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Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

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Ehrenamtliche begleitet, gefordert und gefördert<br />

werden. Miteinander wachsen statt konkurrieren.<br />

Ich erlebe, dass sich <strong>im</strong> Bereich Spiritualität<br />

sehr viel bewegt. Vor einigen Jahren hatte ich den<br />

Eindruck, <strong>als</strong> ob für viele „eine Gemeinschaft“ der<br />

einzige Grund zur Mitarbeit wäre. Heute spüre ich<br />

eine zunehmend größer werdende Offenheit für<br />

geistliche Themen.<br />

Jugendliche diskutieren, welche Bedeutung die<br />

Taufe für sie hat und was denn ein Abendmahl<br />

ausmacht. Dabei sagen sie nicht, was die Amtskirche<br />

definiert, sondern was aus ihrem Inneren<br />

kommt. Junge Menschen können artikulieren, was<br />

sie glauben; können beschreiben, was Jesus, Gott<br />

und Glauben für sie ausmachen, was sie beschäftigt<br />

und nachdenklich macht. Sie stoßen dabei<br />

aber oft auf eine <strong>Kirche</strong>, die an bestehenden<br />

.Formen und Strukturen festhält und nicht mit der<br />

Offenheit <strong>im</strong> Denken Jugendlicher mithalten kann.<br />

Es ist wichtig, dass wir <strong>als</strong> <strong>Kirche</strong> diesen jungen<br />

Menschen mit unseren Strukturen genauso<br />

wie mit unseren Themen einen Raum schaffen,<br />

wachsen zu können. Mit heranwachsenden Christen,<br />

die wissen, was sie glauben, haben wir <strong>als</strong><br />

evangelische <strong>Kirche</strong> eine Zukunft.<br />

Es lohnt sich für uns <strong>als</strong> EKD allemal, in die<br />

Jugend zu investieren! Das ist mein guter Tipp an<br />

Sie und uns alle. Vielen Dank.<br />

Tobias Traut<br />

Student, Freiburg<br />

Bildung in der <strong>Kirche</strong> der Freiheit<br />

Ich möchte ein paar Fragen zum Bildungsverständnis<br />

in der evangelischen <strong>Kirche</strong> stellen:<br />

Frage 1: Was ist das Ziel von Bildung in der<br />

evangelischen <strong>Kirche</strong>?<br />

• Ist es die Vermittlung von Wissen über die .<br />

Heilige Schrift?<br />

• Ist es das Wissen von der Geschichte der <strong>Kirche</strong>?<br />

• Ist es die Kenntnis von wichtigen <strong>Kirche</strong>nliedern<br />

und anderem protestantischem Kulturgut?<br />

In der Tat, dies sind wichtige Ziele. Ich möchte<br />

jedoch ein „aber“ hinzufügen. Denn die genannten<br />

Ziele entsprechen nur der einen Perspektive<br />

von Bildung: der Perspektive der Institution, die<br />

versucht, ein spezifisches Wissen zu vermitteln.<br />

Die Entscheidung, was gelernt wird, wird von<br />

oben herab getroffen. Manche Menschen mögen<br />

vielleicht zufrieden damit sein. Aber der „<strong>Kirche</strong><br />

der Freiheit“, die wir sein wollen, entspricht das<br />

nicht.<br />

Es gibt jedoch auch die andere Perspektive von<br />

Bildung: die Perspektive der Adressaten, des Subjekts.<br />

Dieses Verständnis von Bildung kann erheblich<br />

mehr leisten: Hier erarbeiten sich die<br />

Menschen selbst das Wissen, ihre Ideen und<br />

.Fragen werden ernst genommen. Sie übernehmen<br />

<strong>als</strong>o eine aktive Rolle. Auf diese Art und<br />

.Weise erfahren sie neue Kompetenzen und werden<br />

dazu befähigt, <strong>als</strong> selbstbest<strong>im</strong>mte Personen<br />

in <strong>Kirche</strong> und Gesellschaft zu leben und Verantwortung<br />

zu übernehmen.<br />

Fazit: In der <strong>Kirche</strong> der Freiheit brauchen wir<br />

eine subjektorientierte Bildung.<br />

Frage 2: Wo findet die Bildung in der evangelischen<br />

<strong>Kirche</strong> statt?<br />

• Im Religionsunterricht?<br />

• In einer evangelischen Schule?<br />

• Im Konfirmandenunterricht?<br />

Wird Bildung so verstanden, dann erreicht man<br />

nur eine best<strong>im</strong>mte Gruppe von Menschen, oder<br />

man erreicht sie nur für eine best<strong>im</strong>mte Zeit.<br />

Die subjektorientierte Bildung hingegen<br />

steckt überall: in der Jugendarbeit, der Seniorenarbeit,<br />

in der Erwachsenenbildung, in der <strong>Kirche</strong>nzeitung.<br />

Sogar eine gute Sonntagspredigt lässt<br />

sich <strong>als</strong> ein Stück Bildung verstehen: Sie regt zur<br />

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