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Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

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st<strong>im</strong>men zum reformprozess<br />

70 redebeiträge zum eröffnungsplenum<br />

92<br />

Wenn das Tempo der Veränderung nur so<br />

bleibt wie in den zurückliegenden 25 Jahren,<br />

.ahnen wir die Herausforderung. Erinnern wir .<br />

uns: Anfang der 80er-Jahre sahen wir drei<br />

.öffentlich-rechtliche Fernsehprogramme – meist<br />

über Antenne. Kabel- und Satelliten-TV oder<br />

.Privatfunk steckten in den Kinderschuhen. In<br />

Redaktionen standen Schreibmaschinen und<br />

Fernschreibticker, es tauchten erste Fax-Geräte<br />

auf. Das Internet war so gut wie unbekannt, nur<br />

wenige Universitäten hatten Anschluss. Und<br />

2030? Wo geht es lang? Es zeichnen sich mindestens<br />

Trends ab. Die Informationsflut schwillt<br />

.weiter an, und die Aufnahmefähigkeit der<br />

.Menschen wird noch weniger mithalten können<br />

<strong>als</strong> bisher. Noch mehr Anbieter und Medieninhalte<br />

konkurrieren um die begrenzte Aufmerksamkeit<br />

des Publikums. Wer da durchkommen<br />

will, muss nicht nur mithalten, sondern an der<br />

Spitze sein.<br />

Gute Inhalte allein reichen nicht mehr aus.<br />

Immer wichtiger werden die Faktoren Technik und<br />

Geld. Exemplarisch kann man sich in der Suchmaschinenbranche<br />

ansehen, welche Strategien<br />

nötig sind, um sich einen vorderen Google-Platz<br />

auf der Trefferliste zu erkämpfen. Schöne neue<br />

Welt.<br />

Trotz alledem braucht der <strong>Kirche</strong> nicht bang<br />

zu werden. Aber wenn sie Ja sagt zum Leuchtfeuer<br />

9, muss sie auch die Herausforderung der medialen<br />

Entwicklung annehmen. Das heißt, bei<br />

ihren eigenen Medienfirmen nicht zu kürzen,<br />

sondern sie zu stützen. Nur so können sie weiter<br />

Anschluss halten in den Sparten Print, Hörfunk,<br />

TV, Agentur, Online, Mult<strong>im</strong>edia. Vom Erfolg der<br />

evangelischen Publizistik hängt ganz wesentlich<br />

die mediale Präsenz des Protestantismus <strong>im</strong> Jahr<br />

2030 ab.<br />

Dieser Erfolg muss <strong>im</strong> säkularen Wettbewerb<br />

Tag für Tag erarbeitet werden – auf einem <strong>im</strong>mer<br />

größer und härter werdenden Markt. Die Themensetzung<br />

geschieht schon heute vor allem durch<br />

starke nationale Marken. Nur einige seien genannt:<br />

etwa ARD, ZDF, RTL, „<strong>Der</strong> Spiegel“, „Focus“,<br />

„Bild“, „Die Zeit“, die überregionalen Qualitätszeitungen,<br />

der Deutschlandfunk oder dpa. In dieser<br />

Liga spielen der Evangelische Pressedienst (epd)<br />

und das evangelische Magazin „chrismon“ mit.<br />

Für das Publikum werden Medienmarken<br />

<strong>im</strong>mer wichtigere Partner. Medienmarken .<br />

werden zum Retter in der Informationsflut. Sie<br />

sortieren wichtig und unwichtig, sie bürgen .<br />

für Verlässlichkeit und geben Orientierung. .<br />

Die EKD tut gut daran, ihre großen und wertvollen<br />

Marken zu profilieren: die Nachrichtenagentur<br />

epd mit ihren hochwertigen Inhalten<br />

zum mult<strong>im</strong>edialen Content-Anbieter weiterzuentwickeln,<br />

den Titel „chrismon“ zur Markenfamilie<br />

für Premium-Publizistik auszubauen, .<br />

die Evangelische Medienakademie <strong>als</strong> erste<br />

.Adresse für Aus- und Weiterbildung zu .<br />

sichern.<br />

Darüber hinaus muss es eine klare Arbeitsteilung<br />

mit den Aktivitäten auf landeskirchlicher<br />

Ebene geben, die auch weiterhin nötig sind für<br />

die mediale Präsenz von evangelischer <strong>Kirche</strong> in<br />

der Region. Noch geht zu viel Energie verloren<br />

durch Doppelstrukturen und überflüssige Konkurrenzen<br />

zwischen Presseverbänden, Medienhäusern<br />

und dem Gemeinschaftswerk der Evangelischen<br />

Publizistik (GEP). Die Effizienzdefizite<br />

sind erkannt. Sie zu bearbeiten ist mühsam innerhalb<br />

der Strukturen eines föderalen Protestantismus.<br />

Wer für die Zukunft bauen will, muss auch<br />

Altes loslassen können. Die evangelische Publizistik<br />

jedenfalls ist auf dem Weg.<br />

Nikolaus Schneider<br />

Präses, Evangelische <strong>Kirche</strong> <strong>im</strong> Rheinland, Düsseldorf,<br />

Mitglied des Rates der EKD, Düsseldorf<br />

Ökumenische D<strong>im</strong>ension kirchlichen Lebens und<br />

Handelns

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