Broschüre «IG Wanderweg Lötschberger - etextera
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IG <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong><br />
Ein Projekt der Gemeinden Naters, Birgisch, Mund und der Stadtgemeinde Brig-Glis sowie der BLS AG.<br />
Juni 2010
Inhaltsverzeichnis<br />
Neuerungen im Überblick<br />
Der neue <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong> 3<br />
Bestehende Strecke Hohtenn–Lalden<br />
Unterwegs auf dem alten <strong>Lötschberger</strong> … 4<br />
Neue Strecke Lalden–Naters<br />
… und auf dem neuen <strong>Lötschberger</strong> 5<br />
Im Winter begehbar<br />
Auch im Winter, wenn es schneit … 6<br />
Vorhandene Begehungswege<br />
Vom alpinen Bergweg zum modernen <strong>Wanderweg</strong> 6<br />
Natur und Landschaft<br />
Im Einklang mit der Natur 7<br />
Geologie und Naturgefahren<br />
Kontrollieren, reparieren, sichern 8<br />
Touristisches Potenzial<br />
Touristen aus aller Welt und Naherholungsgebiet 9<br />
Massnahmen<br />
Umbauen, ausbauen und sichern 10<br />
Kosten<br />
Ein durchwegs hoher Ausbaustandard 11<br />
Trägerschaft und beteiligte Instanzen<br />
Eine erfolgreiche Zusammenarbeit 12
Neuerungen im Überblick<br />
Der neue <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong><br />
Manch einer kennt den <strong>Wanderweg</strong> an der <strong>Lötschberger</strong> Südrampe von einer Schulreise her. Seit 2009 ist sein Name<br />
kürzer: <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong>. Dafür ist ab 2013 die Strecke länger. Bisher war – von Hohtenn her kommend –<br />
nach 18 Kilometern in Lalden Schluss. Neu ist die Strecke 5,2 Kilometer länger und führt bis Naters-Brig. Statt der<br />
Strasse entlang verläuft der neue Weg oberhalb der BLS-Bahnlinie durch ein einmalig schönes und vielfältiges Gebiet.<br />
Parallel zur Verlängerung bis Naters-Brig saniert die Initiantin des Wanderwergs <strong>Lötschberger</strong> – die Interessengemeinschaft<br />
(IG) <strong>Lötschberger</strong> – den gesamten <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong>. War der <strong>Wanderweg</strong> bisher im Winter offiziell<br />
geschlossen, ist neu die Strecke von Ausserberg bis Naters-Brig das ganze Jahr über begehbar.<br />
Ebenfalls neu sind die Informationstafeln entlang des <strong>Lötschberger</strong>s, die Wissenswertes rund um die Strecke vermitteln.<br />
Die IG <strong>Lötschberger</strong> hat das Projekt für die Sanierung und den Ausbau des <strong>Wanderweg</strong>s <strong>Lötschberger</strong> definiert. Das<br />
Baugesuch stellt sie 2011 und nimmt den Bau auf der gesamten Strecke 2012 in Angriff. Die Eröffnung des neuen und<br />
längeren <strong>Wanderweg</strong>s <strong>Lötschberger</strong> erfolgt 2013.<br />
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Übersichtsfoto des neuen <strong>Wanderweg</strong>es <strong>Lötschberger</strong><br />
3
Bestehende Strecke Hohtenn–Lalden<br />
Unterwegs auf dem alten <strong>Lötschberger</strong> ...<br />
Die Faszination des Höhenwegs BLS-Südrampe liegt in den verwegenen Wasserleitungen, den sogenannten Suonen,<br />
in den typischen dunklen Walliser Häusern der Bergdörfer sowie in den zahlreichen Zeugen der örtlichen Kultur. Die<br />
faszinierende Vielfalt von Flora und Fauna begeistert jeden Naturfreund immer wieder von Neuem.<br />
Seit 2009 hat der gut frequentierte Höhenweg BLS-Südrampe einen neuen Namen: <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong>. Die<br />
Strecke jedoch ist die gleiche geblieben. Sie führt von Hohtenn bis nach Lalden, beim Wärterhaus des Badtunnels<br />
steigt der Wanderer ab nach Brigerbad. Wer heute nach Brig oder Naters gelangen will, folgt der asphaltierten Strasse.<br />
Dieser Abschnitt ist wenig attraktiv und wird kaum begangen.<br />
Die Strecke von Hohtenn bis Lalden führt über 18 Kilometer und 300 Höhenmeter. Bis zum Endpunkt in Brigerbad<br />
sind es zwei weitere Kilometer.<br />
Brigerbad<br />
Holzchännel an der Manera<br />
4
Neue Strecke Lalden–Naters<br />
... und auf dem neuen <strong>Lötschberger</strong><br />
Das Projekt <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong> wertet den heute uninteressanten Abschnitt zwischen Lalden und Naters/Brig<br />
dank einer neuen Streckenführung auf. Ausgangsort des neuen Wegs ist ab 2013 das Wärterhaus beim Brigerbad-<br />
Tunnel, das der Wanderer von Brigerbad und von der Bahnstation Lalden aus in rund 15 Minuten erreicht. Anschliessend<br />
führt der <strong>Lötschberger</strong> oberhalb der BLS-Bahnlinie in die Wälder der BLS AG durch ein einmalig schönes und<br />
vielfältiges Gebiet nach Naters-Brig.<br />
Der neue Weg bringt den Wanderer in das Gebiet der Birgischer- und Munder Drieschta. Vom Spätherbst bis zum<br />
Vorfrühling haben hier bis in die 1960er-Jahre Familien mit ihrem Vieh gelebt und das milde Klima und die Weideflächen<br />
genutzt. Die Wohnhäuser und Ställe aus dem 18. und dem 19. Jahrhundert sind noch grösstenteils erhalten<br />
und stellen ein wichtiges Kulturerbe dar. Der neue <strong>Wanderweg</strong> verläuft auf den ehemaligen Zugangswegen zu diesen<br />
Siedlungen und Weiden. Auch Verbindungswege von den Wäldern knapp oberhalb des Bahntrassees der BLS AG sind<br />
miteinbezogen.<br />
Auf dem 5,2 Kilometer langen Weg und den 200 Höhenmetern von Lalden nach Naters-Brig durchquert der Wanderer<br />
die Stadtgemeinde Brig-Glis sowie die Gemeinden Mund, Birgisch und Naters-Brig. Ein Drittel des Weges führt entlang<br />
der Suone Drieschtneri, die unter anderem zur Bewässerung der BLS-Waldungen dient. Fast 90 Prozent des Wegs<br />
liegen auf dem Boden der BLS AG sowie der Gemeinden Naters und Brig, der Rest ist in Privatbesitz.<br />
Parallel zur Verlängerung des <strong>Lötschberger</strong>s saniert die IG <strong>Lötschberger</strong> die gesamte Strecke von Hohtenn bis Lalden.<br />
Neu ist der Weg zwischen Ausserberg und Naters-Brig auch im Winter begehbar. Zudem stehen Informationstafeln am<br />
Wegrand des <strong>Lötschberger</strong>s – sie vermitteln Wissenswertes rund um die Strecke.<br />
Der Ausgangspunkt des neuen <strong>Lötschberger</strong> Abschnitts: das Wärterhaus beim Brigerbad-Tunnel<br />
Der neue <strong>Wanderweg</strong> (rot) über die Grenzen (gelb) der Gemeinden Brig, Mund, Birgisch und Naters hinweg<br />
5
Im Winter begehbar<br />
Auch im Winter, wenn es schneit<br />
Bereits heute sind im Winter zwischen Hohtenn und Ausserberg Touristen auf dem <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong> unterwegs.<br />
Dies, obwohl der Weg wegen Eisschlaggefahr im Bietschtal geschlossen ist. Der Abschnitt von Ausserberg bis<br />
Lalden und das neue Teilstück nach Naters-Brig sind jedoch während des ganzen Jahres begehbar. Dies dank der<br />
Höhenlage (680–850 m ü. M.) und der Ausrichtung gegen Süden. Mit der Signalisation: «Begehen auf eigene Gefahr,<br />
kein Winterunterhaltsdienst» sollten die temporären Sperrungen keine Schwierigkeiten bereiten. Die Erfahrung hat<br />
gezeigt, dass der Weg rund drei Tage nach Schneefall wieder gut begehbar ist.<br />
Vorhandene Begehungswege<br />
Vom alpinen Bergweg zum modernen <strong>Wanderweg</strong><br />
Der gesamte <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong> verläuft auf bestehenden Begehungs- und Erschliessungswegen sowie entlang<br />
alter Suonen. Diese sind für die Bewirtschaftung der Schutzwälder und als Zugangswege für die Bewässerung der<br />
BLS-eigenen Aufforstungen konzipiert. Nicht zuletzt wegen ihrer Breite von 40 bis 60 Zentimetern entsprechen die<br />
heutigen Wege zwischen Lalden und Naters-Brig nicht dem Standard normaler <strong>Wanderweg</strong>e, sondern eher jenem alpiner<br />
Bergwege. Rund die Hälfte dieser Wege ist in gutem Zustand, die restlichen sind für Touristen nicht geeignet.<br />
Ziel des Projektausschusses ist es, zwischen Lalden und Naters-Brig einen <strong>Wanderweg</strong> zu präsentieren, den auch<br />
Kinder und nicht allzu berggängige Wanderer begehen können. Ein solcher Weg erfordert eine Breite von mindestens<br />
60, idealerweise sogar 80 Zentimetern. In steilen Passagen sorgen Treppen, an anderen Stellen Stützmauern und<br />
Zäune für die nötige Sicherheit. Wo Absturzgefahr besteht, sind Seilgeländer – je nach Gefährdung mit zwei oder drei<br />
Sicherungsseilen oder gar Diagonalgeflecht – unumgänglich. Treppen wie jene in der Munder Drieschta sind mit einem<br />
Handlauf versehen. Auf diese Weise bleiben die typischen Steintreppen in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten,<br />
obwohl sie für heutige Ansprüche zu schmal und zu steil sind.<br />
Ein kurzer Blick zurück: Einige der Wege stammen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, sie haben die intensiv genutzten<br />
Weiden und Siedlungen in diesem Gebiet erschlossen. Beim Bau der Lötschberg-Bergstrecke (1906–1913) haben<br />
Bahnarbeiter und Trockenmauerspezialisten das vorhandene Wegnetz instand gestellt und ausgebaut. Die zur Felssicherung<br />
und zur Aufforstung wichtigen Begehungswege sind kurz nach der Eröffnung der Lötschberg-Bahnlinie (1913)<br />
entstanden. In den ersten Jahren des Bahnbetriebs hat sich herausgestellt, dass die Sicherheit der Bahnlinie nur mit<br />
grossen Sicherheitsausbauten oberhalb der Bahnlinie gewährleistet werden kann. Für die Aufforstungen und Steinschlagverbauungen<br />
ist zwischen 1910 und 1960 im Gebiet Naters-Brig bis Ausserberg ein feines Netz an Begehungswegen<br />
erstellt worden. Dieses beträgt rund 200 Kilometer, die BLS AG unterhält und pflegt die Wege seit Jahren.<br />
Entlang dieser Begehungswege finden sich einmalige Bruchsteinmauern und kunstvolle Treppenbauten – gut integriert<br />
in die felsige, wilde Landschaft. Ziel beim Ausbau des <strong>Wanderweg</strong>s von Lalden nach Naters-Brig ist es mitunter, die<br />
typischen Bauweisen der Gegend und die Bauweisen aus der Zeit des Bahnbaus zu erhalten und zu integrieren.<br />
Heikle Passagen an der Drieschtneri sind wintertauglich.<br />
Steintreppe in der Munder Drieschta<br />
6
Natur und Landschaft<br />
Im Einklang mit der Natur<br />
Der neue <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong> liegt im Perimeter der Naturschutzzone von kantonaler Bedeutung, der <strong>Lötschberger</strong><br />
Südrampe NK 5. Diese ist bekannt für die Vielfalt an teilweise sehr seltenen Pflanzen und Insekten, die sich<br />
an ihre Umgebung angepasst haben. Zudem verfügt sie über grossflächige Wiesensteppen. Für das Gebiet zwischen<br />
Lalden und Naters-Brig heisst dies: Unterstützen einer extensiven Mäh- und Weidenutzung.<br />
Beim Ausbau des <strong>Lötschberger</strong>s wird darauf geachtet, dass der Weg durch schützenswerte Trockenwiesen möglichst<br />
schmal ist. Angestrebt wird eine Breite von 50 Zentimetern, nur in Gebieten mit Absturzgefahr beträgt sie 80 Zentimeter.<br />
Graben die Arbeiter am <strong>Wanderweg</strong> nach, benutzen sie die ausgehobene Erde zum Auffüllen des <strong>Wanderweg</strong>es.<br />
Das Deponieren von Erdmaterial auf Trockenwiesen vermeiden sie.<br />
Diese Naturstandorte erhalten während der Bauphase grosse Beachtung: Die Arbeiter fällen Bäume nur, wo unbedingt<br />
nötig. Trockenmauern, die vielen Kleintieren Lebensraum und Unterschlupf bieten, werden saniert und teilweise neu<br />
gebaut. Besondere Baumarten – Zeugen früherer Bewirtschaftung – bleiben erhalten. So beispielsweise Linden am<br />
Mundbach, Fäscheschen in der Munder Drieschta sowie Flaumeichen und Nussbäume. Die frisch gegrabenen Wegpartien<br />
bleiben unbegrünt, dadurch wird die heimische Vegetation begünstigt.<br />
Die Gredetschschlucht und das Poliloch liegen im Perimeter des Naturschutzgebietes Gredetschbach. Die bereits im<br />
Jahr 2001 erstellte <strong>Wanderweg</strong>brücke über den Mundbach durchquert dieses Gebiet schonend, ein neuer Eingriff in<br />
die Natur ist deshalb nicht nötig.<br />
Der <strong>Wanderweg</strong> «<strong>Lötschberger</strong>» führt zwischen Brigerbad und Mundbach durch ein etwa 100 Meter breites Gebiet, in<br />
dem der national geschützte Diptam – im Volksmund auch «brennender Busch» genannt – blüht. Um keine Pflanzen<br />
zu zerstören, wird der Weg hier möglichst schmal gehalten. Zudem weist eine Infotafel auf die seltene Pflanze und<br />
ihre Gefährdung hin.<br />
Im Winter ist im Gebiet der <strong>Lötschberger</strong> Südrampe das Steinhuhn anzutreffen. Dieses lässt von den Wanderern –<br />
solange sie auf den Wegen bleiben – nicht aus der Ruhe bringen. Um den Lebensraum des Steinhuhns zu erhalten, ist<br />
es wichtig, offene Flächen wie die freien Weiden und Trockensteppen zu erhalten.<br />
Safran<br />
Backhaus, Birgisch<br />
Diptam, der brennende Busch<br />
Das Steinhuhn ist im Winter an der <strong>Lötschberger</strong><br />
Südrampe anzutreffen.<br />
7
Geologie und Naturgefahren<br />
Kontrollieren, reparieren, sichern<br />
Der <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong> von Lalden nach Naters-Brig oberhalb des Bahntrassees der BLS AG profitiert von deren<br />
Investitionen in die Steinschlagsicherheit und die Überwachung der Felsbewegungen. Bis heute kontrolliert die BLS AG<br />
diese Schutzbauten regelmässig, repariert und ergänzt, wo es nötig ist. Seit 2008 läuft das Aufforstungs- und Verbauungsprojekt<br />
Brig–Ausserberg. Ein Geologe hat das gesamte Gebiet beurteilt, anschliessend hat die BLS AG die heiklen<br />
Stellen gesichert und verbaut. Dazu zählt die Felsstabilisierung im Gebiet Müolera–Munder Drieschta. Hier haben<br />
bahneigene Felsspezialisten bereits die gefährlichen Felsbänder geräumt, 2010 vernageln sie die heiklen Felspartien.<br />
Die BLS AG bewirtschaftet ihr gesamtes Aufforstungsgebiet sehr intensiv und begeht ihre Waldungen mehrmals jährlich.<br />
So stellt sie Felsbewegungen und erste Vorboten eines Steinschlags rasch fest und kann sie kontrollieren. Die von<br />
der BLS AG geforderte Sicherheit bezüglich Steinschlag ist um einiges höher einzustufen, als dies bei einem <strong>Wanderweg</strong><br />
nötig ist.<br />
Stockalperpalast, Brig<br />
8<br />
Blick vom <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong> auf Naters und Brig
Touristisches Potenzial<br />
Touristen aus aller Welt und Naherholungsgebiet<br />
Der <strong>Wanderweg</strong> «<strong>Lötschberger</strong>» wertet das Gebiet von Hohtenn bis Brigerbad stark auf. Vor allem Ausserberg – Startund<br />
Zielort vieler Wanderer – weiss die grosse Anzahl Touristen von Frühling bis Herbst zu schätzen. Pro Jahr nehmen<br />
rund 25000 Personen die Strecke Hohtenn bis Ausserberg unter die Wanderschuhe. Der Weg ist vor allem bei eher<br />
gemütlichen Wanderern, Gruppen, Senioren und Schulklassen sehr beliebt.<br />
Das grosse Plus des <strong>Lötschberger</strong>s sind die einmalige Landschaft mit Blick ins Rhonetal, die mediterrane Vegetation<br />
und die angenehmen Temperaturen im Frühling und im Herbst. Bahninteressierte aus aller Welt erkunden die Bauwerke<br />
entlang der BLS-Bergstrecke.<br />
Ziel der neuen <strong>Lötschberger</strong> Teilstrecke von Lalden nach Naters-Brig ist es, den Touristen neue Highlights zu bieten:<br />
Schluchten wie etwa jene des Gredetschbachs, Steinhäuser aus dem 16. Jahrhundert, die Bahngeschichte der BLS,<br />
die Schutzbauten entlang der BLS-Bergstrecke und der einzige bewässerte Schutzwald Europas versprechen unvergessliche<br />
Wanderstunden.<br />
Für die Agglomeration Brig–Naters–Visp mit ihren rund 27000 Einwohnern erschliesst sich zwischen Lalden und<br />
Naters-Brig ein Naherholungsgebiet, das auch in den Wintermonaten zugänglich ist. Der <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong> ist<br />
lediglich zehn Gehminuten vom Bahnhof Brig entfernt. Dank der geringen Höhendifferenz – zirka 200 Höhenmeter auf<br />
einer Strecke von 5,2 Kilometern – können ihn alle meistern. Ein Höhepunkt auf dem Weg von Brigerbad nach Naters<br />
ist der Endpunkt: das Gardemuseum Naters.<br />
Endpunkt der Wanderung ist das Gardemuseum Naters. Von hier führt ab 2011 der neue Panoramaweg weiter bis zur<br />
Kirche in Naters.<br />
9
Massnahmen<br />
Umbauen, ausbauen, sichern<br />
Der Weg durch das BLS-Gebiet ist bereits vorhanden. Es gilt daher nur, die idealen Teilstrecken miteinander zu verbinden.<br />
Die Hauptarbeit am <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong> besteht darin, die vorhandenen Begehungswege zu verbreitern.<br />
Seilgeländer und Handläufe an heiklen Passagen sichern den Weg und erhöhen seinen Standard.<br />
Die Arbeiten sind in folgende Teilschritte unterteilt:<br />
Planung<br />
Die BLS AG hat das Projekt ausgearbeitet und die Details geplant. Dabei hat sie den Ausbaustandard und die Normalien<br />
– die gängigsten Bauweisen, die auf dem <strong>Wanderweg</strong> anzutreffen sind – festgelegt. Botanische Aufnahmen<br />
beschreiben die speziellen Lebensräume im Gebiet; die Auflistung der besonderen Pflanzenvorkommen erlaubt es, die<br />
Auswirkungen des gebauten Wanderwergs auf Fauna und Flora besser vorauszusagen und zu steuern. Ein Geologe hat<br />
das Gebiet beurteilt.<br />
Holzerei<br />
Um den Weg freizuhalten, müssen Arbeiter Bäume und Sträucher schneiden sowie ein Minimum an Bäumen fällen.<br />
Trockensteinmauern<br />
An einigen Stellen sind Trockensteinmauern zu sanieren und neue zu erstellen, um den Weg zu verbreitern. Damit die<br />
neuen Mauern möglichst authentisch wirken, werden Steine aus der näheren Umgebung verwendet.<br />
Treppenstufen<br />
Die bestehenden Treppen aus groben Steinplatten sind teilweise zu richten oder gar zu sanieren. Steile Passagen<br />
benötigen neue Treppen, damit die Wanderer bergab nicht ausrutschen. Die neuen Stufen stammen aus der Gegend,<br />
wobei sich der häufig vorkommende Augengneis bestens eignet.<br />
Zäune, Zaunübergänge und Türchen<br />
Um heikle Passagen, Suonenwege und steil abfallende Felspartien zu sichern, montieren Arbeiter Zäune mit Rundeisen<br />
und verzinktem Drahtseil. Als Durchgänge bei den Schafweiden montieren sie Türchen und Zaunübergänge.<br />
Rastplätze<br />
Entlang des Weges sind sechs Rastplätze mit Tischen und Bänken vorgesehen. Diese befinden sich an exponierten<br />
Aussichtspunkten oder im schattigen Wald und sind gleichmässig auf die Strecke verteilt.<br />
Weg unterhalten und ausbauen<br />
Der gesamte <strong>Wanderweg</strong> wird unterhalten. Es sind Steine auszugraben und Wurzeln zu entfernen. Der bestehende,<br />
40 bis 60 Zentimeter breite Weg wird auf 60 bis 80 Zentimeter ausgebaut. Die Breite hängt jeweils von der Gefährlichkeit<br />
des jeweiligen Abschnitts ab.<br />
Berieselungsanlagen sichern<br />
Um die Wanderer nicht allzu sehr zu beeinträchtigen, passen die Arbeiter die Berieselungsanlagen in den Wäldern der<br />
BLS AG teilweise an. Schieber und Regler sichern sie zudem so, dass Unbefugte die Hähne nicht öffnen können. Denn<br />
das auslaufende Wasser könnte einen Hangrutsch auslösen.<br />
Signalisation<br />
Die neuen Gegebenheiten des <strong>Wanderweg</strong>s <strong>Lötschberger</strong> verlangen nach einer neuen Signalisation: Schilder müssen<br />
geändert werden und von Lalden aus wird die Signalisation neu erstellt. Zudem sind die Zubringerwege Mund–Gamsen<br />
sowie Mund–Birgisch auf den <strong>Lötschberger</strong> abzustimmen.<br />
Felsen räumen und sichern<br />
Die Felsräumungsspezialisten der BLS AG sichern vor Baubeginn oberhalb des neuen <strong>Wanderweg</strong>s – insbesondere von<br />
der Birgischer Trieschta bis zum Gardemuseum – lose Steine und Felsplatten.<br />
10
Kosten<br />
Ein durchwegs hoher Ausbaustandard<br />
Ziel ist ein sicherer und im Winter begehbarer <strong>Wanderweg</strong>, der auch wenig geübte Wanderer, Kinder und ältere<br />
Personen anspricht. Zudem sollte der neue Streckenteil von Lalden nach Naters-Brig gut an den <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong><br />
angeschlossen sein. Diese Forderungen ziehen einen hohen Ausbaustandard nach sich, in dem beispielsweise<br />
Sicherheitsmassnahmen wie Zäune und Handläufe vorgesehen sind. Im Gesamtbudget ist zudem die Sanierung der<br />
beiden Zugangswege nach Mund und Birgisch enthalten.<br />
Bereits seit einigen Jahren setzen Jugendliche der Roche Diagnostics AG während ihres Lehrlingslagers den <strong>Wanderweg</strong><br />
<strong>Lötschberger</strong> instand. Dank dieser freiwilligen und nachhaltigen Arbeit senken sie die Kosten für den Ausbau und<br />
den Unterhalt. Solche Lagereinsätze sind auch für den Ausbau des <strong>Lötschberger</strong>s geplant.<br />
<strong>Wanderweg</strong> Lalden–Naters<br />
Kosten in CHF<br />
Baustelle einrichten 30000.–<br />
Holzerei 15000.–<br />
Trockensteinmauern und Stützmauern 132000.–<br />
Treppenstufen sanieren, neu anlegen oder ausbauen 82000.–<br />
Zäune, Absturzsicherungen, Handlauf bei Treppen 80000.–<br />
Türchen, Überstiege und Brücken 15000.–<br />
Rastplätze 35000.–<br />
Weg unterhalten und ausbauen 140000.–<br />
Zwischentotal 529000.–<br />
<strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong> Hohtenn–Naters<br />
Kosten in CHF<br />
Projektierung, Planung, Bauleitung und Gutachten 50000.–<br />
Berieselungsanlagen BLS gegen Unbefugte sichern 16000.–<br />
Felsen räumen und sichern 60000.–<br />
Zugangswege nach Mund und Birgisch 85000.–<br />
Signalisation <strong>Lötschberger</strong> Lalden–Naters 25000.–<br />
Unvorhergesehenes und Verschiedenes 35000.–<br />
Zwischentotal 271000.–<br />
Total <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong> Hohtenn–Naters-Brig 800000.–<br />
11
Trägerschaft und beteiligte Instanzen<br />
Eine erfolgreiche Zusammenarbeit<br />
Trägerschaft<br />
Die Gemeinden Naters, Birgisch, Mund und die Stadtgemeinde Brig-Glis sowie<br />
die BLS AG.<br />
Beteiligte Organisationen<br />
– Gemeinde Naters<br />
– Stadtgemeinde Brig-Glis<br />
– Gemeinde Mund<br />
– Gemeinde Birgisch<br />
– BLS AG<br />
– Dienststelle für Wald und Landschaft des Kanton Wallis<br />
– Valrando<br />
– UNESCO-Welterbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch<br />
– Brig-Belalp-Tourismus<br />
– Forstreviere: BLS Süd, Südrampe, Massa und Burgerschaft Brig-Glis<br />
Ansprechpartner<br />
IG <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong><br />
Remo Salzmann, Gemeinderat<br />
Postfach 408<br />
3904 Naters<br />
Telefon +41 (0)27 324 97 44<br />
E-Mail remo.salzmann@naters.ch<br />
Kontakt<br />
IG <strong>Wanderweg</strong> <strong>Lötschberger</strong><br />
Postfach 408<br />
3904 Naters<br />
IBAN CH22 8053 2000 0011 1077 2 / CHF