Rechtsgrundlagen des Landschaftsschutzes - Provincia Autonoma ...
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Unter Landschaftsschutz stehende Gärten und Parkanlagen findet man vor allem im städtischen<br />
Bereich oder in der Nähe von Schlössern und Ansitzen 38 , wo sie vielfach eine Ergänzung<br />
der Denkmalschutzbindung darstellen. Die Gärten und Parkanlagen sind in diesen Fällen mehr<br />
als nur der Bannstreifen, der die Sicht auf das denkmalgeschützte Gebäude freihält. Vielmehr<br />
bilden sie auf Grund ihres ästhetischen und traditionellen Wertes in der Einheit mit den Gebäuden<br />
landschaftsschutzwürdige Objekte, die in ihrer Gesamtheit Ausdruck <strong>des</strong> Zusammenwirkens<br />
von Mensch und Natur sind. 39<br />
Alle Bauten, Eingriffe und Maßnahmen, welche die geschützten Gärten und Parkanlagen beeinträchtigen<br />
oder beschädigen, sind untersagt. Wenn auch Gebäude in die Unterschutzstellung<br />
einbezogen sind, können im Landschaftsplan besondere Vorschriften für Eingriffe an den geschützten<br />
Bauten vorgesehen werden.<br />
Die Veränderung <strong>des</strong> bestehenden Zustan<strong>des</strong> durch Baumschlägerungen, Erdbewegungen,<br />
Bauarbeiten usw. ist gemäß Art. 12 Absatz 1 Buchstabe a) <strong>des</strong> Landschaftsschutzgesetzes nur<br />
mit Landschaftsschutzermächtigung durch die Lan<strong>des</strong>verwaltung (Direktor der Lan<strong>des</strong>abteilung<br />
Natur und Landschaft, nach Anhören der II. Landschaftsschutzkommission) gestattet. In<br />
der Landschaftsschutzermächtigung können Ersatzmaßnahmen für unvermeidliche Beeinträchtigungen<br />
(z. B. Ersatzpflanzungen) vorgeschrieben werden.<br />
2.2 Unterschutzstellung kraft Gesetzes<br />
Im Artikel 1/bis <strong>des</strong> Landschaftsschutzgesetzes werden in Umsetzung <strong>des</strong> Galasso-Gesetzes (Staatsgesetz<br />
vom 8. August 1985, Nr. 431) jene Schutzkategorien aufgelistet, die kraft Gesetzes, d. h.<br />
ohne spezifischen Unterschutzstellungsakt, einer landschaftlichen Bindung unterliegen. Die ehemaligen<br />
„Galasso-Schutzkategorien“ finden sich heute in Art. 142 <strong>des</strong> „Codice Urbani“ (gesetzesvertreten<strong>des</strong><br />
Dekret Nr. 42 vom 22. Jänner 2004).<br />
Die kraft Gesetzes unter Landschaftsschutz stehenden Flächen sind an Hand von objektiven,<br />
geografischen oder umweltabhängigen Kriterien unmittelbar bestimmbar, sodass sich eine<br />
fachlich-technische Bewertung der Schutzwürdigkeit einzelner Flächen als unnötig erweist 40 . Die-<br />
38<br />
Siehe dazu z. B. im Begleitbericht zum Landschaftsplan der Gemeinde Eppan: „Bei den ausgewiesenen Anlagen<br />
handelt es sich um fünf unbedingt erhaltenswerte Privatparks. (…) Diese allesamt klassischen Garten- und Parkanlagen<br />
aus der Renaissancezeit zeichnen sich durch einen besonders schönen und alten Baumbestand aus und<br />
besitzen zumeist auch Parkelemente ihrer Entstehungszeit (z. B. geometrische Buchsformationen). Alle stehen in<br />
unmittelbarem Zusammenhang mit dem eigentlichen Ansitz oder Schloss und die denkmalschützerische Unterschutzstellung<br />
wird durch diese Unterschutzstellung ergänzt.“<br />
39<br />
Siehe: Staatsrat, VI. Sektion, Urteil vom 21. Juni 2006, Nr. 3733: „In tema di vincolo imposto su un’area a giardino<br />
antistante un palazzo storico, non può condividersi la dicotomia tra valore culturale e valore paesaggistico<br />
che impedirebbe il ricorso allo strumento del vincolo paesaggistico ex art. 139 del d.lgs. n. 490/1999 piuttosto<br />
che del vincolo monumentale indiretto. La prassi già da tempo ammette che si possano, mediante l’art. 139, porre<br />
vincoli su antichi castelli, villaggi, borghi, agglomerati urbani e zone di interesse archeologico e persino su interi<br />
centri storici in quanto complessi di cose immobili che compongono un caratteristico aspetto di valore estetico e<br />
tradizionale. (…)<br />
Il riferimento ad un’area <strong>des</strong>tinata a brolo (giardino) è già indicativo della identificazione nel bene di quella spontanea<br />
concordanza di espressione della natura e del lavoro umano che tipicamente si manifesta nella coltivazione<br />
dei giardini. L’oggetto della tutela è, quindi, l’area in quanto tale non la visuale che garantisce la visibilità del Palazzo<br />
(…).“<br />
40<br />
Siehe: Verwaltungsgericht Sizilien (Palermo), I. Sektion, Urteil vom 2. Mai 1989, Nr. 328: „Come è noto, la citata<br />
legge n. 431/1985 (…) ha apportato profonde innovazioni al sistema di protezione delle bellezze naturali delineato<br />
dalla legge fondamentale n. 1497 del 1939. In particolare, con l’art. 1 – comma I –, ha individuato e sottoposto<br />
a vincolo paesaggistico, con una presunzione iuris et de iure di bellezza naturale, ben undici categorie di<br />
beni che (…) in via di massima, sono immediatamente individuabili con criteri oggettivi che, essendo connessi a<br />
caratteristiche geografiche ed ambientali, non richiedono alcun accertamento valutativo di natura tecnico-discrezionale<br />
in ordine alle loro qualità intrinseche essendosi la norma riferita a „tipologie paesistiche ubicazionali e morfologiche“<br />
(cfr. Corte Cost. 24–27 giugno 1986 n. 150).“<br />
Die landschaftliche Unterschutzstellung<br />
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