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Rechtsgrundlagen des Landschaftsschutzes - Provincia Autonoma ...

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• Wohnbau-Auffüllzonen (B-Zonen) und<br />

• Landwirtschaftliche Wohnsiedlungen<br />

als jene im Artikel 30 <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>raumordnungsgesetzes angedeuteten (Wohn)Zonen zu verstehen,<br />

„die nicht als Erweiterungszonen ausgewiesen sind und für die ein Durchführungsplan erstellt<br />

werden kann. (Formulierung <strong>des</strong> Artikels 30 vor dem Urbanistikreformgesetz Nr. 3/2007)<br />

bzw. für die „der Bauleitplan zuzüglich zu den im Gesetz vorgesehenen Fällen die Erstellung eines<br />

Durchführungsplans vorschreibt.“ In diesem Sinne erscheint die Ausweitung der Regelung<br />

<strong>des</strong> Art. 6 Abs. 3 (Aufhebung der landschaftlichen Bindung) auch auf diese beiden Zonen argumentierbar.<br />

Die landschaftliche Bindung bleibt jedenfalls bis zum In-Kraft-Treten <strong>des</strong> Durchführungsplans<br />

aufrecht und damit auch die Genehmigungs- und Bewertungsbefugnis im Sinne <strong>des</strong><br />

<strong>Landschaftsschutzes</strong>. Diesbezüglich hat das Verwaltungsgericht Bozen in einem Urteil aus dem<br />

Jahr 2001 festgehalten, dass bis zur Genehmigung <strong>des</strong> Durchführungsplans selbst eine neue<br />

landschaftliche Bindung auferlegt werden könne: Dem genannten Urteil zufolge findet sich die<br />

Rechtsgrundlage für die Auferlegung der landschaftlichen Bindung in Wiedergewinnungszonen<br />

(A-Zonen) für den Zeitraum, während<strong>des</strong>sen diese keinen Durchführungs- oder Wiedergewinnungsplan<br />

aufweisen, im Art. 1 Absatz 1 Buchstabe b) sowie Artikel 5 <strong>des</strong> Landschaftsschutzgesetzes<br />

Nr. 16/1970. Gegenüber der Unterschutzstellung und der damit verbundenen notwendigen<br />

Einholung der Landschaftsschutzermächtigung könne auch nicht der Artikel 48 171 <strong>des</strong><br />

Einheitstextes über die Raumordnungsgesetze eingewandt werden, insoweit die landschaftlichen<br />

Bindungen als komplementäre Schutzbestimmungen mit den urbanistischen Bestimmungen<br />

vollkommen kompatibel seien. 172<br />

In diesem Zusammenhang erscheint auch ein vom Verwaltungsgericht Bozen im Jahre 2006<br />

bezogen auf die Gemeinde Meran (Stadtgebiet) entschiedener Fall von Interesse, der „definiert“,<br />

was unter „Durchführungsplan“ zu verstehen sei. Im gegebenen Fall war es dem Urteilstenor<br />

zufolge unbestritten, dass mit Gemeinderatsbeschluss 1972 ein Grundstücksteilungsplan<br />

genehmigt worden und derzeit noch in Kraft sei. Der Art. 1 <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>gesetzes Nr.<br />

38 vom 20. September 1973 habe verfügt, dass in allen Bestimmungen <strong>des</strong> Sammeltextes der<br />

Gesetze über die Lan<strong>des</strong>bauordnung (Lan<strong>des</strong>raumordnungsgesetz genannt) die Bezeichnungen<br />

„Detailbebauungsplan“, „Grundstücksteilungsplan“ und „Erschließungsplan“ durch die Bezeichnung<br />

„Durchführungsplan“ ersetzt werden. Auf Grund dieser Bestimmung sei auch der für die<br />

streitgegenständliche Zone im Jahre 1972 genehmigte Grundstücksteilungsplan als Durchführungsplan<br />

zu bezeichnen und einzustufen. Aufgrund (…) <strong>des</strong> Art. 6 <strong>des</strong> LG 25.7.1970, Nr. 16<br />

sei somit der Schluss zu ziehen, dass Zonen, in denen ein Durchführungsplan genehmigt sei,<br />

nicht mehr den Vorschriften der landschaftlichen Unterschutzstellung unterworfen seien. 173<br />

171<br />

Der Artikel 48 <strong>des</strong> Einheitstextes (D.L.H. vom 26. Oktober 1993, Nr. 38) regelte die Arbeiten, die außer den Arbeiten<br />

für die ordentliche Instandhaltung bis zum In-Kraft-Treten <strong>des</strong> Wiedergewinnungsplanes zulässig waren.<br />

172<br />

„Il Collegio è del convincimento che l’imposizione del vincolo paesaggistico anche per le zone di recupero (per<br />

il periodo in cui le stesse sono prive di piani di attuazione o di recupero) possa essere disposta ai sensi e per gli<br />

effetti dell’art. 1 comma 1 lett. B) e dell’art. 5 della legge provinciale 16/1970. Si concorda con l’amministrazione<br />

resistente che nel caso de quo l’autorizzazione paesaggistica per i progetti da effettuarsi nelle zone di recupero<br />

senza piano di attuazione o di recupero, ai sensi dell’art. 7 e 8 della legge provinciale 16/1970 rimangono di competenza<br />

del sindaco. Non può essere invocato l’articolo 48 del t.u. delle legge provinciali sull’urbanistica, in quanto<br />

i vincoli paesaggistici possono formare oggetto di distinte forme di tutela ambientale, che sono perfettamente<br />

compatibili con le prescrizioni urbanistiche, trattandosi di forme complementari di protezione. La tutela paesaggistica<br />

è perfettamente compatibile con la tutela urbanistica o ecologica, trattandosi di forme complementari di protezione,<br />

preordinate a curare, con diversi strumenti, distinti interessi pubblici; con la conseguenza che, pur non sussistendo<br />

alcuna fungibilità fra le varie legislazioni di settore, le stesse possono riferirsi contestualmente allo<br />

stesso oggetto“. Verwaltungsgericht Bozen, Urteil vom 6.03.2001, n. 43/2001 sowie Urteil <strong>des</strong> Staatsrats vom<br />

4.12.1998, Nr. 1734.<br />

173<br />

Verwaltungsgericht Bozen, Urteil vom 7.02.2006, Nr. 52/2006.<br />

Berührungspunkte Raumordnung/Landschaftsschutz<br />

85<br />

<strong>Rechtsgrundlagen</strong> Landschaftsschutz.indd 85<br />

20.11.2007 16:37:13 Uhr

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