />

Veranstalter<br />

Österreichische Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften (ÖAW)<br />

gemeinsam mit <strong>der</strong> Industriellenvereinigung Wien<br />

Veranstaltungsort<br />

Österreichische Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften,<br />

Festsaal, 1010 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2<br />

Information<br />

Österreichische Akademie <strong>der</strong> Wissenschaften,<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

1010 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2<br />

T +43-1-51581-1331<br />

marianne.baumgart@oeaw.ac.at<br />

www.oeaw.ac.at<br />

l<br />

ittrow<br />

lectures<br />

2011/2012<br />

Gesellschaft <strong>der</strong><br />

Fre<strong>und</strong>e <strong>der</strong> ÖAW


programm<br />

Mittwoch, 12. Oktober 2O11, 18:15 Uhr<br />

Thomas Henning<br />

Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg<br />

Von protoplanetaren Scheiben<br />

zu extrasolaren Planetensystemen<br />

Bisher wurden über 500 extrasolare Planeten entdeckt <strong>und</strong><br />

ganze Planetensysteme außerhalb unseres Sonnensystems<br />

aufgespürt. Gleichzeitig gelang die Entdeckung von Gas-<br />

Staub-Scheiben um sehr junge Sterne; diese „protoplanetaren“<br />

Scheiben stellen physikalische Maschinen dar, in<br />

denen Masse auf den Zentralstern <strong>und</strong> Drehimpuls nach<br />

außen transportiert wird. Gleichzeitig entstehen in diesen<br />

turbulenten Scheiben aus mikroskopisch kleinen Staubteilchen<br />

Planeten. Im Vortrag wird darauf eingegangen, wie mit<br />

mo<strong>der</strong>nen astronomischen Beobachtungsverfahren protoplanetare<br />

Scheiben gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> charakterisiert werden<br />

können. Darauf aufbauend werden die Bildungsprozesse von<br />

Planetensystemen diskutiert.<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Helmut Rucker, ÖAW<br />

Mittwoch, 25. Jänner 2O12, 18:15 Uhr<br />

Sami Solanki<br />

Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung,<br />

Katlenburg-Lindau<br />

Die Sonne - unser Leben spenden<strong>der</strong> Stern<br />

Die gleißend helle <strong>und</strong> heiße Sonne beeinflusst unser Leben<br />

in vielfältiger Art <strong>und</strong> Weise. Vor allem hält ihre Strahlung die<br />

Erde warm <strong>und</strong> macht sie zur Wiege des Lebens im ansonsten<br />

kalten <strong>und</strong> unwirtlichen Weltraum. Wie funktioniert unser<br />

Tagesgestirn <strong>und</strong> wie beeinflusst es unsere Umwelt <strong>und</strong> uns?<br />

Unser Wissen über die Sonne hat in den letzten Jahren dank<br />

neuer Teleskope - sowohl am Boden, wie auch im Weltraum<br />

- stark zugenommen. Die Sonne hat uns ihre innersten<br />

Geheimnisse, ihre wilden Seiten <strong>und</strong> ihre magnetische<br />

Persönlichkeit offenbart.<br />

In dem Vortrag soll ein kleiner Einblick in die vielfältigen, oft<br />

dynamischen <strong>und</strong> manchmal explosiven Phänomene <strong>der</strong><br />

Sonne <strong>und</strong> <strong>der</strong> zugr<strong>und</strong>e liegenden Kräfte gegeben werden.<br />

Im Zentrum steht dabei das Magnetfeld unseres Sterns, das<br />

deutlich komplizierter <strong>und</strong> facettenreicher ist als das <strong>der</strong><br />

Erde. Zudem geht <strong>der</strong> Vortrag <strong>der</strong> Frage nach, wie sich die<br />

Aktivität <strong>der</strong> Sonne auf die Erde <strong>und</strong> ihre Bewohner auswirkt.<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Manuel Güdel, Universität Wien<br />

Mittwoch, 21. März 2O12, 18:15 Uhr<br />

Artie Hatzes<br />

Thüringer Landessternwarte Tautenburg &<br />

Friedrich Schiller Universität Jena<br />

Exoplaneten: Wo sind die an<strong>der</strong>en Erden?<br />

Von <strong>der</strong> Entdeckung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Erforschung extrasolarer Planeten<br />

erhoffen sich Wissenschaftler wichtige Hinweise darauf, wie<br />

Planetensysteme entstehen. Wie einzigartig ist unser Sonnensystem<br />

im Universum?<br />

Während <strong>der</strong> vergangenen 20 Jahre haben Astronomen mehr<br />

als 500 extrasolare Planeten gef<strong>und</strong>en. Diese Exoplaneten<br />

weisen große Unterschiede auf, mit so einer großen Vielfalt<br />

hatten die Forscher nicht gerechnet. Keiner zeigt die gleichen<br />

Eigenschaften wie die Planeten unseres Sonnensystems.<br />

Im nächsten Schritt geht es nun nicht mehr nur darum, extrasolare<br />

Planeten zu finden, son<strong>der</strong>n diese neuen Welten zu klassifizieren:<br />

Wie groß sind ihre Masse, ihr Radius, ihre Dichte, wie<br />

hoch ihre Oberflächentemperatur? Welche atmosphärischen<br />

Eigenschaften besitzen sie?<br />

Die beiden Satellitenteleskope CoRoT <strong>und</strong> Kepler spielen bei <strong>der</strong><br />

Beantwortung dieser Fragen eine wichtige Rolle. Sie richten ihre<br />

Spiegel im Weltraum auf zigtausende Sterne, um mithilfe <strong>der</strong><br />

Transit-Methode extrasolare Planeten zu erforschen. Das Forschungsgebiet<br />

ist sehr dynamisch, eines <strong>der</strong> Ziele lautet: einen<br />

Planeten zu finden, <strong>der</strong> unserer Erde gleicht.<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Michel Breger, ÖAW, Universität Wien<br />

Mittwoch, 28. März 2O12, 18:15 Uhr<br />

Ralf-Jürgen Dettmar<br />

Universität Bochum, Fakultät für Physik<br />

<strong>und</strong> Astronomie<br />

Wie entwickeln sich Scheibengalaxien?<br />

Multiwellenlängen-Beobachtungen des<br />

interstellaren Mediums als Schlüssel<br />

zum Verständnis<br />

Sehr unterschiedliche Beobachtungsmethoden werden benötigt,<br />

um die verschiedenen Formen des atomaren Wasserstoffs<br />

in Galaxien nachzuweisen. Während das neutrale<br />

Wasserstoffgas im langwelligen Radiobereich beobachtet wird,<br />

strahlt eine warme ionisierte Komponente im optischen<br />

Spektralbereich. Das heiße interstellare Plasma ist nur noch mit<br />

Röntgensatelliten zugänglich.<br />

Vergleichende Beobachtungen dieser verschiedenen Formen<br />

des Gases, aus dem letztendlich auch Sterne <strong>und</strong> Planeten<br />

entstehen, geben wichtige Hinweise für ein Multiphasen-<br />

Modell des interstellaren Mediums, mit dem die Umverteilung<br />

<strong>der</strong> Nukleosyntheseprodukte massereicher Sterne in Galaxien<br />

detailliert beschrieben werden kann. Die Energiefreisetzung<br />

durch Supernova-Explosionen führt dabei zu Phänomen wie<br />

galaktischen Winden, <strong>der</strong>en Eigenschaften wie<strong>der</strong>um für die<br />

Entstehung von Galaxien von Bedeutung sind.<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Gerhard Hensler, Universität Wien<br />

Mittwoch, 25. April 2O12, 18:15 Uhr<br />

Reinhard Genzel<br />

Max-Planck-Institut für extraterrestrische<br />

Physik, Garching & Department of Physics,<br />

University of California, Berkeley, USA<br />

Massereiche Schwarze Löcher<br />

<strong>und</strong> die Entwicklung von Galaxien<br />

Seit <strong>der</strong> Entdeckung <strong>der</strong> Quasare vor etwa 40 Jahren haben sich<br />

die Indizien gehäuft, dass in den Zentren von Milchstraßensystemen<br />

massive Schwarze Löcher sitzen, die durch Akkretion<br />

von Gas <strong>und</strong> Sternen effizient Gravitationsenergie in Strahlung<br />

umwandeln. Durch hochauflösende Messungen im Infrarot<strong>und</strong><br />

Radiobereich ist es jetzt im Zentrum unserer eigenen<br />

Milchstraße gelungen, einen überzeugenden Beweis für diese<br />

Hypothese zu liefern, <strong>und</strong> gleichzeitig wurden neue <strong>und</strong> unerwartete<br />

Resultate über den dichten Sternhaufen in <strong>der</strong> unmittelbaren<br />

Umgebung des Schwarzen Lochs erbracht. Hierbei<br />

haben neue Entwicklungen in <strong>der</strong> Infrarotinstrumentierung<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> adaptiven Optik am neuen Großteleskop <strong>der</strong> ESO, dem<br />

VLT, eine wichtige Rolle gespielt. Gleichzeitig ist es klar geworden,<br />

dass die meisten Galaxien massive Schwarze Löcher<br />

beherbergen, <strong>und</strong> dass diese Schwarzen Löcher bereits etwa<br />

eine Milliarde Jahre nach dem Urknall entstanden sein<br />

müssen. Es werden diese neuen Messungen <strong>und</strong> ihre Konsequenzen<br />

für die Entstehung von Schwarzen Löchern im frühen<br />

Universum diskutiert.<br />

Mo<strong>der</strong>ation: Joao Alves, Universität Wien

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!