Endbericht (4.5 MB) - NachhaltigWirtschaften.at

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NAWARO CASCADING PILOT Endbericht Die Photosynthese ist die mit Abstand wichtigste chemische Reaktion auf dieser Erde. Sie ist gleichzeitig auch Bestandteil des globalen Kohlenstoffkreislaufes. Innerhalb der Biosphäre findet ein Kohlenstoff-Fluss statt - von den organische Stoffe erzeugenden autotrophen Organismen zu den organische Stoffe verbrauchenden heterotrophen Organismen. Durch Wind und Tiere wird organisches Material verfrachtet. Ein geschlossener Kreislauf ist durch die Vermittlung von Atmosphäre und Hydrosphäre möglich. Der Motor aller Energie auf der Erde, nicht nur der für die biologischen Vorgänge notwendigen, ist die Sonne. Die Sonne ist damit der Lebensspender schlechthin. Aus diesem Grund wird der notwendige „Stoff-Wechsel“ der fossil basierten Industriekultur als „Aufbruch ins Solarzeitalter“ bezeichnet. Vorteile nachwachsender Rohstoffe Abb. 3 Anbau nachwachsender Rohstoffe in Deutschland 2005 Im Vergleich zu Österreich setzt Deutschland verstärkt auf nachwachsende Rohstoffe: Auf mehr als 1,4 Millionen Hektar oder 12 Prozent der gesamten Ackerfläche wuchsen im Jahr 2005 bereits Industrie- und Energiepflanzen. Kartoffeln für die Papierherstellung, Raps für Biodiesel, Getreide für Biogasanlagen oder Sonnenblumen für die chemische Industrie und viele andere Pflanzen sind als Rohstofflieferanten unverzichtbar geworden. Die Abkehr von der Erdölabhängigkeit ist eine zentrale Voraussetzung für eine nachhaltige Entwicklung in Industrie- und Entwicklungsländern, für mehr Klimaschutz und zur Entschärfung globaler Konflikte. Nachwachsende Rohstoffe kommen als Ersatz für Erdöl in allen Wirtschaftsbereichen in Frage: für die stoffliche Nutzung (z.B. für die chemische Industrie oder als Baumaterial), für Kraftstoffe und für die Strom- und Wärmeerzeugung. Nachwachsende Rohstoffe haben im Vergleich zu fossilen bzw. nicht-nachwachsenden Rohstoffquellen erhebliche Vorteile: ! Nachwachsende Rohstoffe sind erneuerbare Ressourcen. Sie schonen die knappen 18

NAWARO CASCADING PILOT Endbericht Reserven an begrenzten (fossilen) Rohstoffen (wie Erdöl, Erdgas) - für kommende Generationen. ! Bei der Verbrennung oder Entsorgung von pflanzlicher Biomasse entsteht nur soviel CO2 wie die Pflanzen in ihrem Lebenszyklus aufgenommen haben. Nachwachsende Rohstoffe sind damit so gut wie CO2-neutral. ! Biologisch abbaubare Produkte dringen meist weniger "tief" in das ökologische System ein - sie sind daher in den Naturhaushalt besser eingebettet. Sie können kompostiert oder problemlos entsorgt werden. Dadurch entstehen weniger giftige Abfälle. ! Durch nachwachsende Rohstoffe kann ein neues Kreislaufdenken in Industrie und Wirtschaft etabliert werden (Wiederverwertung, noch besser intelligente Kaskadennutzung etc.). ! Menschen haben eine "instinktive" Zuneigung für sichere, natürliche, umweltfreundliche Stoffe. A- und B-Käuferschichten richten ihr Denken und Handeln zunehmend nach dem Biotrend aus. Nachwachsende Rohstoffe folgen diesem Trend. ! Wichtige Faktoren sind Reichtum und Vielfalt der Natur als Fundus für Innovationen. Die Wirtschaft sucht ständig nach Alternativen zu ihren derzeitigen stofflichen Ressourcen (und Energien). ! Im Wirtschaftswettbewerb können Produkte, die bei der Herstellung und Entsorgung umweltfreundlicher sind, eindeutige, monetäre Vorteile lukrieren. ! Nachwachsende Rohstoffe bieten eine echte Alternative für die Land- und Forstwirtschaft. Dort werden ständig neue Wertschöpfungs-Möglichkeiten auch im non-food- Bereich gesucht. ! Landwirte können durch nachwachsende Rohstoffe die pflanzliche Produktion diversifizieren und ihre Fruchtfolge erweitern. Dadurch kann der Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln erheblich reduziert werden, was einen naturverträglicheren Anbau zur Folge hat. ! Die stoffliche Nutzung regenerativer Ressourcen führt zu einer stärkeren regionalen Wertschöpfung und zur (Wieder-)Belebung regionaler Wirtschafts- und Gesellschaftsstrukturen. Sie könne Regionen (teil-)autonom machen und erhöhen dadurch die Versorgungs- und Krisensicherheit. Durch die nachwachsenden Rohstoffe profitiert daher auch der ländliche Raum. In den ländlichen Gebieten werden Arbeitsplätze erhalten oder neue geschaffen. Der Land- und Forstwirtschaft werden durch nachwachsende Rohstoffe zusätzlich Produktions- und Einkommensalternativen geboten. Nicht zuletzt haben sich die meisten Staaten der Welt zu Klimaschutzmaßnahmen verpflichten (Weltklimakonferenzen in Toronto 1988, Rio 1992, Kioto 1997 und Johannesburg 2002). Dank der stofflichen und energetischen Nutzung von Biomasse kann dazu - wie auch zum steigenden weltweiten Energiebedarf an sich - langfristig ein wesentlicher Beitrag geleistet werden. 19

NAWARO CASCADING PILOT<br />

<strong>Endbericht</strong><br />

Reserven an begrenzten (fossilen) Rohstoffen (wie Erdöl, Erdgas) - für kommende<br />

Gener<strong>at</strong>ionen.<br />

! Bei der Verbrennung oder Entsorgung von pflanzlicher Biomasse entsteht nur soviel CO2<br />

wie die Pflanzen in ihrem Lebenszyklus aufgenommen haben. Nachwachsende<br />

Rohstoffe sind damit so gut wie CO2-neutral.<br />

! Biologisch abbaubare Produkte dringen meist weniger "tief" in das ökologische System<br />

ein - sie sind daher in den N<strong>at</strong>urhaushalt besser eingebettet. Sie können kompostiert<br />

oder problemlos entsorgt werden. Dadurch entstehen weniger giftige Abfälle.<br />

! Durch nachwachsende Rohstoffe kann ein neues Kreislaufdenken in Industrie und<br />

Wirtschaft etabliert werden (Wiederverwertung, noch besser intelligente<br />

Kaskadennutzung etc.).<br />

! Menschen haben eine "instinktive" Zuneigung für sichere, n<strong>at</strong>ürliche, umweltfreundliche<br />

Stoffe. A- und B-Käuferschichten richten ihr Denken und Handeln zunehmend nach dem<br />

Biotrend aus. Nachwachsende Rohstoffe folgen diesem Trend.<br />

! Wichtige Faktoren sind Reichtum und Vielfalt der N<strong>at</strong>ur als Fundus für Innov<strong>at</strong>ionen. Die<br />

Wirtschaft sucht ständig nach Altern<strong>at</strong>iven zu ihren derzeitigen stofflichen Ressourcen<br />

(und Energien).<br />

! Im Wirtschaftswettbewerb können Produkte, die bei der Herstellung und Entsorgung<br />

umweltfreundlicher sind, eindeutige, monetäre Vorteile lukrieren.<br />

! Nachwachsende Rohstoffe bieten eine echte Altern<strong>at</strong>ive für die Land- und Forstwirtschaft.<br />

Dort werden ständig neue Wertschöpfungs-Möglichkeiten auch im non-food-<br />

Bereich gesucht.<br />

! Landwirte können durch nachwachsende Rohstoffe die pflanzliche Produktion diversifizieren<br />

und ihre Fruchtfolge erweitern. Dadurch kann der Eins<strong>at</strong>z von Dünge- und<br />

Pflanzenschutzmitteln erheblich reduziert werden, was einen n<strong>at</strong>urverträglicheren Anbau<br />

zur Folge h<strong>at</strong>.<br />

! Die stoffliche Nutzung regener<strong>at</strong>iver Ressourcen führt zu einer stärkeren regionalen<br />

Wertschöpfung und zur (Wieder-)Belebung regionaler Wirtschafts- und<br />

Gesellschaftsstrukturen. Sie könne Regionen (teil-)autonom machen und erhöhen<br />

dadurch die Versorgungs- und Krisensicherheit.<br />

Durch die nachwachsenden Rohstoffe profitiert daher auch der ländliche Raum. In den<br />

ländlichen Gebieten werden Arbeitsplätze erhalten oder neue geschaffen. Der Land- und<br />

Forstwirtschaft werden durch nachwachsende Rohstoffe zusätzlich Produktions- und<br />

Einkommensaltern<strong>at</strong>iven geboten.<br />

Nicht zuletzt haben sich die meisten Sta<strong>at</strong>en der Welt zu Klimaschutzmaßnahmen<br />

verpflichten (Weltklimakonferenzen in Toronto 1988, Rio 1992, Kioto 1997 und<br />

Johannesburg 2002). Dank der stofflichen und energetischen Nutzung von Biomasse kann<br />

dazu - wie auch zum steigenden weltweiten Energiebedarf an sich - langfristig ein<br />

wesentlicher Beitrag geleistet werden.<br />

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