Abschlussbericht - Praxislabor - Technische Universität Darmstadt
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Abb. 59: Blicke Querformat. Auf dem Foto sind zwei Männer abgebildet, die auf dem Luisenplatz aneinander vorbeigehen. Ihre Blicke treffen sich. Der Mann auf der linken Seite telefoniert. Der Mann auf der rechten Seite des Bildes, hält die Hand einer Frau, welche den/die Betrachter/in anblickt. Zwei Lebensentwürfe und Kulturen in Form des Hip – Hoppers (rechts) und des Machos (links) prallen aufeinander. Die Zuschreibung findet anhand des Klamottenstils der beiden Protagonisten des Bildes statt. Auf der einen Seite der „deutsch“ aussehende Hip – Hopper, der sich überlegen fühlt und den Südländer grimmig und einschüchternd anstarrt, auf der anderen Seite der scheinbar erfolgreiche, zufriedene und selbstsichere Machotyp, der seinem Gegenüber nur einen flüchtigen Blick zuwirft, da er mit dem telefonieren beschäftigt ist. Der Hip – Hopper fühlt sich überlegen, trägt unter Jugendlichen beliebte Klamotten und sieht sich womöglich als moderner und cooler als den Südländer, obwohl dieser in der Gesellschaft als erfolgreicher, gut gekleideter und höflicher Mensch viel angesehener ist. Obwohl er sich dem „Macho“ überlegen zu fühlen scheint und ihn von oben herab einen bösen Blick zuwirft bekommt man das Gefühl, dass er, durch seine übertriebene Abwehrhaltung und das Aufplustern dem „Macho“ gegenüber seine Unsicherheit zu verbergen versucht. Durch seine Drohgebärden will der Hip – Hopper sein Revier markieren und den Macho wegdrängen, ihm zeigen, dass er hier in seinem Revier (dazugehörig auch seine Frau), in der Stadt oder generell in Deutschland nicht willkommen ist. Die Grundhaltung der Frau ist für uns in dieser Interaktion nicht ersichtlich. 108
Abb. 60: Einheitsschule Querformat. Auf dem Bild ist ein Klassenraum zu sehen, indem die Perspektive des/der Betrachters/in von hinten nach vorne an die Tafel gerichtet ist. In diesem Raum sitzen sieben Personen mit dem Rücken zum/r Betrachter/in gerichtet. Die Personen wurden durch die Vervielfältigung eines Schülers mit Photoshop konstruiert. Eine steht mit dem Rücken zum/zur Betrachter/in und schreibt das Wort „Einheitsschule“ an die Tafel. Das Foto zeigt eine Einheitlichkeit, gar Uniformiertheit in einem Klassenraum. Die Schüler tragen alle die gleiche Kleidung und nehmen fast ausschließlich eine gerade disziplinierte Haltung ein. Nur die beiden in der hintersten Reihe sitzenden Schüler nehmen keine identische Körperhaltung ein. Dieses Bild beinhaltet für uns unterschiedliche Assoziationen. Zum einen vermittelt die Darstellung einer solchen Angepasstheit Zugehörigkeit, das Gefühl Teil von etwas (der Gruppe) zu sein. Dieser positive Aspekt führt dazu, dass niemand innerhalb der Gruppe besser- oder schlechter gestellt ist. Alle sind „gleich“. Diese Form der Gemeinschaft macht den Einzelnen in der Gruppe stark und die Zusammengehörigkeit kann weiterhin auch dazu führen, dass die Individuen keine Einzelkämpfer sind. Die dargestellten Individuen scheinen allerdings keinen Subjektstatus zu haben. Das auf dem Foto gezeigte „System Schule“ das Subjekte hervorbringen soll, unterbindet jegliche Individualität, die das 109
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Abb. 60: Einheitsschule<br />
Querformat. Auf dem Bild ist ein Klassenraum zu sehen, indem die Perspektive des/der Betrachters/in<br />
von hinten nach vorne an die Tafel gerichtet ist. In diesem Raum sitzen sieben Personen mit dem Rücken<br />
zum/r Betrachter/in gerichtet. Die Personen wurden durch die Vervielfältigung eines Schülers<br />
mit Photoshop konstruiert. Eine steht mit dem Rücken zum/zur Betrachter/in und schreibt das Wort<br />
„Einheitsschule“ an die Tafel.<br />
Das Foto zeigt eine Einheitlichkeit, gar Uniformiertheit in einem Klassenraum. Die Schüler tragen alle<br />
die gleiche Kleidung und nehmen fast ausschließlich eine gerade disziplinierte Haltung ein. Nur die<br />
beiden in der hintersten Reihe sitzenden Schüler nehmen keine identische Körperhaltung ein. Dieses<br />
Bild beinhaltet für uns unterschiedliche Assoziationen. Zum einen vermittelt die Darstellung einer solchen<br />
Angepasstheit Zugehörigkeit, das Gefühl Teil von etwas (der Gruppe) zu sein. Dieser positive Aspekt<br />
führt dazu, dass niemand innerhalb der Gruppe besser- oder schlechter gestellt ist. Alle sind<br />
„gleich“. Diese Form der Gemeinschaft macht den Einzelnen in der Gruppe stark und die Zusammengehörigkeit<br />
kann weiterhin auch dazu führen, dass die Individuen keine Einzelkämpfer sind.<br />
Die dargestellten Individuen scheinen allerdings keinen Subjektstatus zu haben. Das auf dem Foto gezeigte<br />
„System Schule“ das Subjekte hervorbringen soll, unterbindet jegliche Individualität, die das<br />
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