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Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

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temberg in Deutschlands Südwesten. Viele der<br />

prognostizierten Entwicklungen werden uns<br />

entweder überhaupt nicht, nur sehr vermindert<br />

oder stark verzögert ereilen. Das heißt: Hinsichtlich<br />

der Dringlichkeit des Handelns gibt es in<br />

unseren Landeskirchen einen gänzlich anderen<br />

Überzeugungsbedarf <strong>als</strong> in anderen Gliedkirchen.<br />

Wir sehen darin aber einigen Sprengstoff. Wenn<br />

nämlich Entwicklungen in den einzelnen Regionen<br />

Deutschlands sehr unterschiedlich schnell<br />

und stark oder gar gänzlich anders ablaufen,<br />

dann wird die Gemeinschaft der Gliedkirchen vor<br />

große Zerreißproben gestellt.<br />

Folgende Fragestellungen gilt es <strong>im</strong> Miteinander<br />

der Gliedkirchen zu bearbeiten:<br />

Welches Reformtempo können wir gemeinsam<br />

absprechen oder einander zumuten? Welche<br />

Maßnahmen können wir vereinbaren, wenn notwendige<br />

Reformschritte in best<strong>im</strong>mten Regionen<br />

nicht <strong>im</strong> angemessenen Tempo erfolgen oder<br />

wenn einige Gliedkirchen hinsichtlich ihres<br />

.Reformtempos weit vorauseilen? Wie können wir<br />

sehr unterschiedliche Ziel- und Messgrößen miteinander<br />

kommunizieren? In welchem Maße<br />

kann die Solidarität von Gliedkirchen eingefordert<br />

werden, wenn finanzpolitische Hausaufgaben<br />

in einzelnen Gliedkirchen nicht gemacht<br />

werden? Was bedeutet all dies für den landeskirchlichen<br />

Finanzausgleich?<br />

Wie können wir bei künftig unterschiedlichen<br />

Entwicklungen die Einheit des Protestantismus in<br />

Deutschland wahren und die Stärkung der EKD<br />

weiter vorantreiben? Welche Möglichkeiten werden<br />

wir haben, uns <strong>als</strong> eine Evangelische <strong>Kirche</strong> in<br />

Deutschland zu erfahren und diese Einheit auch<br />

organisatorisch zu gestalten wie theologisch zu<br />

verantworten? Wir werden diese Fragen, die sich<br />

aus der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen<br />

ergeben, nur befriedigend beantworten können,<br />

wenn wir ein Höchstmaß an Transparenz und<br />

Ehrlichkeit gegenüber der EKD wie unter den<br />

Gliedkirchen vereinbaren.<br />

Dr. Johannes Friedrich<br />

Landesbischof, Evangelisch-Lutherische <strong>Kirche</strong> in<br />

Bayern, Mitglied des Rates der EKD, München<br />

Thema: Ökumene<br />

Liebe Schwestern und Brüder,<br />

ich freue mich – und ich spreche hier auch <strong>als</strong><br />

Leitender Bischof der VELKD – dass es zu diesem<br />

Zukunftskongress hier in Wittenberg gekommen<br />

ist. Ich freue mich über das Impulspapier,<br />

das eine breite Diskussion über viele wichtige<br />

Fragen angeregt hat. Und das ist für unsere<br />

<strong>Kirche</strong> wichtig, ist auch für unser Verhältnis von<br />

EKD und VELKD wichtig. Denn wir können uns<br />

verständigen über das, was uns wichtig ist.<br />

Und da möchte ich – gerade auch aus Sicht der<br />

VELKD etwas benennen, was uns sehr wichtig ist:<br />

das ist die Ökumene. Sie kommt <strong>im</strong> Impulspapier<br />

zu wenig vor.<br />

<strong>Kirche</strong> wird hier fast ausschließlich in ihrem<br />

deutschen Kontext gesehen. Es fehlt die Einbindung<br />

in die ökumenische Gemeinschaft mit ihren<br />

unterschiedlichen Ausformungen.<br />

1. Nach lutherischem Verständnis ist aber Ökume-.<br />

ne nicht eine von der <strong>Kirche</strong> zu leistende Aufga-.<br />

be, sondern ein Wesensmerkmal der <strong>Kirche</strong>. Im .<br />

Vollzug der Wesensmerkmale der <strong>Kirche</strong>, Wort-.<br />

verkündigung und Sakramentsverwaltung, steht .<br />

jede Gemeinde in Beziehung zum gesamten Leib .<br />

Christi, indem auf die grundlegende Heilstat .<br />

Gottes in Jesus Christus und die diese Heilstat .<br />

bezeugende apostolische Tradition Bezug genom-.<br />

men wird. Einheit – und damit Ökumene – ist .<br />

nicht ein durch die <strong>Kirche</strong>n anzustrebender zu-.<br />

künftiger Zustand, sondern sie ist vorgegeben .<br />

und hat <strong>im</strong> Handeln der <strong>Kirche</strong> Gestalt zu gewinnen.<br />

2. Damit ergeben sich für das Handeln der<br />

<strong>Kirche</strong> bis zum Jahr 2030 u. a. folgende<br />

Best<strong>im</strong>mungen und Aufgaben:<br />

2.1. Keine Gemeinde und keine <strong>Kirche</strong> ist sich<br />

selbst genug, sondern strebt, um ihrem Wesen<br />

zu entsprechen, vielfältige Gemeinschaft an.<br />

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