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Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

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st<strong>im</strong>men zum reformprozess<br />

70 redebeiträge zum eröffnungsplenum<br />

88<br />

mäßig nicht nachhaltig gestaltet wird, solange<br />

noch Zeit ist. Und es ist jetzt allerhöchste Zeit. Wir<br />

können seit Langem erkennen, wie die Politik mit<br />

dieser Gestaltungsaufgabe überfordert ist und<br />

ich denke, dass die Glaubwürdigkeit unserer <strong>Kirche</strong><br />

nicht nur davon abhängt, wie sie mit Kindern und<br />

jungen Familien, sondern in ganz besonderer<br />

Weise auch mit den Bedarfen und Fähigkeiten<br />

von älteren und hochaltrigen Menschen umgeht.<br />

Auf Gott vertrauen und das Leben gestalten:<br />

Nicht erst für das Jahr 2030, sondern bereits heute<br />

haben wir in der württembergischen Landeskirche<br />

ein Konzept entwickelt, welches über eine zweijährige<br />

berufsbegleitende Weiterbildung die professionellen<br />

Kompetenzen von Diakoninnen und<br />

Diakonen mit gerontologischen und gerontopsychiatrischen<br />

Handlungskompetenzen anreichert<br />

und verbindet. Über eine Veränderung der<br />

Dienstaufträge wird diese Berufsgruppe ihre zentrale<br />

Aufgabe zunehmend in der Planung, Durchführung<br />

und Umsetzung von generationenübergreifenden<br />

und altersspezifischen Projekten in der<br />

Parochialgemeinde haben. Ein wesentlicher Anteil<br />

dieser Projekte liegt in der Förderung und Begleitung<br />

von ehrenamtlichem Engagement von und<br />

für unterschiedliche Altersgruppen. Eine wesentliche<br />

Zielsetzung dieser hauptamtlichen Tätigkeit<br />

wird in der Herstellung von Strukturen bestehen,<br />

die es alten und hilfebedürftigen Menschen ermöglichen,<br />

möglichst lange <strong>im</strong> häuslichen Umfeld<br />

zu leben. Dazu gehört auch die seelsorgerliche<br />

Begleitung von pflegenden Angehörigen und die<br />

Förderung von Entlastungsangeboten für diese.<br />

Die Gestaltung von Gottesdiensten und Andachten<br />

sowie ein partieller Seelsorgeauftrag in einer<br />

stationären Altenhilfeeinrichtung kann die Verbindung<br />

zur <strong>Kirche</strong>ngemeinde mit ihren Ressourcen<br />

gewährleisten. <strong>Kirche</strong> der Freiheit bedeutet<br />

auch <strong>Kirche</strong> der Zukunft und ein Wahrnehmen der<br />

veränderten Bedingungen, mit deren Chancen<br />

und Belastungen die Generationen in den nächsten<br />

Jahrzehnten zu leben haben.<br />

Johannes M. Röskamp<br />

Student, Lüneburg<br />

Zwischen Anspruch des Studiums und Wirklichkeit<br />

des Pfarrberufes – der Spagat des theologischen<br />

Nachwuchses<br />

Liebe Schwestern und Brüder,.<br />

in Leuchtfeuer 6 geht es um den Beruf des Pfarrers<br />

<strong>im</strong> Jahre 2030. Dort heißt es über die Pfarrer der Zu-.<br />

kunft: „Zu ihren Schlüsselqualifikationen gehören (…)<br />

geistliche Präsenz, (…) kommunikative Kompetenz,<br />

Teamfähigkeit und Leitungsbereitschaft.“ Das alles<br />

klingt nach einem hohen Anspruch. Dennoch: Ich<br />

finde das Impulspapier an dieser Stelle ausge-.<br />

zeichnet. Die genannten Kompetenzen sind in der<br />

Tat genau diejenigen, die ein Pfarrer in seinem Ar-.<br />

beitsalltag am dringendsten benötigt. Diese gefor-.<br />

derten Fähigkeiten sind <strong>als</strong>o keine wünschenswerten<br />

Zusätze – sie sind absolute Notwendigkeiten!<br />

Sie sind gewissermaßen „nota pastoris“.<br />

Wenn wir aber in der ev. <strong>Kirche</strong> diese Kompetenzen<br />

<strong>als</strong> notwendig für das Pfarramt erachten,<br />

warum scheuen wir uns dann davor, die Ausbildung<br />

des theologischen Nachwuchses an diesen<br />

Maßstäben auszurichten?<br />

Als Theologiestudent kurz vor dem Examen<br />

möchte ich sagen, dass ich glücklich gewesen<br />

wäre, wenn ich alle diese genannten Fähigkeiten<br />

<strong>im</strong> Laufe meines Studium hätte lernen dürfen.<br />

Die Realität sieht leider anders aus: Die theologische<br />

Ausbildung, wie wir sie zurzeit in<br />

Deutschland praktizieren, hat eine fast ausschließlich<br />

akademisch-kognitive Ausrichtung.<br />

Die Pfarrer sollen und wollen mit Menschen<br />

.arbeiten, aber ausgebildet werden sie fast ausschließlich<br />

an Büchern. Alles praktische Lernen<br />

dagegen wird weit nach hinten, in die zweite<br />

Ausbildungsphase geschoben.<br />

Wenn es uns ernst ist mit dem <strong>im</strong> Impulspapier<br />

gezeichneten Bild eines Pfarrers, dann<br />

lassen Sie uns dringend an der Ausbildung der

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