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Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

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jungen Theologen arbeiten! Lediglich einen Forderungskatalog<br />

aufzustellen, welche Fähigkeiten<br />

Pfarrer / Pfarrerinnen haben sollten, und ihnen<br />

zugleich keine Möglichkeit zu geben, diese Fähigkeiten<br />

frühzeitig in ihrer Ausbildung zu erwerben,<br />

ist nicht nur wenig produktiv, sondern auch in<br />

höchstem Maße unfair!<br />

Ich gehöre einer Gruppe von engagierten<br />

Studierenden an, die sich Gedanken über die<br />

bestmögliche Form der theologischen Ausbildung<br />

machen. Es gibt vieles, was wir uns vorstellen<br />

könnten: Die Einführung eines verpflichtenden<br />

Praxissemesters <strong>im</strong> Grundstudium etwa. Wir<br />

machen uns Gedanken darüber, welche Teile des<br />

Studiums man weglassen könnte, ohne an Qualität<br />

einzubüßen. Schließlich heißt es <strong>im</strong> Impulspapier,<br />

die durchschnittlichen Ausbildungszeiten<br />

sollten kürzer werden.<br />

Viele scheinen zu befürchten, dass eine Reform<br />

des Theologiestudiums, die sich um größere<br />

Praxisnähe bemüht, notwendig einen Verlust an<br />

Qualität bedeute. Ich bin der gegenteiligen Meinung:<br />

Eine Verschiebung der Schwerpunkte <strong>im</strong><br />

Theologiestudium von der Theorie hin zur Praxis<br />

würde den Anforderungen an den Pfarrberuf<br />

bedeutend gerechter und würde deshalb eine<br />

signifikante Steigerung der Qualität unserer Ausbildung<br />

bedeuten. Wir können den theologischen<br />

Nachwuchs in insgesamt kürzerer Zeit deutlich<br />

besser auf die Realität des Berufsalltages hin<br />

ausbilden, <strong>als</strong> dies bisher geschieht – wenn wir zu<br />

Veränderungen bereit sind!<br />

Lassen Sie uns <strong>als</strong>o den Mut und die Weitsicht<br />

haben, die Ausbildung in diesem Sinne der Realität<br />

des Pfarrberufes anzupassen!<br />

Dr. Traugott Schächtele<br />

Dekan, Freiburg<br />

1. <strong>Der</strong> notwendige Prozess der Umstrukturierung<br />

benötigt eine angemessen theologisch reflektierende<br />

Unterfütterung und Begleitung. Es<br />

müssen Kriterien entwickelt werden, mittels<br />

deren strukturelle Veränderungen und deren<br />

Zielvorgaben daraufhin befragt werden<br />

können, inwiefern sie dem Zeugnis von der<br />

Menschenfreundlichkeit Gottes angemessen<br />

Raum geben; ob sie <strong>als</strong>o (a) in den konkret<br />

entwickelten Formen menschendienlich sind;<br />

ob sich in ihnen (b) das evangelische bzw.<br />

protestantische <strong>Kirche</strong>n- und Selbstverständnis<br />

widerspiegelt; ob sie (c) <strong>im</strong> Horizont der<br />

weltweiten Ökumene <strong>als</strong> beispielgebende Form<br />

von <strong>Kirche</strong> bestehen können. – Wichtig: Wenn<br />

wir Neuem Raum geben und gegen den Trend<br />

wachsen wollen, müssen wir dabei auch<br />

entlastende Formen einer „Ethik des Aufgebens“<br />

(Johann Hinrich Claussen) entwickeln.<br />

2. Im Blick auf Leuchtfeuer 3, <strong>als</strong>o bei der Frage<br />

nach den konkreten Orten, an denen die <strong>Kirche</strong><br />

He<strong>im</strong>at und zugleich Orientierung geben will,<br />

muss der weitere Prozess vor Ort ganz konkret<br />

auch die Möglichkeiten einer „Ökumene der<br />

Ressourcen“, vor allem der „Immobilien“ in den<br />

Blick nehmen. Neben bewusst evangelischen<br />

Begegnungsorten des Glaubens braucht es auch<br />

ausstrahlende Zentren des gemeinsamen Mit-.<br />

einanders, die ganz bewusst unter einem Dach<br />

verortet sind. Hoffnungsvolle Ansätze gibt es<br />

vor allem <strong>im</strong> Bildungs- und <strong>im</strong> Diakoniebereich.<br />

Dies weitet den Horizont, spart viel Geld und<br />

wird öffentlich sehr positiv wahrgenommen.<br />

3. Im Blick auf die Leuchtfeuer 5 und 6, insbesondere<br />

bei der Charakteristik des Berufes der<br />

Pfarrerin und des Pfarrers <strong>als</strong> Schlüsselberuf,<br />

können die Zielvorgaben zwar helfen, Qualitäten<br />

und Kompetenzen des Pfarrberufs zu<br />

sichern und zu entwickeln. Sie dürfen aber der<br />

Freiheit (Titel des Impulspapiers!) bzw. der<br />

persönlich-individuell geprägten Weise, den<br />

Pfarrberuf auszuüben, nicht schaden. <strong>Der</strong><br />

Pfarrberuf ist <strong>als</strong> „Profession“ nicht einfach nur<br />

eine gewachsene Delegation von Funktionen an<br />

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