Rechtsgrundlagen des Landschaftsschutzes - Provincia Autonoma ...
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Landschaftsschutzkommission ersetzen kann. Unter Berücksichtigung <strong>des</strong> Urteils <strong>des</strong> Verwaltungsgerichts<br />
Bozen vom 1.12.1999, Nr. 60/2000 wäre dies eher auszuschließen. 188<br />
3. Die dritte Fallvariante liegt vor, wenn im Bauleitplan die Flächenwidmungen „Wald“, „Alpines<br />
Grünland“, „Landwirtschaftsgebiet“ oder „Bestockte Wiese und Weide“ abgeändert werden,<br />
Zonenwidmungen (Wald, Bereiche über 1600), die in landschaftsschutzrechtlicher Hinsicht<br />
in der Regel großteils Schutzkategorien ope legis (Galasso) darstellen. Insoweit kommt es dabei<br />
häufig zu Inkongruenzen zwischen Landschaftsplan und Bauleitplan nicht allein aufgrund der<br />
Verzögerungen bei der jeweiligen Anpassung an das jeweils andere Planungsinstrument, sondern<br />
auch aufgrund unterschiedlicher Begriffsdefinitionen. So umfasst beispielsweise die bauleitplanmäßige<br />
„Walddefinition“ nicht die ökologisch wertvoll erachteten Flurgehölze und Hecken.<br />
Auch bewaldete Flächen unter 500 m² werden im Bauleitplan, dem die Walddefinition<br />
gemäß Forstgesetz 189 zugrunde liegt, nicht erfasst. Genannte Kategorien finden sich demnach<br />
allein im Landschaftsplan der jeweiligen Gemeinde, wobei die Anführung in der landschaftlichen<br />
Unterschutzstellung über eine reine Inventarisierung hinausgeht.<br />
Während die Reduzierung oder Streichung der genannten Schutzkategorien im Landschaftsplan<br />
(landschaftliche Unterschutzstellung), d. h. über das Landschaftsplanverfahren unter Anhörung<br />
der I. Landschaftsschutzkommission, aufgrund <strong>des</strong> Vorrangs <strong>des</strong> <strong>Landschaftsschutzes</strong> gegenüber<br />
dem Bauleitplan nicht problematisch erscheint und wohl eher selten erfolgen dürfte,<br />
ergeben sich im umgekehrten Falle der Umwidmung allein über das Bauleitplanverfahren teilweise<br />
Koordinierungsprobleme. Diese gilt es derzeit für den Anwender pragmatisch, aber (vielleicht<br />
durch eine zukünftige Zusammenführung beider Planungsinstrumente in diesem Bereich oder<br />
eine zukünftige Regelung in Anlehnung an den staatlichen Einheitstext für die Kultur – und Landschaftsgüter<br />
190 ) auch rechtlich zu lösen; dies insbesondre, da die Anpassung <strong>des</strong> Landschaftsplans<br />
an die Bauleitplanbestimmungen für diese Fälle aus Art. 6 Abs. 4 nicht abgeleitet werden<br />
kann, ohne die Landschaftsplanung und deren rechtliche Vorrangstellung gemäß Art. 9<br />
der Verfassung in Frage zu stellen.<br />
188<br />
Siehe hierzu die Ausführungen auf S. 99 f. Zu berücksichtigen ist, dass genanntes Urteil zudem erging, bevor in<br />
den Art. 6 Abs. 4 <strong>des</strong> Landschaftsschutzgesetzes die Formulierung „mit Ausnahme der Naturparke, Biotope und<br />
Naturdenkmäler“ eingefügt wurde. Bei der Ausweisung von beispielsweise touristischen Zonen im alpinen Grün<br />
oder in Waldgebieten wäre es – falls in der landschaftlichen Unterschutzstellung keine Sonderschutznorm (siehe<br />
S. 92 und 99) enthalten ist – heute der urbanistischen Behörde anheim gestellt, etwaige von der I. Landschaftsschutzkommission<br />
auferlegte Landschaftsschutzbindungen und damit verbundene Ziele zu bewahren.<br />
189<br />
Gemäß Art. 4 Absatz der Durchführungsverordnung Nr. 29/2000 zum Forstgesetz Nr. 11) 1996 ist „als Wald je<strong>des</strong><br />
Grundstück anzusehen, das größer als 500 Quadratmeter und mit Waldbäumen und Waldsträuchern bewachsen<br />
ist, einschließlich der Kastanienhaine und ähnlicher Vegetationseinheiten.“<br />
190<br />
Der Art. 143 <strong>des</strong> gesetzesvertretenden Dekrets vom 22.01.2004, Nr. 42 (Einheitstext der Kultur- und Landschaftsgüter)<br />
sieht heute vor: „Pianificazione paesaggistica: Piano paesaggistico. 1. L’elaborazione del piano paesaggistico<br />
si articola nelle seguenti fasi: a) ricognizione dell’intero territorio, considerato mediante l’analisi delle<br />
caratteristiche storiche, naturali, estetiche e delle loro interrelazioni e la conseguente definizione dei valori paesaggistici<br />
da tutelare, recuperare, riqualificare e valorizzare; b) puntuale individuazione, nell’ambito del territorio regionale,<br />
delle aree di cui al comma 1, dell’articolo 142 (Aree tutelate per legge – Galasso) e determinazione della<br />
specifica disciplina ordinata alla loro tutela e valorizzazione; (…) e) definizione di prescrizioni generali ed operative<br />
per la tutela e l’uso del territorio compreso negli ambiti individuati; f) determinazione di misure per la conservazione<br />
dei caratteri connotativi delle aree tutelate per legge e, ove necessario, dei criteri di gestione e degli interventi<br />
di valorizzazione paesaggistica degli immobili e delle aree dichiarati di notevole interesse pubblico; g) individuazione<br />
degli interventi di recupero e riqualificazione delle aree significativamente compromesse o degradate e degli altri<br />
interventi di valorizzazione; h) individuazione delle misure necessarie al corretto inserimento degli interventi di<br />
trasformazione del territorio nel contesto paesaggistico, alle quali debbono riferirsi le azioni e gli investimenti finalizzati<br />
allo sviluppo sostenibile delle aree interessate; (…) 2. Il piano paesaggistico, anche in relazione alle diverse<br />
tipologie di opere ed interventi di trasformazione del territorio, individua le aree nelle quali la loro realizzazione<br />
è consentita sulla base della verifica del rispetto delle prescrizioni, delle misure e dei criteri di gestione<br />
stabiliti nel piano paesaggistico ai sensi del comma 1, lettere e), f), g) ed h), e quelle per le quali il piano paesaggistico<br />
definisce anche specifiche previsioni vincolanti da introdurre negli strumenti urbanistici in sede di<br />
conformazione e di adeguamento ai sensi dell’articolo 145. (…) 9. Il piano paesaggistico individua anche progetti<br />
prioritari per la conservazione, il recupero, la riqualificazione, la valorizzazione e la gestione del paesaggio regionale<br />
indicandone gli strumenti di attuazione, comprese le misure incentivanti.“<br />
Berührungspunkte Raumordnung/Landschaftsschutz<br />
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