Abschlussbericht - Praxislabor - Technische Universität Darmstadt
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onalisiert. Das heißt, anders als alle Weißen im Film sind sie nicht einfach da, sondern immer Träger<br />
der Thematisierung ihres anderen Aussehens. Asylant, Dealer, Tänzer, Prostituierte, Zuarbeiter, exotischer<br />
Freund, brasilianische Frohnatur…“ 109<br />
Neben den Print- und Unterhaltungsmedien findet sich der alltägliche Rassismus auch im Theater,<br />
Show, Zirkus, Spendenprojekten usw. wieder. Hierbei wird gerade bei der Plakatwerbung zu eindeutigen<br />
Bildern gegriffen um dem potenziellen Publikum bzw. Spender/in ein Bild vorzuführen das angeblich<br />
mit der Vorstellung über verschiedene Dinge übereinstimmt. Hierzu einige Bilder zur Veranschaulichung.<br />
Abb. 57: Werbung<br />
Selbst in der Schule, die die Aufgabe hat mündige Subjekte hervorzubringen reproduziert Rassismen.<br />
Zwar lernen wir in der Schule, „dass alle Menschen gleich sind. Präziser: Wir lernen, dass wir dies behaupten<br />
und nachplappern sollen, dass wir aber keinesfalls wirklich aktiv verinnerlichen müssen, was<br />
das wirklich bedeutet. Viele sind immer noch erstaunt, wenn die Anwältin, die vor Gericht erscheint,<br />
Schwarz ist. Viele denken, dass der Schwarze Typ der Kellner sei, ohne dass es einen Grund dafür gibt<br />
(weil er nämlich der Gast ist, der von der Toilette kommt).“ 110<br />
Wir gehen hier sogar noch weiter und weisen darauf hin, dass es Untersuchungen gibt, die das deutsche<br />
Schulsystem als Zentrifuge der Gesellschaft entlarven. 111<br />
3.2. Schule und Rassismus<br />
Wir wachsen mit den vielfältigen Rassismen auf. Beim Anblick eines schwarzen Dieners aus Porzellan<br />
im Schaufenster denken wir uns nichts und laufen einfach weiter. Rassismus beginnt nicht erst mit<br />
gewalttätigen Übergriffen sondern schon im Kindes- und Jugendalter in Form von Aussagen, wie zum<br />
Beispiel „du Spasti“ oder „ich bin doch nicht dein Neger“. Durch solche Aussagen und Denkstrukturen<br />
erhält Rassismus einen Nährboden um sich zu entfalten.<br />
Heutzutage sind vor allem die Minderheiten der Muslime in Deutschland aufgrund ihres „freiwillig“<br />
gewählten nicht- europäischen Lebensstils in zunehmendem Maße rassistischer Gewalt und Diskriminierung<br />
ausgesetzt. Vor allem die Mädchen und jungen Frauen werden aufgrund des Kopftuchs ausgegrenzt<br />
und diskriminiert. Ein Beispiel wo die Ausgrenzung bzw. Diskriminierung besonders gravierend<br />
ist, ist der Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitssektor.<br />
Munsch und andere beschreiben in ihrem Buch „Eva ist emanzipiert, Mehmet ist ein Macho“ die Interaktionsprozesse<br />
in der Einwanderungsgesellschaft, in denen Zuschreibungs- und Ausgrenzungsprozesse<br />
sowie Lebensbewältigung stattfinden. Wir wollen dies an einem Textausschnitt von Martina Weber<br />
„Das sind Welten“, Intrageschlechtliche Differenzierung im Schulalltag darstellen.<br />
In diesem Textabschnitt wurden Lehrer/innen Interviews an gymnasialen Oberstufen durchgeführt, bei<br />
denen es um die Sichtweise von Lehrer/innen auf Mädchen mit Kopftuch ging. Bei diesen Interviews<br />
ging es hauptsächlich um Zuschreibungen zu sozialen Positionierungen von Schülerinnen als Bedin-<br />
109 Ebd.: S.158<br />
110 Ebd.: S.41<br />
111<br />
Pongratz, 2008/9, S. 45<br />
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