Rechtsgrundlagen des Landschaftsschutzes - Provincia Autonoma ...
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Dies ist auf die allgemeine und vom Verfassungsgerichtshof mehrfach bestätigte Rechtsauffassung<br />
21 zurückzuführen, wonach die landschaftliche Unterschutzstellung grundsätzlich nur<br />
feststellenden Charakter hat. Durch die getroffene Verwaltungsmaßnahme wird lediglich die Besonderheit<br />
<strong>des</strong> unter Schutz gestellten Objektes hervorgehoben, die an sich schon vor der getroffenen<br />
Maßnahme bestanden hat. In Folge steht den Eigentümern keine Entschädigung zu,<br />
wie sie beispielsweise im Falle einer Enteignung vorgesehen ist.<br />
3.2 Zivilrechtliche Haftung der Verwaltung<br />
In bestimmten Fällen kann allerdings eine zivilrechtliche Haftung der öffentlichen Verwaltung<br />
vorliegen, wenn Schäden dadurch verursacht werden, dass die zuständige Behörde in unbegründeter<br />
oder fahrlässiger Weise die vom Eigentümer beantragte Durchführung von Eingriffen nicht<br />
ermächtigt hat.<br />
Das Kassationsgericht hat im Jahre 1987 im Fall <strong>des</strong> im Privateigentum stehenden und landschaftlich<br />
geschützten „pino di Napoli“ geurteilt, dass die Verwaltung für die dem Eigentümer<br />
und Dritten zugefügten Schäden durch das Umstürzen eines Baumes auf Grund der Missachtung<br />
allgemeiner Regeln der Sorgfalt und Vorsicht haftet, wenn sie trotz der Vorhersehbarkeit<br />
<strong>des</strong> Schadensfalls die Durchführung der notwendigen Sicherungsmaßnahmen bzw. die Schlägerung<br />
nicht ermächtigt hat. Dies, da der Eigentümer auf Grund der Einschränkung seiner Verfügungsgewalt<br />
durch die landschaftliche Unterschutzstellung ohne diese Genehmigung nicht vorgehen<br />
kann. Die Haftung der Verwaltung besteht auch dann, wenn der Eigentümer den<br />
Ablehnungsbescheid nicht angefochten hat bzw. wenn er nicht versucht hat, durch andere Handlungen<br />
den Schaden zu verhindern 22 .<br />
Grundsätzlich schließen sich aber die landschaftliche Unterschutzstellung und die Verpflichtung,<br />
die sich aus dem Art. 2051 ZGB für den Eigentümer ergibt – nämlich geeignete Maßnahmen<br />
zu setzen, um zu verhindern, dass Dritte durch die Sache zu Schaden kommen – nicht aus.<br />
Tatsächlich behält der Eigentümer die Verfügungsgewalt über das unter Schutz gestellte Objekt,<br />
sodass allein der Umstand, dass in bestimmten Fällen die Durchführung von Erhaltungsmaßnahmen<br />
von einer Genehmigung der zuständigen Behörde abhängig ist, nicht den Ausschluss<br />
der Haftung <strong>des</strong> Eigentümers für aufgetretene Schäden bewirkt außer wenn – wie oben bereits<br />
erwähnt – die zuständige Behörde in unbegründeter oder fahrlässiger Weise die Durchführung<br />
von solchen Erhaltungsmaßnahmen verweigert 23 .<br />
Stehen die geschützten Bäume unter der Verfügungsgewalt der öffentlichen Verwaltung, so<br />
haftet letztere im Sinne von Art. 2051 <strong>des</strong> ZGB für eventuelle Schäden, sofern sie nicht stichhaltige<br />
Gründe für die Unmöglichkeit der Ausübung einer ständigen und effizienten Kontrolle zur<br />
Verhinderung von Schadensereignissen geltend zu machen vermag 24 .<br />
21<br />
Siehe: Verfassungsgerichtshof, Urteile vom 29. Mai 1968, Nr. 55, vom 21. Februar 1971, Nr. 79 und vom 6. Februar<br />
1973, Nr. 9.<br />
22<br />
Siehe: Kassationsgericht, Zivilsenat, Urteil vom 4. Febraur 1987, Nr. 1068: „Con riguardo ad un bene privato<br />
d’interesse paesaggistico (nella specie, il „pino di Napoli“) il crollo, che arrechi danni al proprietario ed al terzo<br />
comporta una responsabilità risarcitoria della Pubblica Amministrazione, sotto il profilo dell’inosservanza delle comuni<br />
regole di diligenza e prudenza, allorquando l’Amministrazione me<strong>des</strong>ima, nonostante la prevedibilità di detto<br />
evento, abbia rifiutato l’autorizzazione delle necessarie opere di consolidamento o rimozione del bene, ovvero abbia<br />
autorizzato opere diverse, di impossibile realizzazione (nella specie, perché implicanti interventi in fondi altrui),<br />
tenuto conto che il proprietario, per effetto della restrizione delle proprie facoltà dominicali conseguente al vincolo<br />
paesaggistico (di natura reale), non è abilitato ad intervenire sul bene senza detta autorizzazione (art. 7 della legge<br />
29 giugno 1939 n. 1497). Tale responsabilità, peraltro, non può essere esclusa per il fatto che il proprietario<br />
non abbia promosso azioni giudiziarie, al fine di superare il rifiuto di quell’autorizzazione o di ovviare altrimenti alla<br />
situazione di pericolo, poiché un siffatto comportamento omissivo non è qualificabile come inosservanza di un dovere<br />
di impedire l’evento, e, quindi, non può valere ad interrompere il nesso di causalità fra la condotta antigiuridica<br />
della P.A. e l’evento stesso. „<br />
23<br />
Siehe: Oberlan<strong>des</strong>gericht Bozen, Urteil vom 13. März 2006, Nr. 43.<br />
24<br />
Siehe: Kassationsgericht, Zivilsenat, Urteil vom 21. Jänner 1987, Nr. 526: „(…) è configurabile la responsabilità<br />
della P.A. a norma dell’art. 2051 cod. civ. per il danno cagionato al privato da un bene demaniale atteso che ques-<br />
Die Schlägerung von Bäumen<br />
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