Abschlussbericht - Praxislabor - Technische Universität Darmstadt
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Abb. 16: Tabelle Bild 1<br />
ist Rassismus 1 ,5<br />
Statement gegen<br />
Rassismus<br />
3 1,4<br />
kann man nicht<br />
beurteilen<br />
57 27,5<br />
wegen kleiner<br />
Schultüte<br />
26 12,6<br />
wegen Hautfarbe<br />
/ Migr.H.<br />
15 7,2<br />
wegen Mimik/Gestik/Ausst<br />
20 9,7<br />
rahlung<br />
generell wegen<br />
Aussehen<br />
2 1,0<br />
wegen Geschlecht 1 ,5<br />
wegen eventuellen<br />
Sprachdefiziten<br />
9 4,3<br />
hängt von der<br />
Intelligenz ab<br />
4 1,9<br />
Gesamt 207 100,0<br />
Bei der Beurteilung dieses Bildes lässt sich also sagen, dass vergleichsweise wenige Schüler/innen nach<br />
der Hautfarbe urteilen. Eher liegt das Augenmerk auf Kind 3 mit der kleinen Schultüte, da sie hier fehlende<br />
finanzielle Unterstützung, wenig Fürsorge, Bildungsarmut und daraus resultierende soziale Ausgrenzung<br />
befürchten. Ein Großteil der Schüler/innen lässt sich aber nicht auf die Beurteilung der vier<br />
Kinder aufgrund von Äußerlichkeiten ein, denn „Aussehen lässt nicht auf Intelligenz schließen!“ und<br />
wenn doch, dann sei dies rassistisch.<br />
Interessant war bei der Auswertung der Begründungen, dass einige Schüler/innen hinter diesem Bild<br />
eine Art Test bzw. eine „Vorurteilsfalle“ vermuteten, weil hier natürlich die Absicht dahinter stecke,<br />
dass jeder Kind 4 ankreuzen solle. Wiederum andere brachten Entrüstung zum Ausdruck, wie man nur<br />
solch eine Frage stellen könne. Die Schüler/innen wollen klar machen, dass sie den von uns angeblich<br />
eingebauten „Trick“ durchschaut haben und nicht darauf reinfallen werden, da sie ja keine Rassisten<br />
sind. Diese Reaktionen zeigen die in Astrid Messerschmidts Text benannte „Abwehr“, die eine Auseinandersetzung<br />
mit dem Thema Rassismus aber von vornherein ausschließt. Astrid Messerschmidt dazu:<br />
„Die Abwehr der imaginierten Beschuldigung wirkt sich auch auf den Umgang mit Rassismus aus. Seine<br />
Benennung fällt in dasselbe Muster und muss abgewehrt werden, um das Bild von sich selbst nicht zu beschädigen.“<br />
und „Rassismus tritt stets als Problem von anderen auf, die nicht „wir“ sind.“ 91<br />
Bild 2<br />
Wird in den folgenden Bildern das Thema Rassismus dargestellt?<br />
91 (A. Messerschmidt, 2007, Quelle: http://www.abpaed.tu-darmstadt.de/arbeitsbereiche/eb/documents/NormalitaetdesRassismus.pdf, S.<br />
2)<br />
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