06.11.2013 Aufrufe

Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

dass nur <strong>Aufbruch</strong> übrig blieb. Alle erwarteten<br />

einen Gottesdienst in der Wüste, der dann in eine<br />

Massenflucht mündete. <strong>Der</strong> Anführer Mose glich<br />

seine Redeschwäche durch das Talent seines<br />

.Bruders Aaron aus. Einmal aufgebrochen aus dem<br />

Haus der Knechtschaft gab es trotz vielfältiger<br />

Sehnsucht kein Zurück mehr. Und mit ihnen ging<br />

die Hoffnung auf das verheißene Land.<br />

Unser Druck entsteht durch sinkende <strong>Kirche</strong>nsteuereinnahmen<br />

und ungünstige Alterspyramiden.<br />

Wir verteidigen das Modell „jeder <strong>Kirche</strong>ngemeinde<br />

ihren Pfarrer“ und nehmen kaum wahr,<br />

dass gerade mit diesem Modell ein Massenexodus<br />

aus der evangelischen <strong>Kirche</strong> in den letzten dreißig<br />

Jahren stattfand, während heute weniger<br />

Hauptamtlichkeit häufig mehr Engagement der<br />

Gemeindeglieder und weniger Denkfaulheit in<br />

den Gemeinden bedeutet. Die Schwäche der unendlich<br />

vielen Körperschaften öffentlichen Rechts<br />

und mitbest<strong>im</strong>mungsberechtigten Gremien muss<br />

durch Festlegung quantitativer und qualitativer<br />

Mindestanforderungen an Gemeinde, <strong>Kirche</strong>nkreis<br />

und Landeskirche in den Grundordnungen<br />

korrigiert werden. Das Impulspapier stellt die<br />

.zentralen Fragen:<br />

• Wie kann die evangelische <strong>Kirche</strong> zur He<strong>im</strong>at .<br />

für möglichst viele Menschen werden?<br />

• Wie müssen Gemeinden sich organisieren .<br />

und organisiert werden, damit Menschen in .<br />

ihnen Gemeinschaft und Antwort auf ihre .<br />

Fragen finden ?<br />

• Wie finden Hauptamtliche und Ehrenamtliche<br />

eine Sprache, die Menschen Lebenskraft gibt?<br />

• Wie verortet sich die evangelische <strong>Kirche</strong> in<br />

den Konflikten der Gesellschaft, in der sie lebt?<br />

• Wie rücken <strong>Kirche</strong> und Diakonie dichter .<br />

aneinander?<br />

Die Liste lässt sich durch Lektüre der Leuchtfeuer<br />

beliebig erweitern. Auch wenn die Antworten an<br />

vielen Stellen noch nicht überzeugen, kommen<br />

wir hinter die Fragen nicht mehr zurück und sie<br />

können nicht mit den Modellen der Vergangenheit<br />

gelöst werden.<br />

Wir setzen unsere Hoffnung auf einen Glauben,<br />

der darauf vertraut, dass das Unmögliche<br />

Wirklichkeit wird: Ein kleines Volk entkommt<br />

einer Weltmacht und sein Glaube und seine Hoffnungen<br />

prägen die Weltgeschichte. Ein Mann<br />

stirbt am Kreuz und wird wieder lebendig.<br />

In diesem Vertrauen müssten alle Bedenken<br />

zu überwinden sein.<br />

Helmut Matthies<br />

Chefredakteur, Wetzlar<br />

Wer sich die Zahlen über die Zukunft der EKD<br />

ansieht, könnte angesichts der Dramatik der Rückgänge<br />

resignieren. Doch genauso, wie es biblischrealistisch<br />

ist, sich <strong>im</strong> Blick auf die Zukunft nichts<br />

vorzumachen, so sollte man ebenso nicht vergessen,<br />

dass auch in jüngster Vergangenheit Probleme<br />

gemeistert wurden, die einst <strong>als</strong> unüberwindbar<br />

galten. In den 80er-Jahren verbreitete<br />

ein Landesbischof den Witz: „Was ist der Unterschied<br />

zwischen einem evangelikalen Missionar<br />

und einem Bischof? <strong>Der</strong> Missionar macht die<br />

Wilden fromm (und der Bischof die Frommen<br />

wild).“ Vor 30 Jahren beschäftigte sich die EKD-<br />

Synode in Bad Salzuflen damit, dass <strong>im</strong>mer mehr<br />

Parallelstrukturen in der EKD entstanden und die<br />

Volkskirche zu zerbrechen drohte, gab es doch<br />

kaum etwas, zu dem nicht evangelikal-pietistische<br />

Gruppen eine Alternative geschaffen<br />

hatten. Heute existieren zwar alle über 30 neuen<br />

evangelikalen Werke weiter, aber nicht mehr <strong>im</strong><br />

Kriegszustand mit den kirchlichen, sondern<br />

ergänzend, wenn nicht gar in konstruktiver<br />

Zusammenarbeit. Man hat voneinander gelernt.<br />

Journalistisch verkürzt: Manche <strong>Kirche</strong>n sind<br />

frömmer und manche evangelikale Werke<br />

gesellschaftspolitischer geworden. Eine Reform<br />

der EKD kann nur gelingen, wenn der Kurs des<br />

75

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!