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Abschlussbericht - Praxislabor - Technische Universität Darmstadt

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Kompliment, indem er sagt, sie spreche aber gut deutsch. Mit diesem Verhalten zeigt er, dass er die<br />

Frau, ohne sie zu kennen, aufgrund ihrer „asiatisch wirkenden“ Gesichtszüge sofort als „nicht-deutsch“<br />

einordnet und somit eine Unterscheidung von „Wir“ und „Ihr“ vornimmt (siehe II. Soziologisches. Kategorien<br />

des Rassismus. Nationalrassismus). Der Mann möchte der Frau mit dieser Aussage seine Einstellung<br />

und „Toleranz“ gegenüber „Ausländern“ aufzeigen und klar machen „Ich gehöre zu den Guten!“,<br />

vergisst aber dabei die Tatsache, dass sie ja Deutsche sein könnte. Vielmehr zeigt er einen Ausdruck<br />

von Macht und Dominanz, der dazu führt, dass „sich diese Art von Rassismus bei dem, der sie<br />

ausübt, gut und richtig“ anfühlt. (vgl. Noah Sow, 2008, S. 82)<br />

Diese Situation ist ein Beispiel für positiven Rassismus, der aber oftmals nicht als solcher erkannt und<br />

benannt wird, da in Komplimenten meist keine böse Absicht oder Unterstellung vermutet wird. Daher<br />

interessierte unsere Arbeitsgruppe, ob die befragten Schülerinnen und Schüler den positiven Rassismus<br />

erkennen und als solchen auch einordnen oder ob es überhaupt ein Bewusstsein für Diskriminierung<br />

gibt, die sich zwar positiv äußert, aber auf rassistischen Vorstellungen beruht.<br />

Obwohl hier 47,8%, also knapp weniger als die Hälfte der Schüler/innen mit „Ja, hier wird Rassismus<br />

dargestellt“ antworten, sagen dagegen aber immerhin 39,1% „Nein“. Das zeigt deutlich, dass schon bei<br />

diesem zweiten Bild die Meinungen der Schülerinnen und Schüler gespalten sind und viele dieses vermeintliche<br />

Kompliment nicht konkret einer rassistischen Einstellung zuordnen oder dieses nicht für<br />

Rassismus halten. Dies bestätigt sich auch in den Begründungen. 13% der Gesamtzahl betonen in ihrer<br />

Aussage noch mal, dass hier kein Rassismus dargestellt würde und 9,7% sagen „Das ist doch nur ein<br />

Kompliment!“. 13% der Schüler/innen, die auch „Ja“ antworten, sagen, Aussehen lasse nicht auf Herkunft<br />

schließen. 12,1% benennen das Vorurteil und sagen „Das Aussehen wird mit Sprachdefiziten<br />

verbunden“ und 8,7% bekräftigen, dass dies eindeutig Rassismus sei.<br />

8,7 % 2,4 % 1, 9% ja<br />

39,1 %<br />

Abbildung 21: Bild 3 - Antworten<br />

Abb. 21: Diagramm Bild 3<br />

47,8 %<br />

nein<br />

keine Angabe<br />

sonstiges<br />

ungültig<br />

Bild 3 - Begründung * Bild 3 Kreuztabelle<br />

Begrün-<br />

keine<br />

dung<br />

Bild 3 - Begründung<br />

Anzahl<br />

% der Gesamtzahl<br />

Bild 3<br />

ja<br />

nein<br />

keine<br />

Angabe ungültig sonstiges<br />

14 23 11 1 0 49<br />

Gesamt<br />

6,8% 11,1% 5,3% ,5% ,0% 23,7%<br />

65

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