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Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

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Markte trägt. Und es wird Zeit, nicht nur in den<br />

vom Leuchtfeuerpapier sogenannten „geistlichen<br />

Zentren“, sondern allerorten <strong>im</strong> Raum<br />

der <strong>Kirche</strong> Künstlern und Kunstprodukten Platz<br />

zu geben. Dabei darf die <strong>Kirche</strong> nicht zu einem<br />

kulturellen Marktplatz verkommen, der für<br />

alles und alle offen und nichts <strong>als</strong> offen ist. .<br />

Das ist ja auch denjenigen, die kirchliche<br />

Kulturarbeit qualifiziert vorantreiben, .<br />

deutlich: Es wäre etwa zu wenig, Ilma Rakusa<br />

lesen zu lassen, Marc Rothko auszustellen, .<br />

Uwe T<strong>im</strong>m zu hören und Pina Bausch zur<br />

Choreografie einzuladen. Entsprechende<br />

Künstlerinnen und Künstler und der Wahrheitsanspruch<br />

des christlichen Glaubens haben<br />

nämlich verdient, dass es <strong>im</strong>mer zu einer<br />

konstruktiven kunstkritischen Auseinandersetzung<br />

kommen muss. Die kulturelle und<br />

bildende Bereicherung liegt dann darin, sich<br />

von der durch Künstlerinnen und Künstler ins<br />

Bild, in Ton, in Worte, in Plastik und Bewegung<br />

gesetzte Welt heilsam provozieren zu lassen.<br />

Was verstört? Was widerspricht? Was weckt<br />

und deckt auf, was <strong>im</strong> Evangelium vom<br />

gekreuzigten Christus der Welt in ihr Stammbuch<br />

geschrieben ist?<br />

2. Das Spektrum der Kultur- und Bildungsarbeit<br />

ist zu überdenken. Es kann nicht angehen, .<br />

dass sich nur die halbwegs gehobenen Bildungsbürger<br />

sowie die gitarrenverliebten<br />

Pfadfinderseelen (oft schlagen ja diese beiden<br />

Seelen in einer Brust) <strong>im</strong> Raum der <strong>Kirche</strong> zu<br />

Hause fühlen. Die entsprechende <strong>Kirche</strong>nkulturpflege<br />

ist mitunter „zivilisiert bis zum<br />

Überlästigen“ und zeugt von „allerlei gesellschaftlicher<br />

Artigkeit und Anständigkeit“<br />

(Kant). Was ist mit den NDR-2-Hörern? Was ist<br />

mit denjenigen, die während des Mittagstisches<br />

Karl Mojk hören, sich am Fröhlichen<br />

Weinberg ergötzen und für Gemeindehäuser<br />

Stickbilder und Engelsgemälde 1.20 m auf<br />

1.50 m in Malen nach Zahlen anfertigen? Auch<br />

sie sind Bildungs- und Kulturkinder Gottes.<br />

Eine <strong>Kirche</strong>, die beansprucht, den Namen einer<br />

<strong>Kirche</strong> der Freiheit zu verdienen, wird sich<br />

daran messen lassen müssen, ob sie so<br />

souverän ist, auch für sie <strong>im</strong> Jahr 2030 ein Ort<br />

gelebter kultivierter Glaubensfreiheit zu sein.<br />

Die damit verknüpften Gestaltungsaufgaben<br />

sind eine große Herausforderung. Denn eine<br />

universale Musik-, Bild- oder Lesekultur, die alle<br />

Milieus gleichermaßen anspricht, gibt es am<br />

Ende nicht.<br />

3. Kunstkultur und christliche Bildungskunst<br />

müssen <strong>im</strong> Jahr 2003 Hand in Hand gehen.<br />

Damit wird ein kostbares Erbe der Reformation<br />

äst<strong>im</strong>iert. Die Reformation war ein Ereignis .<br />

der Universitätsgeschichte, bevor es geschichtlich<br />

bedeutsam wurde (F. W. Graf). Ent-.<br />

sprechend klagt Luther das in seiner Gründungsurkunde.<br />

Dr. Thomas Schiller<br />

Chefredakteur, Frankfurt / Main<br />

Evangelische Medien 2030: klar, kommunikativ<br />

und kompetent<br />

„Im Jahre 2030 ist die evangelische <strong>Kirche</strong> in .<br />

der öffentlichen Wahrnehmung dadurch stark,<br />

dass sie gemeinsame Themen und Positionen<br />

vorgibt, die in die Gesellschaft hineingetragen<br />

und vertreten werden. Die professionelle Reflexion<br />

dieser Themen in Zuschnitt und Abfolge<br />

sowie die öffentliche Kommunikation der Themen<br />

sind die wichtigsten Voraussetzungen für eine<br />

starke und profilierte Präsenz.“ (aus dem Leuchtfeuer<br />

9)<br />

Das Ziel von Leuchtfeuer 9 ist klar. Aber das<br />

Impulspapier lässt offen: Wie kommt man dorthin?<br />

<strong>Der</strong> Weg sind zweifellos die Medien. Aber<br />

keiner kann sagen, wie sie 2030 aussehen und<br />

was sie leisten.<br />

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