Rechtsgrundlagen des Landschaftsschutzes - Provincia Autonoma ...
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2. Geschützte Liegenschaften und Objekte<br />
Das Landschaftsschutzgesetz – Lan<strong>des</strong>gesetz vom 25. Juli 1970, Nr. 16 – unterscheidet zwei<br />
Gruppen von geschützten Gütern. Dabei handelt es sich zum Einen um die in Art. 1 Absatz 2<br />
angeführten Schutzkategorien, deren Ausweisung mit Beschluss der Lan<strong>des</strong>regierung erfolgt,<br />
und zum Anderen um Gebiete, die kraft Gesetzes unter Landschaftsschutz stehen.<br />
2.1. Unterschutzstellung mit Beschluss der Lan<strong>des</strong>regierung – Landschaftspläne<br />
Mit Beschluss der Lan<strong>des</strong>regierung werden die im Folgenden näher dargestellten Schutzkategorien<br />
Naturdenkmäler, Weite Landstriche, Biotope, Naturparke sowie Gärten- und Parkanlagen<br />
ausgewiesen.<br />
Es ist zu unterstreichen, dass die angeführten schützenswerten Gebiete und Objekte in der<br />
Südtiroler Verwaltungspraxis nicht durch Einzelausweisungen unter Schutz gestellt, sondern im<br />
Landschaftsplan für ein Gemeindegebiet zusammengefasst werden. Der Landschaftsplan wird<br />
daher oftmals auch als das Verzeichnis der landschaftlichen Unterschutzstellungen in der Gemeinde<br />
bezeichnet.<br />
Die landschaftliche Unterschutzstellung, obschon sie formell als Verwaltungsakt ergeht, ist<br />
materiell<br />
„ein normativer Akt, welcher seine Wirkung direkt aus dem Landschaftsschutzgesetz vom 25. Juli<br />
1970, Nr. 16 schöpft, welches die unter Schutz gestellten Sachen und Sachkomplexe bereits definiert<br />
(Art. 1 und 2) und nur ihre konkrete Ausweisung (Art. 3 und 4) und die nähere Bestimmung der<br />
Landschaftsbindung (Art. 5) der Verwaltungsbehörde (…) überlässt“. 12<br />
In der Normenkollision mit anderen Lan<strong>des</strong>gesetzen, z. B. mit dem Lan<strong>des</strong>raumordnungsgesetz,<br />
haben die Bestimmungen der landschaftlichen Unterschutzstellung als Sonderschutznormen<br />
Vorrang vor allgemeinen Normen und können nicht durch diese – wenn nicht ausdrücklich<br />
– außer Kraft gesetzt werden 13 .<br />
Bei der Ausweisung der Schutzgebiete sowie bei der Bestimmung ihrer flächenmäßigen Ausdehnung<br />
verfügt die Verwaltung über einen weitreichenden Ermessensspielraum und zwar sowohl<br />
hinsichtlich <strong>des</strong> fachlichen, als auch <strong>des</strong> verwaltungsmäßigen Ermessens. Die einzelnen<br />
Entscheidungen unterliegen damit grundsätzlich nicht der Rechtmäßigkeitskontrolle durch die<br />
Verwaltungsgerichte 14 . Ausschlaggebend für die Qualifizierung als Schutzgebiet ist das objektive<br />
Vorhandensein der gesetzlich vorgesehenen besonderen Eigenschaften, die eine Unterschutzstellung<br />
rechtfertigen 15 .<br />
Im Artikel 5 <strong>des</strong> Landschaftsschutzgesetzes werden die wesentlichen Inhalte der landschaftlichen<br />
Unterschutzstellung angeführt.<br />
12<br />
Siehe: Verwaltungsgericht Bozen, Urteil vom 6. März 2000, Nr. 60.<br />
13<br />
Ebd.<br />
14<br />
Siehe: Verwaltungsgericht Apulien (Bari), Sektion I, Urteil vom 24. Mai 2006, Nr. 2894: „La scelta dei territori da<br />
includere nei parchi nazionali è demandata (art. 8 L. 394/91) alla valutazione tecnico-discrezionale dell’autorità statale:<br />
come tale non è sindacabile in sede di legittimità se non per vizi logici.“<br />
15<br />
Siehe: Verwaltungsgericht Apulien (Lecce), Sektion I, Urteil vom 5. Dezember 2005, Nr. 6010: „Condizione necessaria<br />
e sufficiente affinché un determinato territorio possa essere legittimamente qualificato alla stregua di<br />
area naturale protetta ed inserito nell’ambito di una riserva naturale è che lo stesso rivesta oggettivamente (sotto<br />
uno qualunque degli aspetti normativamente indicati – artt. 1 e 2 della Legge 6 Dicembre 1991, n. 394) un rilevante<br />
valore naturalistico-ambientale e/o sia inserito in un ecosistema di una certa importanza. Gli apprezzamenti<br />
espressi in proposito dalle Autorità competenti statali e regionali rappresentano valutazioni di merito, espressione<br />
di un potere istituzionale inevitabilmente caratterizzato da ampi margini di discrezionalità amministrativa e tecnica.<br />
(nella specie, il TAR ha ritenuto legittima l’istituzione della zona umida ,Riserva di Torre Guaceto‘, ricomprendente,<br />
oltre ad aree paludose, anche delle aree agricole costituenti, a detta dei ricorrenti, un biotipo e un ecosistema<br />
del tutto diverso).“<br />
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<strong>Rechtsgrundlagen</strong> Landschaftsschutz.indd 14<br />
20.11.2007 16:37:05 Uhr