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Fort-de-Malmaison 2008 - Privater Reservisten Newsfeed

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Arbeitseinsatz <strong>de</strong>s<br />

Einsatzführungsbereich 2<br />

und<br />

Verband <strong>de</strong>r <strong>Reservisten</strong><br />

Kreisgruppe Südwestfalen<br />

vom 31. März – 10. April <strong>2008</strong><br />

auf <strong>de</strong>m Soldatenfriedhof<br />

<strong>Fort</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Malmaison</strong> bei Laon / Frankreich


Montag, 31. März <strong>2008</strong><br />

Am 31. März <strong>2008</strong> begann <strong>de</strong>r gemeinsame Arbeitseinsatz von Soldaten <strong>de</strong>s Einsatzführungsbereiches<br />

2 und <strong>Reservisten</strong> <strong>de</strong>s Verban<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r <strong>Reservisten</strong> Kreisgruppe Südwestfalen für <strong>de</strong>n<br />

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Für <strong>de</strong>n Standort Erndtebrück war dieses <strong>de</strong>r 11.<br />

Einsatz. Nach Einsätzen in <strong>de</strong>r Normandie, bei Lyon, Nancy, Italien und Reims hieß es dieses<br />

mal einen Friedhof in <strong>Fort</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Malmaison</strong> bei Laon im Departement Aisne, Nordfrankreich herzurichten.<br />

Nach<strong>de</strong>m alle Sachen in bei<strong>de</strong>n Fahrzeugen (Merce<strong>de</strong>s Sprinter) verstaut waren,<br />

wur<strong>de</strong> gegen 08.15 Uhr die Hachenberg-Kaserne in Erndtebrück verlassen. Die Fahrt führte von<br />

Erndtebrück nach Kreuztal zur A4 in Richtung Köln vorbei an Köln in Richtung Aachen. Gegen<br />

11.00 Uhr wird eine kurze Rast an <strong>de</strong>r Raststätte Aachen-Land durchgeführt. Am Kreuz<br />

Aachen wur<strong>de</strong> die A4 verlassen und wir fuhren noch ein kurzes Stück über die A44 bis wir bei<br />

Aachen-Lichtenbusch die Grenze zwischen Deutschland und Belgien passierten. Danach ging<br />

es weiter über belgische Autobahnen vorbei an Lüttich, Namur, Charleroi und Mons. Nach<strong>de</strong>m<br />

hinter Mons die belgisch-französische Grenze passiert wur<strong>de</strong>, fuhren wir weiter auf <strong>de</strong>r französischen<br />

Autobahn A2. Bei Cambrai wur<strong>de</strong> auf die A 26 in Richtung Reims gewechselt, die wir<br />

bei Laon verließen. Über Landstraße erreichten wir gegen 15.00 Uhr unser Quartier, das Camp<br />

National in Sissonne. Nach<strong>de</strong>m die Zimmerschlüssel empfangen und das Unterkunftsgebäu<strong>de</strong><br />

bezogen wur<strong>de</strong>, wur<strong>de</strong> gegen 17.30 Uhr das erste französische Aben<strong>de</strong>ssen eingenommen. Der<br />

erste Tag ging mit einem heimischen „Krombacher Pils zuen<strong>de</strong>.<br />

Dienstag, 01. April <strong>2008</strong><br />

Wir genossen zum ersten mal das sehr sparsame französische Frühstück (Marmela<strong>de</strong> und Baguette,<br />

dieses blieb während unseres Aufenthaltes auch so)<br />

(In <strong>de</strong>r Kaserne von Sissonne – Warten auf <strong>de</strong>n Mitarbeiter vom Volksbund: v.l. HptFw Stefan<br />

Prünte, StFw Werner Sonneborn, Gefr d.R. Michael Flemming, HptGefr d.R. Peter Stache,<br />

HptGefr d.R. Frank Stache, HptGefr d.R. Tim Stach, OGefr d.R. Werner Klötzel, OGefr d.R.<br />

Kay-Uwe Kraul, HptGefr Andreas Gerstner und OGefr d.R. Dirk Clemens)<br />

2


Gegen 07.30 Uhr traf ein Mitarbeiter vom Pflegdienstes <strong>de</strong>s Soldatenfriedhofes <strong>Fort</strong>-<strong>de</strong>-<br />

<strong>Malmaison</strong> ein. Mit ihm fuhren wir dann zum Soldatenfriedhof <strong>Fort</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Malmaison</strong>.<br />

Hier einige Daten zum Friedhof:<br />

Unmittelbar am ehemaligen <strong>Fort</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Malmaison</strong> liegt eine von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wehrmacht 1941<br />

angelegte und vom Volksbund er weiterte <strong>de</strong>utsche Kriegsgräberstätte. Im <strong>de</strong>utschfranzösischen<br />

Kriegsgräberabkommen wur<strong>de</strong> die provisorische Gräberanlage <strong>Fort</strong>-<strong>de</strong>-<br />

<strong>Malmaison</strong> als endgültige <strong>de</strong>utsche Kriegsgräberstätte 1939/45 bestimmt. Aus <strong>de</strong>n sechs französischen<br />

Departements Aisne, Loiret, Seine-et-Marne, Oise, Yonne und Aube bettete <strong>de</strong>r<br />

Volksbund aus Einzelgräbern und kleineren Grabanlagen über 6 800 <strong>de</strong>utsche Gefallene hierher<br />

um.<br />

Wer sich <strong>de</strong>r Kriegsgräberstätte auf <strong>de</strong>r Landstraße, <strong>de</strong>m Chemin-<strong>de</strong>s-Dames, nähert, erblickt<br />

schon von weitem das 15 Meter hohe gusseiserne Kreuz, das zusammen mit <strong>de</strong>r Ge<strong>de</strong>nkhalle<br />

<strong>de</strong>n Mittelpunkt <strong>de</strong>s Friedhofes bil<strong>de</strong>t. Der Friedhof hat eine Größe von 67 000 Quadratmetern<br />

und ist durch einen etwa an<strong>de</strong>rthalb Meter breiten und einen Meter hohen, dicht bewachsenen<br />

Erdwall eingefrie<strong>de</strong>t. An <strong>de</strong>r Ostseite führt ein Nebenweg zum 200 Meter entfernten Eingang.<br />

Von hier aus betritt <strong>de</strong>r Besucher durch eine schmale Pforte einen kleinen Hof, an <strong>de</strong>n das Eingangsgebäu<strong>de</strong><br />

angrenzt. Es enthält <strong>de</strong>n Aufenthaltsraum für die Besucher, in <strong>de</strong>m auch die Namenbücher<br />

<strong>de</strong>r hier bestatteten Gefallenen ausliegen.<br />

Eingangsgebäu<strong>de</strong>, Zwischenhof und Verwalterhaus sind zu einer baulichen Einheit verbun<strong>de</strong>n.<br />

Vom Eingangsgebäu<strong>de</strong> aus überblickt <strong>de</strong>r Besucher <strong>de</strong>n ganzen Friedhof.<br />

Hochkreuz und Ehrenhalle dominieren in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Gräberfel<strong>de</strong>s die Gesamtanlage.<br />

Die Halle ist eine Stahlbetonkonstruktion, <strong>de</strong>ren Ecken durch Natursteinmauerwerk abgegrenzt<br />

sind. Das flach geneigte Dach ist begrünt. Im Mittelpunkt <strong>de</strong>r offenen Halle liegt das mit einer<br />

Bronzeplatte be<strong>de</strong>ckte Gemeinschaftsgrab. Die Einzelgräber sind in acht Fel<strong>de</strong>r aufgeteilt. Je<br />

zwei Gefallene ruhen in Doppelgrabreihen. Gusseiserne Grabkreuze tragen die Namen und Lebensdaten<br />

von je zwei Gefallenen. Am 21. August 1965 wur<strong>de</strong> die Kriegsgräberstätte, auf <strong>de</strong>r<br />

11 841 <strong>de</strong>utsche Gefallene <strong>de</strong>s Zweiten Weltkrieges ihre Ruhestätte haben, eingeweiht.<br />

(Die Reparatur <strong>de</strong>r Betonsockel <strong>de</strong>r Grabkreuze gehört unter an<strong>de</strong>rem zu unseren Aufgaben)<br />

3


Hier wur<strong>de</strong>n wir von Herrn Clement, <strong>de</strong>m zuständigen Bezirksleiter <strong>de</strong>s Volksbun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>m<br />

Pflegedienstleiter Alain Massart begrüßt. Herr Massart stand uns in <strong>de</strong>n nächsten Tagen hilfreich<br />

beiseite. Nach einem Kaffee und <strong>de</strong>r Einweisung begannen wir mit <strong>de</strong>r Arbeit.<br />

Während unseres Aufenthaltes sollten wir folgen<strong>de</strong> Arbeiten erledigen:<br />

Reinigung <strong>de</strong>r gusseisernen Grabkreuze, Reparatur <strong>de</strong>r Betonsockel <strong>de</strong>r Grabkreuze, komplette<br />

Erneuerung einiger Betonsockel. Natürlich legten wir auch eine Mittagspause ein, in <strong>de</strong>r wir<br />

uns mit <strong>de</strong>r Kaltverpflegung <strong>de</strong>r französischen Armee stärkten (Salat, Pastete, Obst und natürlich<br />

Baguette).<br />

Gegen 16.00 Uhr been<strong>de</strong>n wir die Arbeiten und fuhren zurück zur Kaserne in Sissonne. Nach<br />

<strong>de</strong>m französischem Aben<strong>de</strong>ssen genossen wir im Mannschaftsheim nach <strong>de</strong>n Geschmack <strong>de</strong>s<br />

französischen Bieres. Einige erkun<strong>de</strong>ten noch die Kaserne mit <strong>de</strong>m Truppenübungsplatz o<strong>de</strong>r<br />

genossen wie<strong>de</strong>r das mitgebrachte Bier.<br />

Mittwoch, 02. April <strong>2008</strong><br />

Nach <strong>de</strong>m bekannten Frühstück und <strong>de</strong>r Fahrt von Sissonne über Laon nach <strong>Fort</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Malmaison</strong><br />

begannen wir gegen 08.00 Uhr unsere Reinigungs- bzw. Reparaturarbeiten auf <strong>de</strong>m Friedhof,<br />

die wir nur mit einer Kaffeepause und <strong>de</strong>r Mittagspause unterbrachen. Gegen 16.00 Uhr been<strong>de</strong>ten<br />

wird unsere Arbeiten. Ein Teil legte noch einen Zwischenstopp am „Garrefour“-<br />

Supermarkt in Laon ein, <strong>de</strong>r Rest besucht <strong>de</strong>n Deutschen Soldatenfriedhof Sissonne, unweit von<br />

<strong>de</strong>r Kaserne entfernt. Hier sind 14694 gefallene Soldaten aus <strong>de</strong>m 1. Weltkrieg beerdigt.<br />

(Deutscher Soldatenfriedhof Sissonne)<br />

In direkter Nachbarschaft liegt ein britischer Soldatenfriedhof, ebenfalls mit Gefallenen aus<br />

<strong>de</strong>m 1. Weltkrieg. Nach <strong>de</strong>m Aben<strong>de</strong>ssen been<strong>de</strong>n wir <strong>de</strong>n Tag mit erneuter „Erkundung“ <strong>de</strong>r<br />

Kaserne bzw. in gemütlicher Run<strong>de</strong> in unserem Unterkunftsgebäu<strong>de</strong>.<br />

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Donnerstag, 03. April <strong>2008</strong><br />

Nach unserem üblichen Baguette-Frühstück verließen wir die Kaserne in Sissonne gegen 07.30<br />

Uhr und fuhren wie<strong>de</strong>r zur unserer Arbeitsstelle auf <strong>de</strong>m Chemin-<strong>de</strong>s-Dames.<br />

(Ein sonniger Tag erwartete uns am 03. April auf <strong>de</strong>m Friedhof).<br />

Während <strong>de</strong>s Tages besuchte uns wie<strong>de</strong>r Herr Clement, <strong>de</strong>r zuständigen Bezirksleiter <strong>de</strong>s<br />

(v.l. StFw Sonneborn, OGefr d.R. Klötzel, OGefr d.R. Kraul, HptFw Lauber, Alain Massart und<br />

Herr Clement vom Volksbund, OGefr d.R. Hoffmann).<br />

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Volksbun<strong>de</strong>s. Er überzeugt sich, das wir unsere Arbeiten gut verrichteten sehr schnell verrichteten.<br />

Aufgrund <strong>de</strong>s guten <strong>Fort</strong>schrittes <strong>de</strong>r Arbeiten sollten wir am folgen<strong>de</strong>n Tag nicht auf <strong>de</strong>m<br />

Friedhof arbeiten. Das Arbeitsergebnis <strong>de</strong>r ersten Woche sah wie folgt aus: 600 Grabkreuze gereinigt,<br />

72 Betonsockel erneuert und 13 Betonsockel für die komplette Sanierung vorbereitet.<br />

Das Aben<strong>de</strong>ssen nahmen wir wie<strong>de</strong>r wie üblich in <strong>de</strong>r Kaserne in Sissonne ein.<br />

Freitag, 04. April <strong>2008</strong><br />

Nach <strong>de</strong>m Frühstück begaben wir uns wie<strong>de</strong>r zum Friedhof nach <strong>Fort</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Malmaison</strong>. Herrn<br />

Massart vom Volksbund betätigte sich als Reiseführer und zeigt uns die historischen Bunker<br />

<strong>de</strong>s 2. Weltkrieges auf <strong>de</strong>m Chemin-<strong>de</strong>s-Dames. Nach verschie<strong>de</strong>nen Stopps, lei<strong>de</strong>r vor verschlossenen<br />

Türen führte er uns in eine ehemalige Kaserne <strong>de</strong>r französischen Armee in Margival<br />

bei Soissons. Die Anlage wur<strong>de</strong> während <strong>de</strong>s 2. Weltkrieges von <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wehrmacht<br />

errichtet und danach von <strong>de</strong>r französischen Armee genutzt. Nach <strong>de</strong>r Schließung in 1997 wur<strong>de</strong><br />

die Anlage von Vandalen verwüstet, sodass sie heute insgesamt ein sehr trostloses Bild bietet.<br />

(Besuch in Magival: hintere Reihe v.l. OGefr d.R. Werner Klötzel, OGefr d.R. Kay-Uwe Kraul,<br />

HptGefr d.R. Tim Stache, OGefr d.R. Dirk Clemens, HptGefr d.R. Peter Stache, HptGefr d.R.<br />

Frank Stache, StFw Werner Sonneborn, HptFw Stefan Prünte, OGefr d.R. Klaus Hoffmann,<br />

vor<strong>de</strong>re Reihe v.l. HptFw Erhard Lauber, Gefr d.R. Michael Flemming und HptGefr Andreas<br />

Gerstner.<br />

Nach dieser ca. 3stündigen „historischen Bunkertour“ fuhren wir zurück in die Kaserne nach<br />

Sissonne. An diesem Tag nahmen wir das Mittagessen einmal direkt dort vor Ort ein und stellten<br />

fest, dass auch dieses sehr sparsam war. Da <strong>de</strong>r Nachmittag zur freien Verfügung stand, fuhr<br />

ein Teil <strong>de</strong>r Gruppe zum Sightseeing nach Laon, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re erkun<strong>de</strong>te wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Standort Sissonne<br />

mit seinem Truppenübungsplatz. Hier hatten sie das Glück, dass sie am Schiessen <strong>de</strong>r<br />

französischen Militärpolizei teilnehmen konnten. Auf <strong>de</strong>r Sightseeing-Tour in <strong>de</strong>r Altstadt von<br />

Laon wur<strong>de</strong> dann das eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Lokal ent<strong>de</strong>ckt wo wir dann auch einkehrten.<br />

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(Das Rathaus in <strong>de</strong>r Altstadt von Laon)<br />

Nach <strong>de</strong>m Aben<strong>de</strong>ssen in <strong>de</strong>r Kaserne genossen wir in froher Run<strong>de</strong> unser frisch eingekauftes<br />

Bier.<br />

Samstag, 05. April <strong>2008</strong><br />

An diesem Samstag besuchten wir die Hauptstadt <strong>de</strong>r Champagne Reimes. Nach<strong>de</strong>m wir uns<br />

(Die Kathedrale zu Reims)<br />

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Selbst zum Frühstück verpflegt hatten, fuhren wir in die Metropole Reims. Am Vormittag erkun<strong>de</strong>te<br />

je<strong>de</strong>r auf eigene Faust die Stadt. Ein Höhepunkt stand dann am Nachmittag auf <strong>de</strong>m<br />

Programm: Wir besuchten eine Champagner-Kelterei. Für 10,-- € Eintritt wur<strong>de</strong>n wir ca. 1<br />

Stun<strong>de</strong> durch die Firma Taittinger geführt. Zum Abschluss gab es dann ein Gläschen Champagner<br />

zur Probe.<br />

(Im Champagner-Keller <strong>de</strong>r Firma Taittinger)<br />

Am frühen Nachmittag traten wir dann unseren Rückweg nach Sissonne an, <strong>de</strong>r allerdings mit<br />

Problemen verbun<strong>de</strong>n. Unser zweiter MB Sprinter konnte <strong>de</strong>n Parkplatz am Bahnhof Reims<br />

nicht verlassen, da <strong>de</strong>r Parkautomat streikte. Nach einige Zeit gelang es ein Dolmetscher zu fin<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r einem Techniker das Problem erklären konnte, sodass man nach einer Stun<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>n<br />

Parkplatz verlassen konnte. Da wir uns am Wochenen<strong>de</strong> selbst verpflegen mussten, wur<strong>de</strong> ein<br />

Stop in einem großen Supermarkt in Reims eingelegt. Dort <strong>de</strong>ckten wir uns mit allerlei Grillgut<br />

und einem Grill für das Wochenen<strong>de</strong> ein. Den Abend genoss ein Teil <strong>de</strong>r Gruppe in einem Restaurant<br />

in Laon. Aufgrund <strong>de</strong>r sehr angenehmen Temperaturen stan<strong>de</strong>n wir an diesem Abend<br />

noch sehr lange vor unserer Unterkunft.<br />

Sonntag, 06. April 2006<br />

An <strong>de</strong>m einzigen Sonntag während unseres Aufenthaltes hieß erst einmal ausschlafen. Da es am<br />

Wochenen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Kaserne in Sissonne kein Frühstück gab, bereitet wir uns das Frühstück in<br />

unserem Unterkunftsgebäu<strong>de</strong> selbst vor. Einen Tag vorher hatten wir uns in Reims ja mit <strong>de</strong>n<br />

Notwendigen einge<strong>de</strong>ckt. Nach <strong>de</strong>r morgendlichen Stärkung beschloss ein Teil <strong>de</strong>r Truppe <strong>de</strong>n<br />

Höhenzug <strong>de</strong>s Chemin-<strong>de</strong>s-Dames zu erkundigen. Der schaute sich in <strong>de</strong>r Umgebung von Sissonne<br />

um. Der Chemin-<strong>de</strong>s-Dames, zu <strong>de</strong>utsch Damenweg, ist ein Gebirgszug zwischen <strong>de</strong>n<br />

Städten Laon und Soissons. Dieser Höhenzug war eine stark umkämpfte Kampflinie im 1.<br />

Weltkrieg, da er die letzte Erhebung vor <strong>de</strong>n Toren <strong>de</strong>r französischen Hauptstadt Paris ist. Insgesamt<br />

drei Jahre von 1914 - 1917 kämpften hier die Deutschen und Franzosen gegeneinan<strong>de</strong>r.<br />

Die Frontlinie verschob sich in dieser Zeit kaum mehr als ein paar Kilometer. Am 16. April<br />

1917 startete <strong>de</strong>r französische General Nivelle hier eine Großoffensive, die aber am starken<br />

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<strong>de</strong>utschen Wie<strong>de</strong>rstand scheiterte. So steuern<strong>de</strong>n wir an diesem Tage das „Plateau <strong>de</strong> Californie“<br />

an. Diesen strategischen Höhenstellung nannten die <strong>de</strong>utschen aufgrund <strong>de</strong>r kalten Witterung<br />

nur „Winterberg“. Hier hat man mehrere Informationstafeln errichtet, auf <strong>de</strong>nen man die<br />

Kampfhandlungen anschaulich dargestellt bekommt. An diesem Ort hat man zu<strong>de</strong>m einen sehr<br />

weiten Blick über das Land bis in die Stadt Reims, sodass man die militärische Be<strong>de</strong>utung<br />

nachvollziehen kann. Auf <strong>de</strong>r weiteren Fahrt über <strong>de</strong>n „Damenweg“ wur<strong>de</strong> wir dann von starken<br />

Hagelschauern überrascht. Dieses sollten die Vorboten für das Wetter <strong>de</strong>s nächsten Tages<br />

wer<strong>de</strong>n. Wir verließen die Höhen und legten einen Stop in <strong>de</strong>r Stadt Vailly-sur-Aisne, nicht<br />

weit vom Friedhof in <strong>Fort</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Malmaison</strong> ein. Hier fand ein sonntäglicher Markt statt, wo wir<br />

uns mit allerlei Leckereien stärkten. Einige probierten nochmals Champagner aus und erwarben<br />

auch eine Flasche. Als nächstes wollten wir eigentlich das in <strong>de</strong>r Nähe liegen<strong>de</strong> <strong>Fort</strong> <strong>de</strong> Condé<br />

besuchen.<br />

(<strong>Fort</strong> <strong>de</strong> Condé bei Missy-sur-Aisne)<br />

Dieses Museum öffnet lei<strong>de</strong>r erst am 15. April, sodass wir unverrichteter Dinge wie<strong>de</strong>r fahren<br />

mussten. Als Alternative steuern<strong>de</strong>n wir die in <strong>de</strong>r Nähe liegen<strong>de</strong> Stadt Soissons an. Aufgrund<br />

<strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>r Stadt erhofften wir uns einige geöffnete Cafes o<strong>de</strong>r Kneipen. Auch hier wur<strong>de</strong>n<br />

wir enttäuscht. Ein Besuch in <strong>de</strong>r Kathedrale bot jedoch noch etwas Entschädigung. Nach<br />

knapp einer Stun<strong>de</strong> verließen wir wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Ort und begaben uns in die Altstadt von Laon, wo<br />

wir uns mit einem Kaffee o<strong>de</strong>r Bier stärken konnten. Gegen 17.00 Uhr trafen wir wie<strong>de</strong>r in unserem<br />

Quartier in Sissonne ein. Jetzt hieß es unseren mitgebrachten Elektrogrill mit französischem<br />

Grillgut einzuweihen. Insgesamt schmeckte es uns allen. Die französischen Bratwürste<br />

waren jedoch sehr gewöhnungsbedürftig. Den Grill schenkten wir später Herrn Massart.<br />

Montag, 07. April <strong>2008</strong><br />

Unsere 2. Arbeitswoche begann wie sie sich schon am Vortag angekündigt hatte. An diesem<br />

Morgen erwartete uns in <strong>de</strong>r Kaserne in Sissonne ca. 10 cm Neuschnee. Nach <strong>de</strong>m Frühstück<br />

starteten wir dann in Richtung <strong>Fort</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Malmaison</strong>. Je weiter wir uns von Sissonne entfernten,<br />

um so weniger wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schnee. Die Stadt Laon war schneefrei. Was wür<strong>de</strong> uns auf <strong>de</strong>m<br />

9


Friedhof erwarten? Obwohl 150m höher gelegen, war <strong>de</strong>r Friedhof jedoch nur mit einer leichten<br />

Schneeschicht be<strong>de</strong>ckt. Ein Arbeiten war aber aufgrund <strong>de</strong>r Witterung lei<strong>de</strong>r nicht möglich.<br />

(Schnee in <strong>Fort</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Malmaison</strong>)<br />

Wir verließen <strong>de</strong>n Friedhof gegen 11.00 Uhr wie<strong>de</strong>r an fuhren zurück nach Sissonne. Dort verspeisten<br />

wir unsere mitgebrachte Mittagsverpflegung und spannten <strong>de</strong>n restlichen Tag aus.<br />

Dienstag, 08. April <strong>2008</strong><br />

Erholt vom vorherigen Tag, schritten wir an diesem Tag voller Eifer ans Werk. So reinigten wir<br />

bis zum Mittag ca. 400 Grabkreuze und been<strong>de</strong>ten die Betonierarbeiten. Aufgrund <strong>de</strong>s guten<br />

Vorschrittes <strong>de</strong>r Arbeiten, fuhren wir nach <strong>de</strong>m Mittagessen in die nahe gelegene „Caverne du<br />

Dragon“, zu <strong>de</strong>utsch Drachenhöhle. Die Drachenhöhle ist ein auf <strong>de</strong>m Chemin-<strong>de</strong>s-Dames Museum<br />

in einem ehemaligen unterirdischem Steinbruch. Während <strong>de</strong>s 1. Weltkriegs bauten die<br />

Deutschen diesen Steinbruch zu einer bunkerartigen Stellung aus. Den französischen Truppen<br />

gelang es später Teil dieser Stellung zu erobern, sodass <strong>de</strong>utsche und französische Truppen nur<br />

wenige Meter entfernt, nur getrennt von einer Mauer, nebeneinan<strong>de</strong>r lagen. Hier im Museum<br />

wird das unterirdische Frontleben anschaulich dargestellt. Im Museum gab es extra auch eine<br />

<strong>de</strong>utsche Führung für uns und wir erhielten als <strong>de</strong>utsche Soldaten verbilligten Eintritt. Nach<br />

<strong>de</strong>m Aben<strong>de</strong>ssen in <strong>de</strong>r Kaserne erkun<strong>de</strong>ten einige von uns die Stadt Sissonne und <strong>de</strong>ren Kneipenleben.<br />

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(Museum Caverne du Dragon/Drachenhöhle)<br />

Mittwoch, 09. April <strong>2008</strong><br />

Am vorletzten Tag unseres Einsatzes legten wir uns noch einmal richtig ins Zeug. Wir reinigten<br />

bis zum Mittag nochmals ca. 400 Kreuze. Wir<br />

stärkten uns zum letzen Mal mit <strong>de</strong>r mitgebrachten<br />

Marschverpflegung <strong>de</strong>r französischen<br />

Armee. Ein Baguette durfte natürlich hier wie<strong>de</strong>r<br />

nicht fehlen. Nach <strong>de</strong>r Pause begannen wir<br />

mit <strong>de</strong>m Reinigen <strong>de</strong>r Werkzeuge und begannen<br />

mit <strong>de</strong>m großen Aufräumen, sodass wir an<br />

diesem Tage unsere eigentlichen Arbeiten auf<br />

<strong>de</strong>m Friedhof offiziell konnten.<br />

Während unseres Einsatzes haben wir folgen<strong>de</strong><br />

Arbeiten verrichtet:<br />

1140 Grabkreuze mit Hochdruckreiniger und<br />

Wurzelbürste gereinigt,<br />

13 Betonsockel <strong>de</strong>r Grabkreuze komplett<br />

erneuert und die Kreuze wie<strong>de</strong>r befestigt<br />

92 Betonsockel <strong>de</strong>r Grabkreuze teilsaniert.<br />

Die angedachten Lackierarbeiten waren<br />

aufgrund <strong>de</strong>r Witterung lei<strong>de</strong>r nicht möglich.<br />

Ein beson<strong>de</strong>ren Höhepunkt <strong>de</strong>s Tages erlebt die<br />

bei<strong>de</strong>n Hauptgefreiten <strong>de</strong>r Reserve Frank und<br />

(Zum Stabsgefreiten d. Reserve beför<strong>de</strong>rt:<br />

Frank und Tim Stache)<br />

11


Tim Stache. Bei<strong>de</strong> wur<strong>de</strong>n vom Kommandoführer Hauptfeldwebel Lauber zum Stabsgefreiten<br />

<strong>de</strong>r Reserve beför<strong>de</strong>rt.<br />

(Auch unsere Wagen haben eine Reinigung nötig)<br />

Nach <strong>de</strong>m Aben<strong>de</strong>ssen gaben die Frischbeför<strong>de</strong>rten in unserer Unterkunft auf dieses Ereignis<br />

einen aus.<br />

Donnerstag, 10. April <strong>2008</strong><br />

Letzter Tag <strong>de</strong>s Arbeitseinsatzes. Wir hatten beschlossen, an diesem Donnerstag bereits die<br />

Heimreise nach Deutschland anzutreten. Nach <strong>de</strong>m Frühstück wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb schon die ersten<br />

Sachen ins Auto verla<strong>de</strong>n. Gegen 08.30 Uhr fuhren wir dann ein letztes Mal zum Friedhof. Gegen<br />

10.00 Uhr veranstalteten wir eine kleine Zeremonie, bei <strong>de</strong>r wir in Anwesendheit von Herrn<br />

Clement und Herrn Massart einen Kranz zum Ge<strong>de</strong>nken an die dortigen gefallenen Soldaten am<br />

zentralen Ehrenmal nie<strong>de</strong>rlegten sowie zur Ehre jener eine Schweigeminute einlegten und ein<br />

Totengebet sprachen. Anschließend wur<strong>de</strong>n wir von Herrn Clement zu einem Gläschen Champagner<br />

eingela<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r er sich nochmals für die von uns geleistete Arbeit bedankte. Als<br />

Dank unsererseits bekam Herr Clement und Herr Massart von uns eine Luftbildaufnahme <strong>de</strong>r<br />

Hachenberg-Kaserne mit Widmung überreicht. Herr Massart will diese, nebst <strong>de</strong>m Grill an seine<br />

neue Wirkungsstätte in Berneuil am Atlantischen Ozean mitnehmen. Bei<strong>de</strong> lu<strong>de</strong>n uns ein, im<br />

folgen<strong>de</strong>n Jahr wie<strong>de</strong>r einen Einsatz in <strong>Fort</strong>-<strong>de</strong>-<strong>Malmaison</strong> bzw. am Atlantik durchzuführen.<br />

Nach <strong>de</strong>r Verabschiedung fuhren wir zurück zum Mittagessen in die Kaserne von Sissonne. An<br />

diesem letzten Tag hatte die französische Armee (extra für uns ??) mal alles aufgeboten. Es gab<br />

nebst einem Salatbuffet, Waffeln mit Sahne und sogar Wein. Wir haben es ausgiebig genossen.<br />

Nach <strong>de</strong>r Reinigung unserer Unterkunft und <strong>de</strong>m Verla<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r restlichen Sachen verließen wir<br />

gegen 13.15 Uhr das Camp National in Sissonne und begaben uns auf <strong>de</strong>n Heimweg nach Erndtebrück.<br />

Die Heimfahrt führte uns über Landstraßen nach Rocroi. Hier überquerten wir die<br />

Grenze nach Belgien. Über Philippeville ging es nach Charleroi wo wir wie<strong>de</strong>r auf die Autobahn<br />

Richtung Lüttich stießen. Auf <strong>de</strong>r bekannten Route fuhren wir über Namur und Lüttich<br />

zurück nach Deutschland. Auf <strong>de</strong>r Raststätte Aachen-Land wur<strong>de</strong> nochmals ein Stopp einge-<br />

12


legt, bei <strong>de</strong>m wir die mitgenommenen Lunchpakete <strong>de</strong>r französischen Armee verzehrten. Auf<br />

bekannten Wege fuhren wir weiter nach Kreuztal. Hier verließen uns bereits die ersten drei Mitfahrer.<br />

Gegen 19.15 Uhr erreichten wir schließlich die Hachenberg-Kaserne in Erndtebrück.<br />

(Zum Abschluss <strong>de</strong>s Einsatzes wur<strong>de</strong> ein Kranz nie<strong>de</strong>rgelegt:<br />

v.l. OGefr d.R. Kay-Uwe Kraul, HptFw Stefan Prünte, HptFw Erhard Lauber, HptGefr Andreas<br />

Gerstner, StGefr d.R. Frank Stache, Gefr d.r. Michael Flemming, StGefr d.R. Tim Stache,<br />

OGefr d.R. Dirk Clemens, StFw Werner Sonneborn, OGefr d.R. Klaus Hoffmann, HptGefr d.R.<br />

Peter Stache und OGefr d.R. Werner Klötzel sowie Alain Massartvom Volksbund in Frankreich)<br />

Allen Teilnehmern <strong>de</strong>s Arbeitseinsatz sei hier noch mal ein rechtherzlicher Dank für die gute<br />

Arbeit in Frankreich gesagt.<br />

Erstellt von: HpFw Erhard Lauber, Stab Einsatzführungsbereich 2,<br />

57339 Erndtebrück, 24.04.<strong>2008</strong><br />

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