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Rechtsgrundlagen des Landschaftsschutzes - Provincia Autonoma ...

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2<br />

liche Landschaftsschutzreform nämlich die nunmehr energischere Anwendung einer<br />

verfassungsrechtlichen Vorgabe dar; der mit dem Staatsgesetz vorgesehene Schutz sei jedenfalls<br />

ein Min<strong>des</strong>tschutz, der etwaige wirksamere oder ebenso effektive normative Regelungen<br />

auf regionaler Ebene nicht ausschließe. 22 In der Folge übernahm die Autonome Provinz Bozen<br />

mit Lan<strong>des</strong>gesetz vom 23.12.1987, Nr. 35 die Vorgaben <strong>des</strong> Staatsgesetzes vom 8.08.1985,<br />

Nr. 431 und fügte die Artikel 1/bis und 1/ter in das Landschaftsschutzgesetz Nr. 16/1970<br />

ein. 23 Kurz zuvor waren die mit D.P.R. vom 24. Juli 1977, Nr. 616 geregelten Verwaltungsbefugnisse<br />

mit der Durchführungsbestimmung zum Autonomiestatut vom 19. November 1987, Nr.<br />

526 24 ausdrücklich auf die Autonome Provinz Bozen ausgedehnt worden. 25<br />

b) Das staatliche Rahmengesetz über die Schutzgebiete 1991<br />

Mit dem Erlass <strong>des</strong> staatlichen Rahmengesetzes über die Schutzgebiete vom 6. Dezember<br />

1991, Nr. 394 wurden Bestimmungen <strong>des</strong> D.P.R. 616/1977, insbesondre was die Ausweisung<br />

und Handhabung von Schutzgebieten anbelangte, durch den staatlichen Gesetzgeber teilweise<br />

ersetzt. Die von der Autonomen Provinz Bozen eingereichte Verfassungsbeschwerde auch gegen<br />

dieses Staatsgesetz wurde vom Verfassungsgerichtshof mit Urteil vom 9. Juli 1992, Nr. 366 abgewiesen:<br />

Die im Bereich <strong>des</strong> Schutzes und der Führung der Naturschutzgebiete allgemein vorgesehenen<br />

Formen der Zusammenarbeit und <strong>des</strong> Einvernehmens zwischen Staat, Regionen und<br />

lokalen Körperschaften seien laut Verfassungsgerichtshof Ausdruck eines allgemeinen Prinzips<br />

ohne Anspruch auf direkte und unmittelbare Anwendung in bestimmten Bereichen, die der ausschließlichen<br />

Gesetzgebungsbefugnis der Autonomen Provinz unterliegen. Was die im Rahmengesetz<br />

vorgesehenen Bestimmungen für die neben der Kategorie der Schutzgebiete nationalen<br />

oder internationalen Interesses (Nationalpark Stilfserjoch) vorgesehene Gruppe regionaler<br />

Schutzgebiete (Naturparke, Biotope, Naturdenkmäler) betraf, war die Auslegung <strong>des</strong> Verfassungsgerichtshofs<br />

durchaus autonomiekompatibel: Bezogen auf letztere seien nämlich nur die<br />

Grundsätze bezüglich der Einbeziehung der lokalen Körperschaften bei der Errichtung und Führung<br />

der Naturschutzgebiete und bezüglich der Öffentlichkeit der die Errichtung der Schutzgebiete<br />

und Festlegung <strong>des</strong> Parkplans betreffenden Akte als wirtschaftlich-soziale staatliche Reformbestimmungen<br />

zu verstehen und als solche damit auch in den Bereichen ausschließlicher<br />

Gesetzesbefugnis der Autonomen Provinz Bozen anwendbar (gewesen). Sämtliche anderen im<br />

Rahmengesetz Nr. 394/1991 für die regionalen Schutzgebiete vorgesehenen Bestimmungen<br />

fanden laut Verfassungsgerichtshof demnach auf dem Gebiet der Autonomen Provinz nicht Anwendung.<br />

26<br />

allo Stato ed alle Regioni, con uno „spessore dei poteri statali“ che trova il suo fondamento nell’art. 9 della Costituzione<br />

ed è disciplinato da norme fondamentali di riforma economico­sociale. (…) In materia, peraltro, deve tenersi<br />

conto delle varie normative riguardanti le Regioni a statuto ordinario e quelle a statuto speciale per le quali rilevano<br />

le previsioni degli statuti, approvati con legge costituzionale, sulle competenze in materia di tutela del<br />

paesaggio.“ Siehe: Staatsrat, VI. Sektion, Urteil vom 24.11.2000, Nr. 685/2001.<br />

22<br />

„La protezione fornita con la normativa in argomento è pur sempre minimale, e non esclude né preclude normative<br />

regionali di maggiore o di pari efficienza (salva com’è ovvio, la verifica in concreto dell’effettiva compatibilità di<br />

esse con gli scopi e con le caratteristiche di fondo della riforma)“. Siehe: Verfassungsgerichtshof, Urteil vom 24.<br />

Juni 1986, Nr. 151. Der Verfassungsgerichtshof hat die Problematik <strong>des</strong> Verhältnisses zwischen Staat und Regionen<br />

im Bereich <strong>des</strong> <strong>Landschaftsschutzes</strong> allgemein auch in den Urteilen Nr. 152, Nr. 153/1986 und später in den<br />

Urteilen Nr. 302 und 1112/1988, Nr. 327/1990, Nr. 282/1992, Nr. 379/1994, Nr. 417/1995, Nr. 341/1996 und<br />

Nr. 170/1997 behandelt.<br />

23<br />

Im Jahre 1995 statuierte das Verwaltungsgericht Bozen: „In <strong>Provincia</strong> di Bolzano, stante la competenza primaria<br />

legislativa in materia della <strong>Provincia</strong> autonoma di Bolzano, si applica soltanto la legge provinciale<br />

23.12.1987, n. 35 che ha recepito la legge 8.8.1985, n. 431.“ Siehe: Verwaltungsgericht Bozen, Urteil vom<br />

28.06.1996, Nr. 163/96.<br />

24<br />

D.P.R. vom 19. November 1987, Nr. 526 („Ausdehnung der Bestimmungen <strong>des</strong> Dekrets <strong>des</strong> Präsidenten der Republik<br />

vom 24. Juli 1977, Nr. 616 auf die Region Trentino ­ Südtirol und auf die Autonomen Provinzen Trient und Bozen“).<br />

25<br />

Siehe: Verfassungsgerichtshof, Urteil vom 27. Juli 1992, Nr. 366/1992.<br />

26<br />

Siehe: Verfassungsgerichtshof, Urteil vom 9. Juli 1992, Nr. 366.<br />

27<br />

Verwaltungsgericht Bozen, Urteile vom 26.05.2007, Nr. 196 und Nr. 197.<br />

40<br />

<strong>Rechtsgrundlagen</strong> Landschaftsschutz.indd 40<br />

20.11.2007 16:37:08 Uhr

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