Endbericht (4.5 MB) - NachhaltigWirtschaften.at
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NAWARO CASCADING PILOT Endbericht g. Entsteinung h. Mengenlimits i. Weitere Versuche j. Kooperationen k. Markt l. Produktsortiment m. Preisliche Schmerzgrenzen n. Marketing und Vertrieb o. Szenarien p. Standort q. Committment Abschlussbetrachtung der Ergebnisse des Workshops Bearbeitet von Christine Rumetshofer und Susanna Freiß Die Idee, den Abfallstoff einer Obstbauregion – den Kern, als neue, nachwachsende Ressource wiederzuverwenden ist eine aussichtsreiches Vorhaben. Besonders interessant ist, dass dadurch Möglichkeiten geschaffen werden neue Produkte zu entwickeln und diese auf den Markt zu bringen. Die Menschen vor Ort – also die „Obstkernproduzenten“ wissen, was sie produzieren und sehen in der Weiterverarbeitung wahrscheinlich eine große Chance. Zum einen ersparen sie sich die Lagerung, bzw. das auf Halde Legen der Kerne und zum anderen erhoffen sich die Beteiligten eine zusätzliche Einnahmequelle. Das Einbeziehen der „Experten vor Ort“ – Kernproduzenten und zukünftige Konsumenten – ist ein wichtiger Schritt, um das Projekt in der Region zu verwurzeln, da für ein regionales Projekt auch immer die Akzeptanz der Bevölkerung notwendig ist, um als solches zu funktionieren. Ein sehr interessanter Aspekt liegt darin, dass viele verschieden Köpfe, Menschen aus verschiedenen Branchen mit den unterschiedlichsten Erfahrungen, dazu beigetragen haben Ideen zu finden und diese zu realisieren. Das Wissen der einzelnen Beteiligten gilt als wichtige Hilfe für die Entstehung des Projektes. Beim Seminar in Hotel Lagler entstand der Eindruck, dass alle Gäste sehr an diesem Projekt interessiert sind und ihr Wissen gerne zur Verfügung stellen. Was eine Beteiligung betrifft, sind sich die meisten einig: sie wollen bis zu einem gewissen Grad mitwirken und die Vorteile einer Zusammenarbeit auskosten, eine finanzielle Beteiligung ist aber eher zögernd bis gar nicht zur Diskussion gestanden. 60
NAWARO CASCADING PILOT Endbericht Das Thema der Nachhaltigkeit bei der Diskussion in den Hintergrund getreten. Im Laufe des Projekts hat sich herausgestellt, dass die nachhaltig genutzte Ressource Obstkern in der Region nicht ausreichend vorhanden ist. Die Folge daraus ist der Import des Rohstoffes Kern. Damit verbunden ist der weite Transport, welches an sich schon ein Problem bei nachhaltig wirtschafteten Projekten ist. Es stellt sich nun die Frage inwieweit ein Projekt in einer Region – für die Region- sinnvoll ist, wenn die dazu benötigten Kerne aus Ungarn, Spanien usw. angeliefert werden müssen, um überhaupt zu funktionieren. Falls das Projekt ein Erfolg wird, werden die Länder die zu Beginn die Kerne geliefert haben vielleicht selbst in die „Obstkernbrache“ einsteigen und dadurch den Nachschub für das Nawaro- Projekt einstellen. Wo können die Kerne in diesem Fall bezogen werden? Inwieweit sind auch kleinere Obstbauern bereits in dieses Projekt eingebunden, bzw. wissen diese überhaupt von der Existenz des Vorhabens? Wir glauben, dass die Akzeptanz nicht besonders groß sein wird, wenn Kerne – die es in der Region ja gibt - ohne vorherige Information der Bevölkerung aus dem Ausland herangebracht werden. Das würde dem Projekt schaden und vor allem den Gedanken der Nachhaltigkeit unglaubwürdig machen. Dieses Projekt hat sich zu einem großindustriellen Projekt entwickelt, Rentabilität steht an oberster Stelle. Es scheint nicht mehr ausschließlich der Nutzen in der Region im Vordergrund zu stehen, und damit stellt sich die Frage, ob sich diese Region auch noch damit identifizieren kann, oder ob dadurch nicht auch die Standortfrage neu gestellt werden sollte. 61
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<strong>Endbericht</strong><br />
Das Thema der Nachhaltigkeit bei der Diskussion in den Hintergrund getreten. Im Laufe des<br />
Projekts h<strong>at</strong> sich herausgestellt, dass die nachhaltig genutzte Ressource Obstkern in der<br />
Region nicht ausreichend vorhanden ist. Die Folge daraus ist der Import des Rohstoffes<br />
Kern. Damit verbunden ist der weite Transport, welches an sich schon ein Problem bei<br />
nachhaltig wirtschafteten Projekten ist. Es stellt sich nun die Frage inwieweit ein Projekt in<br />
einer Region – für die Region- sinnvoll ist, wenn die dazu benötigten Kerne aus Ungarn,<br />
Spanien usw. angeliefert werden müssen, um überhaupt zu funktionieren.<br />
Falls das Projekt ein Erfolg wird, werden die Länder die zu Beginn die Kerne geliefert haben<br />
vielleicht selbst in die „Obstkernbrache“ einsteigen und dadurch den Nachschub für das<br />
Nawaro- Projekt einstellen. Wo können die Kerne in diesem Fall bezogen werden?<br />
Inwieweit sind auch kleinere Obstbauern bereits in dieses Projekt eingebunden, bzw. wissen<br />
diese überhaupt von der Existenz des Vorhabens? Wir glauben, dass die Akzeptanz nicht<br />
besonders groß sein wird, wenn Kerne – die es in der Region ja gibt - ohne vorherige<br />
Inform<strong>at</strong>ion der Bevölkerung aus dem Ausland herangebracht werden. Das würde dem<br />
Projekt schaden und vor allem den Gedanken der Nachhaltigkeit unglaubwürdig machen.<br />
Dieses Projekt h<strong>at</strong> sich zu einem großindustriellen Projekt entwickelt, Rentabilität steht an<br />
oberster Stelle. Es scheint nicht mehr ausschließlich der Nutzen in der Region im<br />
Vordergrund zu stehen, und damit stellt sich die Frage, ob sich diese Region auch noch<br />
damit identifizieren kann, oder ob dadurch nicht auch die Standortfrage neu gestellt werden<br />
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