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Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

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ziplin ist. <strong>Kirche</strong>nmusik ist, unabhängig von ihren<br />

qualitativen Unterschieden, <strong>im</strong>mer auch Verkündigung<br />

des Glaubens in einer besonderen Form.<br />

Die Pflege der <strong>Kirche</strong>nmusik gehört zu unserer<br />

Kernkompetenz.<br />

Ihre starke missionarische Ausstrahlung ist<br />

unwidersprochen. Und <strong>im</strong> Jahr des 400. Geburtstages<br />

von Paul Gerhardt muss erst recht auf ihre<br />

den Protestantismus prägende Kraft verwiesen<br />

werden.<br />

Sie genießt auch in kirchenfernen Bereichen<br />

der Gesellschaft eine Akzeptanz, die andere kirchliche<br />

Angebote oft weniger erreichen.<br />

Auf diesem Hintergrund ist schwer zu begreifen,<br />

dass in vielen Landeskirchen die Situation der<br />

<strong>Kirche</strong>nmusikerinnen und <strong>Kirche</strong>nmusiker – und<br />

damit auch die Situation der <strong>Kirche</strong>nmusik – sich<br />

in den letzten Jahren eher verschlechtert hat. Um<br />

in Zukunft eine musikalische <strong>Kirche</strong> zu bleiben,<br />

brauchen wir ausreichend hauptamtliche <strong>Kirche</strong>nmusikerinnen<br />

und <strong>Kirche</strong>nmusiker, die in anspruchsvoller<br />

Weise das musikalische Erbe des<br />

Protestantismus pflegen und gleichzeitig offen<br />

sind für innovative Entwicklungen. Wir brauchen<br />

sie auch, um nebenberuflich und ehrenamtlich<br />

Tätige in der <strong>Kirche</strong>nmusik auszubilden und zu<br />

begleiten. Wir brauchen ebenso theologisch qualifizierte<br />

<strong>Kirche</strong>nmusikerinnen und <strong>Kirche</strong>nmusiker,<br />

die vor Ort mit ihren speziellen Begabungen<br />

das Evangelium verkündigen. Dies wird sich nicht<br />

<strong>im</strong> Selbstlauf ergeben.<br />

Zurzeit werden in vielen Landeskirchen aus<br />

Finanz- und Strukturgründen Stellen eingespart.<br />

Wenn die Entwicklung so beibehalten wird, wie<br />

sie zurzeit stattfindet, werden wir <strong>im</strong> Jahr 2030<br />

nicht mehr genug ausgebildete <strong>Kirche</strong>nmusikerinnen<br />

und <strong>Kirche</strong>nmusiker haben, die ein dem<br />

heutigen Standpunkt vergleichbares lebendiges,<br />

musikalisches, kulturelles Leben einer missionarischen<br />

Gemeinde aufrechterhalten können.<br />

Gerade wegen der unbestritten missionarischen<br />

Ausstrahlungskraft der <strong>Kirche</strong>nmusik ist<br />

es notwendig, dass besondere Anstrengungen der<br />

finanziellen und organisatorischen Art geleistet<br />

werden, um die <strong>Kirche</strong>nmusik in Zukunft auf dem<br />

Stand zu halten, auf dem sie heute ist.<br />

Darüber hinaus ist es notwendig, dass die<br />

Unterschiede in der Vergütung der <strong>Kirche</strong>nmusikerinnen<br />

und <strong>Kirche</strong>nmusiker zwischen den Landeskirchen<br />

angeglichen werden und ein größerer<br />

Austausch möglich wird.<br />

Pirina Kittel<br />

Pastorin, Rödlin<br />

„<strong>Der</strong> Mecklenburger will geleitet werden – von<br />

alleine sprießt er nicht so …“<br />

So wird ein Teilnehmer an den empirischen<br />

Untersuchungen zur religiösen Ansprechbarkeit<br />

von Menschen in unserer Propstei Stargarder<br />

Land zitiert 1 . Ich bin sicher, dass sich solche<br />

Befangenheit und Mangel an Selbstvertrauen<br />

nicht auf Ostmecklenburg oder Vorpommern<br />

eingrenzen lässt. Jede/r von Ihnen kennt in der<br />

eigenen Landeskirche die Regionen, in denen<br />

dieser Satz genauso gesprochen werden könnte.<br />

Mir ist daran manches deutlich geworden.<br />

Ich höre ihn <strong>als</strong> nahezu hilflosen Ruf nach<br />

Anleitung und Sinnvermittlung in unübersichtlicher<br />

Zeit. In solcher Situation suchen Menschen<br />

nach schnellen Lösungen. Und überall gibt es<br />

diejenigen, die schnelle Lösungen anbieten. Deshalb<br />

haben wir inzwischen ein breit funktionierendes<br />

Netzwerk rechtsradikaler Aktivitäten. In<br />

manchen Regionen ist die Straße längst erobert.<br />

Jetzt wollen die modernen Nazis in die Köpfe der<br />

Menschen gelangen. Sie alle wissen, dass diese<br />

Rechnung aufgeht.<br />

Dem ist nur und ausschließlich mit bestens<br />

für die Anforderungen der konkreten Zielgruppen<br />

ausgebildeten Fachleuten entgegenzuwirken.<br />

Und das betrifft alle Arbeitsbereiche unserer<br />

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