Endbericht (4.5 MB) - NachhaltigWirtschaften.at

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NAWARO CASCADING PILOT Endbericht sätzliche Machbarkeit bewiesen ist. Das Gemisch aus Hartschalenschalenfragmenten und weichen Kernen wird in der Flachsiebmaschine (CIMBRIA) – anschließend im Gewichtsausleser (CIMBRIA) möglichst vollständig aufgetrennt. Die Grundstruktur dieser Technologie ist für die Getreidesaataufbereitung vorhanden, für die Obstkernverarbeitung müssen gewisse Adaptierungen und Feinjustierungen erfolgen. Die endgültige Auslese von Hartschalenresten aus der Weichkernfraktion passiert wiederum im CORAVEL (Helms Technologie). Auch für diesen Trennschritt müssen Hard- und Software angepasst werden. Soll das Samenhäutchen vom Weichkern noch entfernt werden, gibt es zwei Möglichkeiten: mit einer Blanchiereinrichtung (nass) oder durch einen kurzen Röstprozess (trocken). Rösten verbessert Aroma und Geschmack des Öls und des Presskuchens, ist für kosmetische Anwendungen jedoch überflüssig. Die Technologie kann in abgewandelter Form aus der Haselnuss- und Mandelverarbeitung übernommen werden. Die Ölgewinnung kann entweder über Stempel- oder Schneckenpresse, alternativ auch mit dem FRIOLEX oder SFE- Verfahren erfolgen. Die Technologiewahl erfolgt in Abstimmung mit den Qualitätsanforderungen der jeweiligen Endprodukte. Aufgrund der Recherche der verfügbaren Daten und durch Wissensaustausch mit Experten im In- und Ausland hat sich herausgestellt, dass die Verarbeitung von Obstkernen eher doch an einen zentralen Ort geschehen sollte. Klar abgrenzte Aufbereitungsschritte wie z.B. das Waschen und Trocknen der Kerne kann jedoch nach wie vor von einzelnen Partnern selbst übernommen werden. Standort Tulln Um die Machbarkeit (und auch die Finanzierbarkeit) des UpScalings zu demonstrieren, müssen einige bestehende Maschinen optimiert, zu einer kleinen Forschungsanlage kombiniert und aufeinander abgestimmt werden. Für diese Forschungsanlage wurde bereits ein Standort in Tulln gefunden und mit den Partnern abgestimmt. Der Kontakt zu den Fachhochschulen in Tulln und Wieselburg ermöglicht einerseits den Wissensaustausch mit Experten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und der Nachwachsenden Rohstoffe, andererseits wird so die Weitergabe der Kaskadennutzungsidee an StudentInnen möglich. Für die StudentInnen kann die geplante KernCraft Austria Forschungsanlage zum Erlernen wichtiger Verarbeitungsprinzipien bzw. der optimalen Produktentwicklung und -vermarktung dienen. In Wieselburg sollen die offenen wirtschaftlichen Fragen in einem umfassenden Businessplan erarbeitet und in Folge Kontakte zu möglichen Investoren hergestellt werden. 8

NAWARO CASCADING PILOT Endbericht Da in Tulln weitere Ansiedelungen von Betrieben und Forschungseinrichtungen für die Nutzung von NAWAROs geplant sind, kann sich KernCraft das Netzwerk der Interessenten weiter ausbauen und Synergien des „Zentrum für Nachwachsende Rohstoffe“ nutzen. Einer der wichtigsten Projektpartner – die Maschinenbaufirma Cimbria Heid (Stockerau) – ist ebenfalls in der näheren Umgebung von Tulln angesiedelt, ein weiterer Vorteil dieses Standortes. Um die Rolle und den Integrationspart unterschiedlicher Player in dem komplexen Projekt übersichtlich darzustellen, werden verschiedene Szenarios mit variablen Kompetenzen entwickelt. Außerdem sind wichtige Elemente für einen künftigen Businessplan erarbeitet worden. Aus den Berechnungen geht hervor, dass erst bei einer Produktion von über 200 t frischer Kerne und Verkauf nahezu aller produzierten Waren (bei voller Auslastung) ein positiver Cash Flow innerhalb der ersten 6 Jahre erreicht werden kann. Eine Kleinanlage mit 150 t Kapazität und nur 90% Verkauf würde nur ca. 350.000 Euro pro Jahr erwirtschaften, während Kosten von über 400.000 Euro anfallen (davon angenommene 50.000 Euro als Mietkaufbeitrag für aufgerüstete Maschinen). Schlussfolgerungen Die feinstofflichen Nutzungsoptionen insbesondere im Hinblick auf die Gewinnung innovativer Öle, Presskuchen und Aromen wie auch die Verarbeitung der geschälten Weichkerne zu hochpreisigen Süßwaren und Delikatessen sind ausgezeichnet. Im Hinblick auf eine künftige Verarbeitung von Obstkernen sind jedoch österreichspezifische Strukturen zu beachten, die die eher kleinen Betriebsgrößen der Primärproduzenten und auch der potenziellen Abnehmer und den damit verbundenen Transportaufwand berücksichtigen. Kleinere Mengen Kernöle aus Marillen und Pfirsichen (Herkunft Südosteuropa) sind schon auf dem Markt, eine Differenzierung österreichischer Produkte wird wohl nur über außerordentliche, regionalspezifische Qualitäten wirtschaftlich zielführend sein. Vorläufig gelten Zwetschken- und Kirschkerne als Favoriten für heimisch generierte Innovationen, insbesonders im Bereich Ölproduktion. Auch die Erweiterung des Rohstoffspektrums auf Holunder- Apfel und Birnenkerne sollte bald näher geprüft werden, da das Pflanzenmaterial in großem Maße lokal verfügbar ist. Bei einem UpSizing kann ein positiver Cash Flow, erst bei einer Produktion von über 200 t frischer Kerne und Verkauf nahezu aller produzierten Waren (bei voller Auslastung) innerhalb der ersten 6 Jahre erreicht werden. Eine Kleinanlage mit 150 t Kapazität ist daher kaum wirtschaftlich zu betreiben, doch gerade eine solche Einrichtung wird für die Überwindung von technischen Hürden und zur Absicherung der wirtschaftlichen Prognosen dringend benötigt. 9

NAWARO CASCADING PILOT<br />

<strong>Endbericht</strong><br />

sätzliche Machbarkeit bewiesen ist. Das Gemisch aus Hartschalenschalenfragmenten und<br />

weichen Kernen wird in der Flachsiebmaschine (CI<strong>MB</strong>RIA) – anschließend im Gewichtsausleser<br />

(CI<strong>MB</strong>RIA) möglichst vollständig aufgetrennt. Die Grundstruktur dieser Technologie<br />

ist für die Getreidesa<strong>at</strong>aufbereitung vorhanden, für die Obstkernverarbeitung müssen<br />

gewisse Adaptierungen und Feinjustierungen erfolgen. Die endgültige Auslese von Hartschalenresten<br />

aus der Weichkernfraktion passiert wiederum im CORAVEL (Helms<br />

Technologie). Auch für diesen Trennschritt müssen Hard- und Software angepasst werden.<br />

Soll das Samenhäutchen vom Weichkern noch entfernt werden, gibt es zwei Möglichkeiten:<br />

mit einer Blanchiereinrichtung (nass) oder durch einen kurzen Röstprozess (trocken). Rösten<br />

verbessert Aroma und Geschmack des Öls und des Presskuchens, ist für kosmetische<br />

Anwendungen jedoch überflüssig. Die Technologie kann in abgewandelter Form aus der<br />

Haselnuss- und Mandelverarbeitung übernommen werden. Die Ölgewinnung kann entweder<br />

über Stempel- oder Schneckenpresse, altern<strong>at</strong>iv auch mit dem FRIOLEX oder SFE-<br />

Verfahren erfolgen. Die Technologiewahl erfolgt in Abstimmung mit den Qualitätsanforderungen<br />

der jeweiligen Endprodukte.<br />

Aufgrund der Recherche der verfügbaren D<strong>at</strong>en und durch Wissensaustausch mit Experten<br />

im In- und Ausland h<strong>at</strong> sich herausgestellt, dass die Verarbeitung von Obstkernen eher doch<br />

an einen zentralen Ort geschehen sollte. Klar abgrenzte Aufbereitungsschritte wie z.B. das<br />

Waschen und Trocknen der Kerne kann jedoch nach wie vor von einzelnen Partnern selbst<br />

übernommen werden.<br />

Standort Tulln<br />

Um die Machbarkeit (und auch die Finanzierbarkeit) des UpScalings zu demonstrieren,<br />

müssen einige bestehende Maschinen optimiert, zu einer kleinen Forschungsanlage<br />

kombiniert und aufeinander abgestimmt werden. Für diese Forschungsanlage wurde bereits<br />

ein Standort in Tulln gefunden und mit den Partnern abgestimmt. Der Kontakt zu den<br />

Fachhochschulen in Tulln und Wieselburg ermöglicht einerseits den Wissensaustausch mit<br />

Experten auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit und der Nachwachsenden Rohstoffe,<br />

andererseits wird so die Weitergabe der Kaskadennutzungsidee an StudentInnen möglich.<br />

Für die StudentInnen kann die geplante KernCraft Austria Forschungsanlage zum Erlernen<br />

wichtiger Verarbeitungsprinzipien bzw. der optimalen Produktentwicklung und -vermarktung<br />

dienen. In Wieselburg sollen die offenen wirtschaftlichen Fragen in einem umfassenden<br />

Businessplan erarbeitet und in Folge Kontakte zu möglichen Investoren hergestellt werden.<br />

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