Abschlussbericht - Praxislabor - Technische Universität Darmstadt
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den Titel „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“ tragen. Es gibt auch Schulen, wie die in München,<br />
welche es nicht für nötig halten diesen Titel zu erhalten, da sie, ihrer Meinung nach, sowieso eine<br />
Schule ohne Rassismus sind. Solch eine Empörung über das Angebot kann darin bestehen, dass<br />
man unterschiedlich für das Thema Rassismus sensibilisiert ist und nicht den gleichen Standpunkt vertritt.<br />
Um den Titel „Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage“ zu bekommen müssen sich 70% aller<br />
Schüler/innen und Lehrer/innen per Unterschrift zu den Grundsätzen dieses Projekts bekennen und<br />
sich damit bei „Aktion Courage“ bewerben. Damit verpflichtet sich die Schule mindestens einmal pro<br />
Jahr eine Aktion gegen Rassismus durchzuführen. Bei dieser Aktion will man Diskriminierung im alltäglichen<br />
Miteinander verhindern. Erst nach dieser Aktion darf sich die Schule offiziell „Schule ohne<br />
Rassismus“ nennen.<br />
4. Theorieteil<br />
4.1. Kognitives Kartieren (mental mapping)<br />
Zur Einführung in den folgenden praktischen Teil der Projektwoche wurden den Schüler/innen die<br />
Methode des mental mappings erklärt. Der folgende Theorieteil wurde ihnen verkürzt und praxisorientiert<br />
vermittelt.<br />
In dem Folgenden Text beziehen wir uns ausschließlich auf Robert Geipel, Hrsg. 1982, (Original. Roger<br />
M. Downs, David Stea),Kognitive Karten, die Welt in unseren Köpfen.Dem Begriff des kognitiven<br />
Kartierens liegt die Annahme zu Grunde, dass Menschen Informationen über Räume in landkartenähnliche<br />
Bilder umsetzten, um sich in ihrer Umwelt besser zu Recht zu finden. Dieser Prozess umfasst/beinhaltet<br />
geistigen Fähigkeiten wie Erinnerungsvermögen, Lernfähigkeit, Intelligenz und Vorstellungskraft,<br />
die wir benötigen, um Informationen über die räumliche Umwelt zu sammeln, zu ordnen,<br />
zu speichern, abzurufen und zu verarbeiten. Kognitives Kartieren ist demnach ein interaktiver<br />
Prozess, indem sich Menschen mit ihrer Umwelt auseinandersetzen.<br />
Die Kognitive Karte/Mental Map ist eine strukturierte Abbildung der räumlichen Umwelt eines Menschen<br />
zu einem bestimmten Zeitpunkt. Sie muss stets selektiv sein, da es die kognitiven Fähigkeiten<br />
eines Menschen übersteigen würden, die überkomplexe Umwelt realitätsgetreu nachzubilden. Sie zeigen<br />
die Welt, wie sie subjektiv wahrgenommen wird und nicht wie sie tatsächlich ist. Verzerrungen<br />
und Abweichungen von den realen Landschaften sind Merkmale der Maps. So nehmen Gegenden, in<br />
denen man sich auskennt und die als positiv wahrgenommen werden in kognitiven Karten mehr Platz<br />
ein und sind detaillierter abgebildet als fremde negativ behaftete Orte.<br />
Außerdem werden in kognitiven Karten reale Landschaften in mehreren Hinsichten vereinfacht und<br />
mit Bedeutungen aufgeladenen Merkmale ragen übergroß aus dem Bild heraus.<br />
Die Karten variieren je nach Perspektive des Menschen von der Welt in der sie lebt. „Unser Bild von der<br />
Welt ist eine Synthese verschiedener Arten von Information, die durch Augen, Ohren, Nase und Bewegungswahrnehmungen<br />
vermittelt wird. Die Menschen vermischen diese Informationsarten, indem sie<br />
die Proportionen variieren und verschiedenen Wahrnehmungsarten mehr Bedeutung zukommen lassen.<br />
Daher weisen kognitive Karten sehr große individuelle Unterschiede auf.“ 115<br />
Die von einem Ort ausgehende Atmosphäre verändert dessen Wahrnehmung und Beurteilung. Äußere<br />
Gegebenheiten sind dafür ausschlaggebend, so wie bestimmte an Orte geknüpfte Verbindungen. So<br />
kann bspw. ein Friedhof bei Nacht das Gefühl von Unsicherheit oder gar Angst auslösen auf Grund der<br />
Dunkelheit, der Menschenleere und der Assoziation von Tod, dem Unheimlichen, Mysteriösen. Men-<br />
115 Geipel, Robert (Hrsg. der deutschsprachigen Ausgabe): Kognitive Karten. Die Welt in unseren Köpfen Harper und Row Publishers, New<br />
York, 1982. Original von Downs, Roger M. und Stea, David: Maps in Minds. S.41<br />
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