Rechtsgrundlagen des Landschaftsschutzes - Provincia Autonoma ...

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Dieser Grundsatz des provisorischen Schutzes gilt auch auf Staatsebene: Hier hat zunächst
die Rechtsprechung geklärt, dass die landschaftliche Bindung bereits ab Veröffentlichung des
entsprechenden Verzeichnisses an der Amtstafel der Gemeinde rechtswirksam wird. 67 Nunmehr
ist der vorsorgliche Schutz in Art. 144 des Staatlichen Einheitstextes der Kultur­ und Landschaftsgüter
verankert. 68
3.3. Beschlussfassung durch die Landesregierung:
In Abwägung der vorliegenden Vorschläge, Bemerkungen und Gutachten genehmigt die Landesregierung
den Vorschlag zur Unterschutzstellung, wobei sie auch eventuelle Abänderungen vornehmen
kann.
In diesem Fall hat die Landesregierung das Abweichen von der fachlichen Entscheidung der I.
Landschaftsschutzkommission zu begründen 69 und zwar in besonders zwingender und schlüssiger
Weise. Dies auch unter Berücksichtigung des Umstandes, dass der Beschluss der I. Landschaftsschutzkommission
als „Vorschlag“ im technischen Sinne anzusehen ist und es sich damit
um einen Initiativakt handelt, der die zur Entscheidung verpflichtete Behörde auch in Bezug
auf den Inhalt des zu setzenden Aktes in einem gewissen Maße bindet. 70
Das Rechtsamt des Landes hat in einem Gutachten aus dem Jahre 1993 klargestellt, dass
die Änderungen, die von der Landesregierung am Vorschlag der I. Landschaftsschutzkommission
vorgenommen werden, lediglich in einer Verstärkung oder einer Abschwächung bereits vorgesehener
Unterschutzstellungen bestehen können bzw. in einem Ausgleich der Interessen in Bezug
auf die Stellungnahmen der Gemeindevertreter oder die von einzelnen Bürgern eingereichten
Bemerkungen. Es ist damit nicht zulässig, dass die Landesregierung von sich aus vollkommen
neue Inhalte der Unterschutzstellung einbringt. 71
Die Genehmigung des Landschaftsplanes bedarf grundsätzlich keiner spezifischen Begründung,
da es sich um ein allgemeines Planungsinstrument handelt. Die Gründe für die Planungsentscheidungen
müssen aber logisch nachvollziehbar sein. 72 Diesbezüglich wird in der Rechtssprechung
des Staatsrates ein Verweis auf den Begleitbericht als ausreichend erachtet. 73
67
Siehe: Verfassungsgerichtshof, Urteil vom 23. Juli 1997, Nr. 262: „Infatti l’efficacia del vincolo paesaggistico su
bellezze di insieme, nei confronti dei proprietari, possessori o detentori, ha inizio – secondo una interpretazione ormai
pacifica ed accolta anche dal giudice „a quo“ – dal momento in cui, ai sensi dell’art. 2, ultimo comma, della
legge n. 1497 del 1939 citata, l’elenco delle località, predisposto dalla commissione ivi prevista e nel quale è
compresa la bellezza di insieme, viene pubblicato nell’albo dei Comuni interessati“; (…) Ciò al fine di impedire che
il lasso di tempo necessario per l’approvazione definitiva degli elenchi possa rendere possibili manomissioni incontrollate
dei beni immobili ricompresi nell’elenco delle bellezza di insieme e quindi compromettere il paesaggio,
valore tutelato dall’art. 9 della Costituzione“.
68
Art. 144 bestimmt: „A tale fine le regioni disciplinano mediante apposite norme di legge i procedimenti di pianificazione
paesaggistica, in particolare stabilendo che a fare data dall’adozione o approvazione preliminare del piano,
da parte della giunta regionale o del consiglio regionale, non sono consentiti per gli immobili e nelle aree di cui
all’articolo 134 gli interventi in contrasto con le prescrizioni di tutela per essi previste nel piano stesso.“
69
Siehe: Verwaltungsgericht Bozen, Urteil vom 21.12.2005, Nr. 440: „Es ist nämlich klar, dass es für eine derartige
Vorgangsweise zumindest eine klare Begründung braucht und es nicht genügt, auf einen Vorschlag der Gemeinde
Bezug zu nehmen, der seinerseits einer – unter dem Aspekt des Landschaftsschutzes – gültigen Begründung
entbehrt;“ Zur Begründungspflicht für Entscheidungen der Landesregierung, die von den fachlichen Bewertungen
technischer Organe abweichen, siehe ex pluribus auch: Urteile des Verwaltungsgerichts Bozen vom 9. Februar
1998, Nr. 29, vom 22. Juni 1999, Nr. 194 und vom 19. Dezember 2001, Nr. 366.
70
Siehe: Verwaltungsgericht Bozen, Urteil vom 22. Juni 1999, Nr. 194: „(…) la proposta è da qualificarsi (…)
come un atto di iniziativa ad efficacia per così dire rafforzata, nel senso che non costituendo essa una mera manifestazione
di volontà ma anche una manifestazione di giudizio circa il contenuto da dare al provvedimento, la stessa
vincola parzialmente o totalmente l’autorità decidente, o per il suo contenuto (proposta vincolante), o perchè
pone delle alternative tra cui il decidente deve scegliere (…) In considerazione del parere negativo dello stesso organo
proponente e degli altri organi tecnici (prima Commissione tutela paesaggio, Ufficio biologico provinciale) la
motivazione sarebbe dovuta essere particolarmente approfondita e penetrante“
71
Schreiben des Direktors der Anwaltschaft des Landes vom 16.06.1993: „Va aggiunto che le uniche modifiche
alla proposta di vincolo della I Commissione che la Giunta provinciale può introdurre sono nel senso di affievolire o
rafforzare eventuali imposizioni a tutela del paesaggio, contenute nella proposta stessa, o per mediare specifiche
esigenze prospettate dei rappresentanti del comune, o a seguito dalle osservazioni pervenute dopo la pubblicazione
della proposta di imposizione del vincolo all’albo dei comuni interessati“.
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