Endbericht (4.5 MB) - NachhaltigWirtschaften.at
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<strong>Endbericht</strong><br />
der Definition von Functional Food und kam bei dem Versuch, eine allgemeingültige<br />
Formulierung zu finden, zu folgender Definition: Unter Functional Foods versteht man<br />
Nahrungsmittel, "die durch Zugabe bestimmter Nährstoffe / Zut<strong>at</strong>en so modifiziert wurden,<br />
dass sie spezifische gesundheitliche Nutzen bzw. Vorteile erbringen". Bezeichnenderweise<br />
versteht das manager-magazin unter "Functional Food" Esswaren, die sich nicht nur<br />
besonders günstig auf die bereits bestehenden Gesundheitsrisiken auswirken, sondern<br />
außerdem aktiv in den Organismus eingreifen. Ihnen werden ähnliche Wirkungen wie<br />
Arzneimittel nachgesagt. Das Öko-Institut in Freiburg fordert hingegen u.E. zurecht, dass<br />
funktionelle Lebensmittel einen zusätzlichen Nutzen für den Verbraucher aufweisen müssen.<br />
Dieser Zus<strong>at</strong>znutzen soll in der Verbesserung des individuellen Gesundheitszustandes bzw.<br />
in einer Verringerung des Risikos, an bestimmten Krankheiten zu erkranken,<br />
bestehen. Außerdem soll Functional Food den Erhalt eines angemessenen Körpergewichts<br />
unterstützen, die Regulierung des Blutzuckerspiegels erleichtern und zur Regulierung der<br />
Blutfettwerte beitragen.<br />
Sekundäre Pflanzenstoffe, mit denen Functional Food häufig angereichert wird, sind noch<br />
nicht vollständig erforscht, obwohl dazu laufend neue Erkenntnisse generiert werden.<br />
Pflanzen produzieren diese bioaktiven Substanzen als Schutz vor Schädlingen, sowie als<br />
Farb- und Aromastoffe. Aber auch der Mensch kann davon profitieren. Im Gegens<strong>at</strong>z zu<br />
primären Pflanzenstoffen wie Kohlenhydr<strong>at</strong>e, Fette und Eiweiße haben sekundäre<br />
Pflanzenstoffe zwar keinen Nährwert für den Menschen; sie liefern also keine Energie.<br />
Doch sie wirken als Radikalfänger, das heißt sie neutralisieren die zellschädigende Wirkung<br />
freier Radikale im Körper, hemmen die Entstehung von Krebs und Thrombosen, stärken das<br />
Immunsystem und beeinflussen Blutzucker- und Cholesterinspiegel positiv. Solange sie in<br />
ihrem n<strong>at</strong>ürlichen Umfeld – sprich in Obst und Gemüse – vorkommen, sind die positiven<br />
Wirkungen dieser so genannten Phytochemikalien unbestritten. Kritische Stimmen gibt es bei<br />
der künstlichen Anreicherung von Nahrung mit sekundären Pflanzenstoffen: „Die werden in<br />
Lebensmittel pl<strong>at</strong>ziert, in die sie nicht hinein gehören“, warnt etwa die Ernährungsexpertin<br />
der Hamburger Innungskrankenkasse IKK Maren Maiwald. eine von vielen kritischen<br />
Stimmen: „Der Mix stimmt nicht.“ Das komplexe Zusammenspiel und die Wechselwirkungen<br />
der Substanzen sind t<strong>at</strong>sächlich nicht einfach zu überschauen. Es ist nicht bekannt, ob<br />
Vitamine und Substanzen für sich allein oder nur in bestimmten Kombin<strong>at</strong>ionen wirken.<br />
Unausgewogene Ernährung etwa durch sekundäre Pflanzenstoffe in Tablettenform oder in<br />
damit angereicherten Lebensmitteln kompensieren zu wollen, ist vermutlich nicht ganz<br />
problemlos. Auch aus unserer Sicht scheint es daher sinnvoll, wenn sekundäre<br />
Pflanzenstoffe mit der n<strong>at</strong>ürlichen Nahrung aufgenommen werden.<br />
Der aktuelle Exkurs über Ernährung und Functional Food wurde zu den<br />
Hintergrundinform<strong>at</strong>ionen des Forschungsprojektes deshalb hier ausgeführt, weil unser<br />
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