Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...
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Schwerpunkt des Impulspapiers liegt jedoch<br />
vorwiegend <strong>im</strong> innerkirchlichen Bereich und .<br />
läuft somit Gefahr, die gesellschaftliche Lebenswirklichkeit<br />
aus dem Blick zu verlieren. Aktuelle<br />
Diskussionen um Fragen wie zum Beispiel<br />
die zunehmende Entsolidarisierung, der<br />
demografische Wandel, Bildungsgerechtigkeit,<br />
Migration fordern jedoch eine deutliche Einmischung<br />
der <strong>Kirche</strong>. Die Fokussierung auf eine<br />
innerkirchliche Nabelschau lässt sich damit<br />
nicht vereinbaren. Wir müssen uns vielmehr<br />
fragen: Wie werden wir in der anstehenden<br />
sozialen Umbruchsituation so attraktiv, dass<br />
wir Menschen zum Mittun motivieren können?<br />
2. <strong>Kirche</strong> und ihre Christen / Christinnen handeln<br />
in der Welt!<br />
Die gesellschaftliche Gestaltungskraft der.<br />
<strong>Kirche</strong> darf sich nicht <strong>im</strong> bloßen Besetzen der<br />
Themen erschöpfen. „Agenda-Setting“ bleibt<br />
inhaltslos, wenn es keine Taten folgen lässt. Es<br />
gilt, die Sorgen und Hoffnungen der Menschen<br />
wahr- und aufzunehmen, ihnen in Diskussionen<br />
Raum zu geben und vor allem Handlungsmöglichkeiten<br />
zu erschließen. Für solches<br />
politisches und diakonisches Engagement der<br />
Christen / Christinnen in der Welt stehen die<br />
Werke und Verbände in der EKD mit ihrer auf<br />
unterschiedliche Zielgruppen ausgerichteten<br />
Angebotsstruktur. Das Papier scheint eine<br />
solche differenzierte Ausrichtung kirchlicher<br />
Angebote auf die Lebensumstände von Männern,<br />
Frauen, Familien oder Alten und Jungen<br />
nicht mehr <strong>im</strong> Blick zu haben. Stattdessen<br />
wird ein Konzept der „Kompetenzzentren“<br />
beschrieben, das anscheinend die eigenständige<br />
Struktur von Werken und Verbänden<br />
ersetzen soll. Die unbestreitbare fachliche<br />
Kompetenz der jeweiligen Zentren wird die<br />
inhaltliche und organisatorische Kompetenz<br />
sowie das institutionelle Wissen der Menschen<br />
in den vielfältigen Arbeitsfeldern der Werke<br />
und Verbände jedoch nicht ersetzen können.<br />
3. <strong>Der</strong> Weg selbst ist bereits ein Teil des Ziels!<br />
<strong>Der</strong> notwendige Reformprozess der Gesamtkirche<br />
kann nur gemeinsam gestaltet werden und<br />
erfordert daher eine möglichst breite innerkirchliche<br />
Teilhabe, bei der Profis und Ehrenamtliche<br />
zum Mitgestalten ermutigt und mit<br />
ihren Beiträgen ernst genommen werden. Wir<br />
brauchen eine umfassende, Begeisterung stiftende<br />
Kultur der gegenseitigen Anerkennung<br />
und Wertschätzung! Denn die ehrenamtlich<br />
in der <strong>Kirche</strong> arbeitenden Menschen sind ein<br />
wertvoller Schatz. Ihre <strong>im</strong> Beruf, in der Familie<br />
und durch Lebenserfahrung erworbenen Kompetenzen<br />
sollte sich <strong>Kirche</strong> ihrerseits zunutze<br />
machen. <strong>Der</strong> hohe Stellenwert, den das Papier<br />
der Qualifizierung von Ehrenamtlichen be<strong>im</strong>isst,<br />
ist daher ausdrücklich zu begrüßen. Eine<br />
„lernende“ <strong>Kirche</strong> ist eine <strong>Kirche</strong>, die Christen<br />
/ Christinnen auf Augenhöhe begegnet. Ihre<br />
Zukunft lebt von den Gaben ihrer Ehrenamtlichen,<br />
von denen viele in den Werken und Verbänden<br />
behe<strong>im</strong>atet sind. Nur motivierte, mündige<br />
und selbstbewusste Christen / Christinnen<br />
werden wirklich glaubhafte Botschafter / Botschafterinnen<br />
einer <strong>Kirche</strong> der Freiheit sein.<br />
Steffen Kern<br />
Pfarrer, Walddorfhäslach<br />
Das Gesicht einer <strong>Kirche</strong> der Freiheit in der<br />
Medienwelt<br />
Wie wird <strong>Kirche</strong> sichtbar? Wie wird sie präsent<br />
in einer sich wandelnden Mediengesellschaft?<br />
Welches Gesicht hat eine <strong>Kirche</strong> der Freiheit? –<br />
Diese Grundfrage nach dem Erscheinen der <strong>Kirche</strong><br />
in der Welt stellt sich gegenwärtig <strong>im</strong> Horizont<br />
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