Abschlussbericht - Praxislabor - Technische Universität Darmstadt

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06.11.2013 Aufrufe

Abb. 17: Bild 2 Dieses Bild wurde ausgewählt, weil die Frau darauf auf ein weit verbreitetes Vorurteil hinweist, nämlich dass Menschen aus den südlichen Ländern den Rhythmus und die Musik im Blut hätten. Ihr Vorwurf ist nun, dass bei Freizeitaktivitäten, im Urlaub und generell bei Dingen, die Spaß machen, die Toleranz und Anerkennung sehr groß ist. Wenn es aber um „wichtige“ und „ernsthafte“ Dinge geht, wie Erziehung und Unterricht, dann geht die Toleranz plötzlich nicht mehr so weit und ihr wird in diesem Fall die Kompetenz abgesprochen. Hierzu schreibt auch Noah Sow in ihrem Buch „Deutschland Schwarz Weiß: Der alltägliche Rassismus“: „Die alte Einteilung, die wir noch immer unterschwellig gelernt haben und täglich bestätigt bekommen, ist Folgende: Weiß = intellektuell überlegen, technisch überlegen, zivilisiert, fortgeschritten, rational, hohe Selbstkontrolle. Schwarz = intellektuell unterlegen, technisch rückständig, unzivilisiert, primitiv, impulsiv, triebhaft, sexuell, wenig Selbstkontrolle. Schwarz wird also immer konstruiert als das „Körperliche“ im Gegensatz zum weißen „Geist“. 92 Wir wollten nun wissen, wie die Befragten mit diesem Vorwurf umgehen und ob sie die Klischees erkennen. Auch erhofften wir uns davon zu erfahren, wie sie persönlich zu dem Thema „Lehrer/innen mit Migrationshintergrund“ bzw. „ausländische Lehrer/innen“ stehen und ob sie mögliche Probleme sehen. Auf die Frage „Wird in den folgenden Bildern das Thema Rassismus dargestellt?“ antworten im geschlossenen Frageteil 68,6% der Befragten mit „Ja“. 31,3% der Gesamtzahl bekräftigen diese Antwort in einer Begründung, indem sie sagen „Was die Frau hier beschreibt ist Rassismus“, „Kompetenz sollte über Vorurteilen stehen“, „Jeder soll die gleichen Chancen haben“ oder sie bringen Unverständnis/Entrüstung zum Ausdruck („Warum sollte sie nicht unterrichten?“). Eine Schülerin/ein Schüler merkt sogar an, dass die Frau wahrscheinlich nicht nur aufgrund ihres möglichen Migrationshintergrundes diskriminiert würde, sondern auch von der Geschlechterdiskriminierung betroffen sei. 14,5% der Befragten finden, dass in diesem Bild nicht das Thema Rassismus dargestellt wird und antworten mit „Nein“, wovon 2,9% der Gesamtzahl ihre Antwort noch mal unterstreichen und zum Beispiel sagen „Meine Kinder lernen vielleicht das Falsche von Ihnen!“. Wiederum andere haben die Befürchtung, dass die Kinder „falsch“ beeinflusst werden könnten. Hierbei stellt sich die Frage, woher diese Befürchtung kommt und was die Schüler/innen mit „Falsch“ meinen. 92 Noah Sow, 2008, S. 81 62

15,5 % 1,4 % 14,5 % Abbildung 19: Bild 2 - Antworten Abb. 18: Diagramm Bild 2 68,6 % ja nein keine Angabe ungültig Bild 2 - Begründung * Bild 2 Kreuztabelle Bild 2 - Begründung Bild 2 ja nein keine Angabe ungültig Gesamt keine Begründung Anzahl 22 12 17 2 53 % der Gesamtzahl 10,6% 5,8% 8,2% 1,0% 25,6% sonstiges Anzahl 44 1 4 1 50 % der Gesamtzahl 21,3% ,5% 1,9% ,5% 24,2% ungültig Anzahl 4 3 2 0 9 % der Gesamtzahl 1,9% 1,4% 1,0% ,0% 4,3% kein Rassismus Anzahl 1 6 0 0 7 % der Gesamtzahl ,5% 2,9% ,0% ,0% 3,4% ist Rassismus Anzahl 28 0 2 0 30 % der Gesamtzahl Anzahl Statement gegen Rassismus kann man nicht beurteilen rassistische Begründung Kompetenz sollte über % der Gesamtzahl Anzahl % der Gesamtzahl Anzahl % der Gesamtzahl Anzahl 13,5% ,0% 1,0% ,0% 14,5% 2 0 0 0 2 1,0% ,0% ,0% ,0% 1,0% 1 0 4 0 5 ,5% ,0% 1,9% ,0% 2,4% 0 1 0 0 1 ,0% ,5% ,0% ,0% ,5% 21 4 1 0 26 63

Abb. 17: Bild 2<br />

Dieses Bild wurde ausgewählt, weil die Frau darauf auf ein weit verbreitetes Vorurteil hinweist, nämlich<br />

dass Menschen aus den südlichen Ländern den Rhythmus und die Musik im Blut hätten. Ihr Vorwurf<br />

ist nun, dass bei Freizeitaktivitäten, im Urlaub und generell bei Dingen, die Spaß machen, die<br />

Toleranz und Anerkennung sehr groß ist. Wenn es aber um „wichtige“ und „ernsthafte“ Dinge geht,<br />

wie Erziehung und Unterricht, dann geht die Toleranz plötzlich nicht mehr so weit und ihr wird in diesem<br />

Fall die Kompetenz abgesprochen. Hierzu schreibt auch Noah Sow in ihrem Buch „Deutschland<br />

Schwarz Weiß: Der alltägliche Rassismus“:<br />

„Die alte Einteilung, die wir noch immer unterschwellig gelernt haben und täglich bestätigt bekommen, ist<br />

Folgende: Weiß = intellektuell überlegen, technisch überlegen, zivilisiert, fortgeschritten, rational, hohe<br />

Selbstkontrolle. Schwarz = intellektuell unterlegen, technisch rückständig, unzivilisiert, primitiv, impulsiv,<br />

triebhaft, sexuell, wenig Selbstkontrolle. Schwarz wird also immer konstruiert als das „Körperliche“ im Gegensatz<br />

zum weißen „Geist“. 92<br />

Wir wollten nun wissen, wie die Befragten mit diesem Vorwurf umgehen und ob sie die Klischees erkennen.<br />

Auch erhofften wir uns davon zu erfahren, wie sie persönlich zu dem Thema „Lehrer/innen<br />

mit Migrationshintergrund“ bzw. „ausländische Lehrer/innen“ stehen und ob sie mögliche Probleme<br />

sehen.<br />

Auf die Frage „Wird in den folgenden Bildern das Thema Rassismus dargestellt?“ antworten im geschlossenen<br />

Frageteil 68,6% der Befragten mit „Ja“. 31,3% der Gesamtzahl bekräftigen diese Antwort<br />

in einer Begründung, indem sie sagen „Was die Frau hier beschreibt ist Rassismus“, „Kompetenz sollte<br />

über Vorurteilen stehen“, „Jeder soll die gleichen Chancen haben“ oder sie bringen Unverständnis/Entrüstung<br />

zum Ausdruck („Warum sollte sie nicht unterrichten?“). Eine Schülerin/ein Schüler<br />

merkt sogar an, dass die Frau wahrscheinlich nicht nur aufgrund ihres möglichen Migrationshintergrundes<br />

diskriminiert würde, sondern auch von der Geschlechterdiskriminierung betroffen sei.<br />

14,5% der Befragten finden, dass in diesem Bild nicht das Thema Rassismus dargestellt wird und antworten<br />

mit „Nein“, wovon 2,9% der Gesamtzahl ihre Antwort noch mal unterstreichen und zum Beispiel<br />

sagen „Meine Kinder lernen vielleicht das Falsche von Ihnen!“. Wiederum andere haben die Befürchtung,<br />

dass die Kinder „falsch“ beeinflusst werden könnten. Hierbei stellt sich die Frage, woher<br />

diese Befürchtung kommt und was die Schüler/innen mit „Falsch“ meinen.<br />

92 Noah Sow, 2008, S. 81<br />

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