Rechtsgrundlagen des Landschaftsschutzes - Provincia Autonoma ...
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<strong>des</strong> Staatsgesetzes Nr. 1497/1939 und <strong>des</strong> „Galasso-Gesetzes“ zum Teil wortgetreu und jedenfalls<br />
unter Beibehaltung der Grundpfeiler der Regelung in einem Dokument zusammen. Andererseits<br />
erwies sich eine Neuregelung auf Grund der mit Verfassungsgesetz Nr. 3/2001 erfolgten<br />
Reform <strong>des</strong> V. Titels <strong>des</strong> II. Teiles der Verfassung als notwendig.<br />
Im Sinne der Verfassungsreform räumt das gesetzesvertretende Dekret Nr. 42/2004 sowohl<br />
den Regionen – im Zusammenhang mit der Erstellung der Landschaftspläne – als auch den Gemeinden<br />
– bei der Erteilung der Landschaftsschutzermächtigungen – verstärkte Befugnisse ein.<br />
Eine wesentliche Neuerung <strong>des</strong> „Codice Urbani“ stellt die Übernahme <strong>des</strong> Landschaftsbegriffs aus<br />
der Europäischen Landschaftskonvention dar 8 . Der Konventionstext geht von einem komplexen,<br />
ganzheitlichen Ansatz aus, wonach die Landschaft ein Teil <strong>des</strong> Raumes ist, wie er von seinen<br />
Bewohnern und Besuchern wahrgenommen wird. Die Landschaft ist das Ergebnis der Einwirkungen<br />
von Natur und Mensch und verändert sich im Laufe der Zeit. Somit betrifft die Konvention<br />
nicht nur außergewöhnliche, wilde oder unberührte Landstriche, sondern auch alltägliche, städtische<br />
und beeinträchtigte Landschaften 9 .<br />
Daraus ergibt sich, dass grundsätzlich der Schutz, die Erhaltung und Aufwertung <strong>des</strong> gesamten<br />
Staatsgebietes und nicht nur besonderer Landschaftsbereiche anzustreben sind. Die verpflichtend<br />
zu erstellenden Landschaftspläne müssen daher nicht nur Maßnahmen zur Erhaltung<br />
<strong>des</strong> Wertes und der besonderen Merkmale geschützter Landschaften enthalten, sondern auch<br />
solche zur Aufwertung und Wiederherstellung geschädigter Bereiche bzw. zur Schaffung neuer<br />
landschaftlicher Werte. 10<br />
In der Rechtssprechung <strong>des</strong> Staatsrates wurde diese ganzheitliche Sicht <strong>des</strong> <strong>Landschaftsschutzes</strong><br />
bereits vor Inkrafttreten <strong>des</strong> „Codice Urbani“ zum Teil berücksichtigt. Schon in einer<br />
Entscheidung aus dem Jahre 2001 stellte der Staatsrat fest, dass die bereits erfolgte Beschädigung<br />
eines Landschaftsschutzgebietes – im konkreten Fall handelte es sich um ein kraft Gesetz<br />
unter Schutz stehen<strong>des</strong> Flussufer – die Notwendigkeit der Verhinderung weiterer beeinträchtigender<br />
Vorhaben nicht ausschließe, sondern es vielmehr erforderlich mache, geplante<br />
Eingriffe strenger zu beurteilen. 11<br />
8<br />
Art. 131 Absatz 1 <strong>des</strong> GvD Nr. 42/2004: „1. Ai fini del presente codice per paesaggio si intendono parti di territorio<br />
i cui caratteri distintivi derivano dalla natura, dalla storia umana o dalle reciproche interrelazioni.“<br />
9<br />
Vgl. dazu Pressemitteilung der Bun<strong>des</strong>behörde der Schweizer Eidgenossenschaft – Eidgenössisches Departement<br />
für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation vom 20. Oktober 2000, am 16.03.2007 in www.admin.ch.<br />
10<br />
Art. 143 <strong>des</strong> GvD Nr. 42/2004: „1. L’elaborazione del piano paesaggistico si articola nelle seguenti fasi:<br />
h) (…) individuazione degli interventi di recupero e riqualificazione delle aree significativamente compromesse o<br />
degradate e degli altri interventi di valorizzazione;“ – siehe auch Fußnote 11.<br />
11<br />
Siehe: Staatsrat, VI. Sektion, Urteil vom 4. Februar 2002, Nr. 657: „La circostanza che la zona sia prevalentemente<br />
urbanizzata, o addirittura già paesisticamente degradata, non fa venir meno la esigenza di evitare che una<br />
zona soggetta per legge a vincolo sia preservata da ulteriori interventi deturpanti. Il vincolo paesistico legale e la<br />
esigenza di tutela ad esso sottesa non vengono meno per il solo fatto che il vincolo è stato già in passato violato<br />
e la zona deturpata, imponendosi, al contrario, un maggiore rigore per il futuro, onde prevenire ulteriori danni<br />
all’ambiente e salvaguardare quel poco di integro che ancora residua.“<br />
Die landschaftliche Unterschutzstellung<br />
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20.11.2007 16:37:05 Uhr