Abschlussbericht - Praxislabor - Technische Universität Darmstadt

Auch sind viele Definitionen, die vormals auf den Begriff der „Rasse“ angewendet wurden nach und
nach auf den Begriff der „Kultur“ übergegangen, wie beispielsweise Klasse, Nation, Geschlecht, Religion
etc.
Kulturelle Unterscheidungen, die von einem großen Teil der Schülerschaft zur Klassifizierung von
Menschen angegeben wurden, beinhalten oft eine wertende, unterscheidende Kategorisierung. Beispielsweise
zeigen Formulierungen wie „islamische Schüler [sind] generell gewaltbereiter“, „Chinesen
lächeln mehr als Deutsche“ oder „Afrikaner haben ein anderes Temperament“ deutlich, dass ein Wir-Sie
Gegensatz hergestellt wird. Das gemeinsame Menschsein steht dabei nicht im Vordergrund.
Obwohl viele dieser Aussagen mit Sicherheit nicht negativ, im Gegenteil sogar eher positiv, gemeint
sein können, lassen sich demnach dennoch gewisse rassistische Denkweisen identifizieren. Diese Tatsache
zeigt außerdem, dass die Schüler/innen nicht für postitiven Rassismus sensibilisiert sind. Erläuterungen
zu positivem Rassismus sind unter anderem in der Einleitung, sowie bei der Bilderanalyse in
diesem Bericht zu finden.
7.4. Zitat 2:
„Fremdenfeindliche Menschen sind sichere Menschen, die keine Bestätigung brauchen“
Der Theorieteil dieses Berichtes behandelt die Entstehung des Rassismus. Wie dort erörtert wird hat
der Begriff eine weitreichende Geschichte, die, speziell auf Deutschland bezogen, während der Zeit des
Nationalsozialismus ihren vorläufigen Höhepunkt findet. Dennoch kann auch nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs keine Rede davon sein, rassistisches Gedankengut sei aus den Köpfen der Menschen
verschwunden. Auch heute noch gibt es zahlreiche Anhänger/innen dieser Ideologien, beispielsweise
rechtsradikale Parteien, wie die NPD. Die Vorstellung, es gebe Menschengruppen, die im
Vergleich zu Anderen überlegen sind, sind in vielen Bereichen der Gesellschaft noch überaus präsent.
Der folgende Abschnitt befasst sich mit der Frage welche Einstellungen die Schülerinnen und Schüler
der BBS gegenüber Fremdenfeindlichkeit bzw. Fremdenhass haben und wie sie fremdenfeindliche
Menschen einschätzen.
Mit diesem Zitat sollte im Gegensatz zum vorigen Abschnitt die Einstellung der Schüler/innen zum offenen,
bewussten Rassismus untersucht werden; nicht versteckte, unbewusste Denkweisen.
Der Wortlaut dieses Zitats wurde von der Projektgruppe erdacht.
Häufigkeit
Prozent
Gültige
Prozente
Kumulierte
Prozente
stimmt 10 4,8 4,8 4,8
stimmt nicht
136 65,7 65,7 70,5
keine Angabe 52 25,1 25,1 95,7
ungültig 8 3,9 3,9 99,5
sonstiges 1 ,5 ,5 100,0
Gesamt 207 100,0 100,0
Abb. 39: Fremdenfeindliche Menschen sind sicher (Tabelle)
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