Abschlussbericht - Praxislabor - Technische Universität Darmstadt
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System gefährden kann. Nicht angepasstes Verhalten führt zu Konsequenzen. Entweder man ist kein<br />
Teil der Gruppe oder sinkt in der Hierarchie des vorherrschenden Systems. Eine Gruppierung führt<br />
somit auch immer zu der Ausgrenzung derer, die nicht Teil der Einheitlichkeit sind. Die genannte Hierarchie<br />
innerhalb der Gruppe ist an der differenzierten Darstellung der beiden Jungs in den hinteren<br />
Reihen zu erkennen. Sie scheinen nicht vollkommen in die Gruppe integriert zu sein. Sie sind zwar Teil<br />
der Einheitlichkeit, allerdings weiter unten in der Hierarchie, was schon dadurch deutlich wird, dass<br />
sie den „schlechtesten Platz“ im Klassenraum, in der hintersten Reihe haben. Grund hierfür ist die<br />
nicht vollkommene Eingliederung in das „System der Angepasstheit“. Sie haben eine gelangweilte,<br />
müde Sitzhaltung, was ein Zeichen für Resignation sein kann. Die Müdigkeit rührt eventuell von dem<br />
ständig Gleichen, Monotonen. Sie rebellieren nicht offensiv, beteiligen sich allerdings auch nicht aktiv<br />
im System.<br />
Die Gemeinschaft, die auf Gleichheit und Uniformiertheit, auf Angepasstheit und dem Ausschluss anderer<br />
ihre Stärke zieht, steht in fast unweigerlichem Zusammenhang mit dem faschistischen System. Es<br />
findet eine Verurteilung derer statt, die nicht Teil der Gruppe sind. Die Macht der einheitlichen Gemeinschaft<br />
hat ihre Genese und ihren Wachstum in dem Herabwürdigen der Nicht-Angepassten und<br />
der Distanzierung von ihnen.<br />
Abb. 61: Frau mit Kopftuch<br />
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