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Abschlussbericht - Praxislabor - Technische Universität Darmstadt

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Von den Befragten, die der Aussage des Zitats nicht zustimmten, sagen 3,4 % (n=7) aus, vorgefertigte<br />

Meinungen stellen keine Grundlage von Rassismus dar, denn jeder Mensch könne sich selbst eine Meinung<br />

bilden und man sei quasi selbst dafür verantwortlich, ob man Vorurteilen Glauben schenkt.<br />

Die übrigen Antworten der Schüler/innen, die der These nicht zustimmen, mussten in die Kategorien<br />

„keine Begründung“ oder „Sonstiges“ eingeordnet werden.<br />

7.8. Fazit zu Zitat 5<br />

Hauptsächlich vertreten die Schüler/innen und Schüler der BBS die Ansicht, dass vorgefertigte Meinungen<br />

tatsächlich eine Grundlage von Rassismus, Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit sein können.<br />

Auch bei einigen wenigen Aussagen in den Antworten des Fragebogens wurden Vorurteile wie<br />

„Polen klauen oft“ und „Italiener sind immer laut“ genannt. Auch wenn solche Aussagen meist scherzhaft<br />

gemeint sein sollen, werden dadurch bestimmte Gruppen diskriminiert.<br />

Auch über Organe wie das Fernsehen (bzw. die Medien generell), die Familie oder den Freundeskreis<br />

können Menschen beeinflusst werden.<br />

8. Gesamtfazit der Schüler/innenbefragung<br />

Wird nach einem allgemeinen Verständnis zum Rassismusbegriff gefragt, so zeigt sich deutlich, dass<br />

die Schülerinnen und Schüler eine Vielzahl verschiedener Ansichten mit dieser Thematik assoziieren.<br />

Viele Schüler/innen verbinden mit dem Rassismusbegriff die Zuschreibung „Ausländer“, wobei dieses<br />

Wort lediglich benannt wird. Wenn Ungerechtigkeit, Hass, Vorurteile etc. genannt werden, werden die<br />

Täter oft nicht benannt und es werden keine erklärenden Gründe für rassistisches Verhalten genannt.<br />

Das könnte bedeuten, dass den Schüler/innen eher die Auswirkungen von Rassismus als die Ursachen<br />

präsent sind.<br />

Werden die Fragen spezifischer, bzw. konkreter formuliert, so zeigt sich zwar eine rigorose Ablehnung<br />

jeglicher rassistischer Denkweisen, doch treten häufig auch unbewusste rassistische Äußerungen auf.<br />

Außerdem fällt auf, dass je nachdem wie die Fragen gestellt wurden, sich verschiedene Meinungsbilder<br />

ergeben, wodurch bei der Auswertung teilweise ein widersprüchlicher Eindruck entsteht.<br />

Rassismus wird von einer geringen Anzahl von Schüler/innen als etwas gesehen, dass jemandem unabhängig<br />

von seiner Herkunft, z.B. aufgrund von Äußerlichkeiten geschehen kann. Eine weitere Erkenntnis<br />

ist, dass die Schüler/innen den Rassismusbegriff nicht von dem Begriff der Rasse ableiten,<br />

was daran zu erkennen ist, dass nur vereinzelt Rassismus mit einer Einteilung in Gruppen verbunden<br />

wird.<br />

Rassismus wird von der großen Mehrheit nicht mit Rechtsextremismus gleichgesetzt, was bedeuten<br />

könnte, dass den Schüler/innen bewusst ist, dass Rassismus nicht nur von einer kleinen, von der restlichen<br />

Bevölkerung abgegrenzten „extremen“ Gruppe ausgeht, sondern im System und in Institutionen<br />

verankert ist, und somit für viele Menschen zum Alltag gehört. Auch wenn Rassismus von den Schüler/innen<br />

selten in den Rechtsextremismus verlagert wird, werden rassistische Denkmuster werden in<br />

den meisten Fällen dennoch als etwas Extremes angesehen; rassistisch oder fremdenfeindlich sind nur<br />

„die Anderen“. Einem großen Teil der Schülerschaft ist nicht bewusst, dass Unterscheidungsversuche<br />

beim Menschen jeglicher Art, wenn auch teilweise in ihrer Intention nicht negativ gemeint, schon als<br />

rassistisch anzusehen sind.<br />

Die Schülerinnen und Schüler selbst beziehen sich in das Verhalten des alltäglichen Rassismus nicht<br />

mit ein; Aussagen wie „Ich bin doch kein Rassist!“ verdeutlichen diese Sichtweise.<br />

Knapp ein Drittel der Befragten ist der Ansicht, man könne Menschen in Rassen einteilen und über ein<br />

Fünftel ist der Meinung, dass man bestimmte Zusammenhänge zwischen äußeren und inneren Eigen-<br />

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