Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...
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freies unverfügbares Werk des Geistes ist, bleibt<br />
sie <strong>Kirche</strong> der Freiheit.<br />
Deshalb wird <strong>Kirche</strong> auch in der Mediengesellschaft<br />
pr<strong>im</strong>är sichtbar <strong>im</strong> Gottesdienst. Und zwar<br />
in einem Gottesdienst, der mehr ist <strong>als</strong> ein professionell<br />
gestalteter Event, <strong>im</strong> Gottesdienst <strong>als</strong> einer<br />
Lebensäußerung der communio sanctorum an<br />
ihrem jeweiligen Ort. <strong>Kirche</strong> begegnet pr<strong>im</strong>är und<br />
eigentlich <strong>als</strong> gottesdienstliche Gemeinde.<br />
Wo Menschen zusammenkommen und das<br />
Evangelium kommunizieren, ist <strong>Kirche</strong>. Nicht nur<br />
bei Gelegenheit, sondern in Regelmäßigkeit. Denn<br />
der Heilige Geist schafft nicht nur Gelegenheiten,<br />
sondern auch Kontinuität, verlässliche Beziehungen,<br />
dauernde Gemeinschaft über Grenzen<br />
hinweg. Im Zeitalter der medialen Vermittlung<br />
gewinnt die personale Begegnung ganz neu an<br />
Bedeutung. Damit gewinnen die Parochialgemeinden<br />
ein neues Gewicht. Denn sie repräsentieren<br />
in einer Gesellschaft, die sich in <strong>im</strong>mer<br />
kleinere Teilwelten verfängt, eine neue Gemeinschaft<br />
der Freiheit.<br />
Friederike von Kirchbach<br />
Pröpstin, Berlin<br />
Statement zum Thema <strong>Kirche</strong>nmusik<br />
Das Thema <strong>Kirche</strong>nmusik findet <strong>im</strong> Impulspapier .<br />
unter dem Leuchtfeuer 3 seine Verortung und .<br />
Würdigung:<br />
„In großer geistlicher Musik wird das Gehe<strong>im</strong>nis<br />
einer anderen Sprache des Glaubens erfahrbar.<br />
Die ungezählten <strong>Kirche</strong>n- und Posaunenchöre,<br />
Kinderchöre und Musikgruppen machen<br />
evangelische Gemeinden zugleich zu Orten lebendiger<br />
Gebrauchskunst.“ (S. 61)<br />
Schon diese beiden Sätze zeigen, dass <strong>Kirche</strong>nmusik<br />
<strong>als</strong> Thema nicht nur <strong>im</strong> Leuchtfeuer 3 mit<br />
dem Stichwort „Begegnungsorte“ angemessen<br />
untergebracht ist, sondern eine Querschnittsdisst<strong>im</strong>men<br />
zum reformprozess<br />
70 redebeiträge zum eröffnungsplenum<br />
58<br />
vielfacher Herausforderungen. Eine dieser Herausforderungen<br />
stellen die Medien. Sie fordern von<br />
allen Institutionen, <strong>als</strong>o auch von der <strong>Kirche</strong> eine<br />
Personalisierung. Die <strong>Kirche</strong> soll sichtbar und<br />
hörbar werden durch einzelne herausragende<br />
Vertreter, die sie repräsentieren. Ein Präsentwerden<br />
durch Repräsentanz ist gefordert. Gefragt<br />
sind prominente, professionell kommunizierende<br />
und profiliert evangelische Einzelpersonen.<br />
Aber von welcher Art ist diese Repräsentanz<br />
der <strong>Kirche</strong> durch einzelne Akteure in der Öffentlichkeit?<br />
– Eine <strong>Kirche</strong> der Freiheit muss festhalten:<br />
Ihre Repräsentanten machen exemplarisch<br />
Gebrauch von der Freiheit, die allen Christenmenschen<br />
zu eigen ist. So vertreten sie ihre <strong>Kirche</strong><br />
der Freiheit: nicht autorisiert durch eine hierarchische<br />
Position, nicht legit<strong>im</strong>iert durch eine Konsensbildung<br />
von Gremien, Parlamenten und basisdemokratischen<br />
Prozessen, sondern ordentlich<br />
berufen und gesandt zum exemplarischen Zeugnis<br />
der Freiheit – freilich einer Freiheit, die <strong>im</strong>mer<br />
nur in Verantwortung wahrgenommen wird, in<br />
Verantwortung vor dem, der Freiheit gewährt:<br />
dem dreieinigen Gott und seinem Wort. Das gilt<br />
für die Repräsentanz von Amtsträgern und anderen<br />
kirchlichen Vertretern vor Ort.<br />
Das gilt für Vertreter der <strong>Kirche</strong> in Presse,<br />
Rundfunk und Fernsehen. Das gilt für Amtsinhaber<br />
auf Landes- und Bundesebene. Denn auch das<br />
Bischofsamt einer <strong>Kirche</strong> der Freiheit hat seinen<br />
Grund und seine Würde gerade in seiner Exemplarität.<br />
Diese grundlegend exemplarische Repräsentanz<br />
hat auch Konsequenzen für die Selbstorganisation<br />
der <strong>Kirche</strong>. <strong>Kirche</strong> wird dort präsent, wo sie<br />
das Wort kommuniziert, das sie <strong>als</strong> Kommunikationsgemeinschaft<br />
wesensmäßig best<strong>im</strong>mt; das<br />
heißt: zuerst und grundlegend <strong>im</strong> Gottesdienst.<br />
Ubi verbum, ibi ecclesia. Die <strong>Kirche</strong> findet dadurch<br />
zu sich selbst, dass sie zu Wort kommt. Nur durch<br />
das Wort der Freiheit wird sie <strong>im</strong>mer wieder neu<br />
<strong>Kirche</strong> der Freiheit. Nur insofern sie creatura verbi,