Abschlussbericht - Praxislabor - Technische Universität Darmstadt
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Abb. 58: Starbuckscafé Querformat. Das ganze Foto zeigt eine große Glasfassade. Man blickt von der Seite auf das Gebäude. In der Bildmitte lehnt ein Junge mit dem Rücken an eine der Scheiben, in der ein großes Starbucks- Coffee Schild hängt. Die Scheibe spiegelt, sodass man die Umgebung darin sehen kann, aber nicht in das Innere des Cafés. Ebenso wird der junge Mann gespiegelt, aber durch Fotomontagetechnik, in gleicher Position, in der er an die Scheibe gelehnt ist. Das Café Starbucks hat in unserer Überflussgesellschaft bestimmte Zuschreibungen erhalten. Es symbolisiert eine gewisse Form von Luxus. Der Kaffee und die anderen dort erhältlichen Lebensmittel und Produkte sind bekanntlich „überteuert“. Das Klientel, das die Produkte konsumiert ist eine finanziell besser gestellte Schicht, die den Besuch in einem Starbuckscafé regelmäßig in den Alltag integriert, so wie die Mittelschicht, die sich damit gelegentlich „etwas gönnt“. In dem Café zu sitzen vermittelt Kunden ein bestimmtes Lebensgefühl, zu einer kultivierten, „besseren“ Gesellschaftsschicht zugehörig zu sein. Dieses Gefühl wird zum einen durch die angepriesene Qualität des Kaffees und dem damit verbundenen hohen Preis, sowie das Ambiente im Starbucks hervorgerufen. Die Starbucksfilialen sind in gedeckten Farben gehalten, die Sitzmöglichkeiten sind vorwiegend lederüberzogene Sessel oder Stühle, die Möbel in braunem Holz gehalten. Aus den Lautsprechern dringt in der Regel entspannte Jazzmusik. Es wird das Gefühl vermittelt in einem, zum eigenen alternativen Wohnzimmer zu sitzen. Da jede Starbucksfiliale sehr ähnlich ausgestattet ist, kann das heimische Gefühl in unterschiedlichsten Orten, Ländern und Städten hervorgerufen werden. Der Besuch in einem Starbuckscafé ist für viele gleichbedeutend mit einem kurzen Rückzug aus der Alltagswelt, ein Entfliehen aus den Zwängen und 106
Unruhen der Großstadt. So ist Starbucks in großen, sehr lauten Städten, wie beispielsweise New York, auch dafür bekannt, dass es für die Menschen, auf Grund der Schallisolation in den Filialen ein Ruhepol ist. Zudem ist die Empfindung der Ruhe und Gemütlichkeit gebunden an die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Welt. Die Abgrenzung findet durch das Materielle statt, ob man sich einen Starbucksbesuch leisten kann oder nicht. Der Junge, der auf dem Foto vor dem Café steht ist außerhalb dieser „höheren Gesellschaftsschicht“. Die Bewusstwerdung dessen stellten die Schüler, die das Bild machten, durch die Bearbeitung der Spiegelung des Jungen mit dem Fotoshop dar. Sie veränderten die Spiegelung in der Scheibe, so dass der gleiche Junge noch mal von innen herausguckt. Es hebt die starke Trennung hervor ob man sich in dem Café befindet oder außerhalb. Weiterhin kommt zum Vorschein, dass es sich nur scheinbar um eine subtile Klassentrennung handelt. Das Vorhandensein der Glasscheibe verweist darauf, dass die Differenz derer, die „dazu gehören“ und denen „außerhalb“ bewusst wahrgenommen wird, bzw. werden kann. Die Fensterscheibe in dem Foto dient als eine direkte Trennung und der gespiegelte Junge, der sich innerhalb des Cafés befindet, betrachtet den nicht dazugehörigen wie durch ein Schaufenster. Dieses Bild ruft zuerst keine direkten Assoziationen mit Rassismus hervor. Die Schüler/innen, die an dem Bildprojekt teilnahem erhielten durch den Input und die Auseinandersetzung mit Rassismus am ersten Tag einen weiten Zugriff auf das Thema. Das Foto beinhaltet Verbindungen, die mit der Begrifflichkeit Rassismus gezogen wurden. Der Begriff der Abgrenzung, beziehungsweise Ausgrenzung wird hier stark dargestellt, sowie das Bewusstsein für diese. Häufig wird als Entschuldigung für Ausgrenzung genannt, dass sie nicht erkannt wird und unbewusst auf Grund von Subtilität vorhanden ist. Diese Distanzierung wird hier, durch die von der äußeren Gegebenheit konzipierte Glasscheibe und den konkreten Blick des von innen nach außen gespiegelten Jungen, zerstört. 107
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Abb. 58: Starbuckscafé<br />
Querformat. Das ganze Foto zeigt eine große Glasfassade. Man blickt von der Seite auf das Gebäude.<br />
In der Bildmitte lehnt ein Junge mit dem Rücken an eine der Scheiben, in der ein großes Starbucks-<br />
Coffee Schild hängt. Die Scheibe spiegelt, sodass man die Umgebung darin sehen kann, aber nicht in<br />
das Innere des Cafés. Ebenso wird der junge Mann gespiegelt, aber durch Fotomontagetechnik, in gleicher<br />
Position, in der er an die Scheibe gelehnt ist.<br />
Das Café Starbucks hat in unserer Überflussgesellschaft bestimmte Zuschreibungen erhalten. Es symbolisiert<br />
eine gewisse Form von Luxus. Der Kaffee und die anderen dort erhältlichen Lebensmittel und<br />
Produkte sind bekanntlich „überteuert“. Das Klientel, das die Produkte konsumiert ist eine finanziell<br />
besser gestellte Schicht, die den Besuch in einem Starbuckscafé regelmäßig in den Alltag integriert, so<br />
wie die Mittelschicht, die sich damit gelegentlich „etwas gönnt“. In dem Café zu sitzen vermittelt Kunden<br />
ein bestimmtes Lebensgefühl, zu einer kultivierten, „besseren“ Gesellschaftsschicht zugehörig zu<br />
sein. Dieses Gefühl wird zum einen durch die angepriesene Qualität des Kaffees und dem damit verbundenen<br />
hohen Preis, sowie das Ambiente im Starbucks hervorgerufen. Die Starbucksfilialen sind in<br />
gedeckten Farben gehalten, die Sitzmöglichkeiten sind vorwiegend lederüberzogene Sessel oder Stühle,<br />
die Möbel in braunem Holz gehalten. Aus den Lautsprechern dringt in der Regel entspannte Jazzmusik.<br />
Es wird das Gefühl vermittelt in einem, zum eigenen alternativen Wohnzimmer zu sitzen. Da<br />
jede Starbucksfiliale sehr ähnlich ausgestattet ist, kann das heimische Gefühl in unterschiedlichsten<br />
Orten, Ländern und Städten hervorgerufen werden. Der Besuch in einem Starbuckscafé ist für viele<br />
gleichbedeutend mit einem kurzen Rückzug aus der Alltagswelt, ein Entfliehen aus den Zwängen und<br />
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