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Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

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der Diakonie muss daher unmissverständlich und<br />

eindeutig in beide Richtungen gehen.<br />

Jedenfalls <strong>im</strong> Osten Deutschlands, wo viele Ar-.<br />

beitsfelder erst seit 16 Jahren in diakonischer Verant-.<br />

wortung wahrgenommen werden können und wo<br />

nicht wenige Mitarbeitende ohne eine spezifisch<br />

diakonische Vorbildung oder traditionelle kirchliche<br />

Prägung tätig sind, muss die Bemühung um<br />

kirchliche Profilierung mit Behutsamkeit und Ge-.<br />

duld einhergehen, wenn Demotivation oder frustrierte<br />

Gegenreaktionen vermieden werden sollen.<br />

Die Breite des Spektrums diakonischer Angebote<br />

muss differenzierter wahrgenommen<br />

werden. Ihr Beitrag zur Förderung von Ehrenamtlichkeit<br />

und bürgerschaftlichem Engagement ist<br />

sehr hoch einzuschätzen. Neben den herkömmlichen<br />

Handlungsfeldern hat sich in den letzten<br />

Jahren ein inzwischen unverzichtbarer Schwerpunkt<br />

in der Bildungsarbeit ergeben.<br />

Die Erfahrungen diakonischer Träger in den<br />

Bereichen Kinder- und Jugendhilfe, Frühförderung<br />

und integrativer Vorschulpädagogik erweisen<br />

sich <strong>als</strong> gute Voraussetzung für die Stärkung<br />

einer evangelisch profilierten Schullandschaft.<br />

Hier und an anderen Stellen zeigt sich, dass<br />

der vermeintliche Gegensatz von Unternehmensdiakonie<br />

und anwaltschaftlicher oder gemeindlicher<br />

Diakonie fruchtlos ist und der Wirklichkeit<br />

kaum gerecht wird. Die St<strong>im</strong>me der Diakonie, ihr<br />

Eintreten für Benachteiligte und Hilfsbedürftige,<br />

ihre Mitwirkung am Umbau des Sozi<strong>als</strong>taats und<br />

ihre Mitverantwortung für einen zivilgesellschaftlichen<br />

Grundkonsens bei Bildungszielen und<br />

Wertorientierung werden wirkungsvoll nur eingebracht<br />

werden, wenn die Diakonie selber auch <strong>als</strong><br />

kompetenter und verlässlicher Akteur in Erscheinung<br />

tritt. Die Gefahren, von denen das Impulspapier<br />

spricht, bestehen eher in Entwicklungen,<br />

denen <strong>Kirche</strong> und Diakonie gemeinsam entgegentreten<br />

müssen. Die Erosion des Subsidiaritätsprinzips<br />

geht einher mit einem Verlust von sozialer<br />

Solidarität in der Gesellschaft. Wenn die Menschenwürde<br />

unantastbar sein soll, dürfen ihre<br />

elementaren Bestandteile nicht den Gesetzen von<br />

Markt und Wettbewerb ausgeliefert werden. Eine<br />

stärkere finanzielle Unabhängigkeit durch Erhöhung<br />

der Eigenfinanzierung aus kirchlichen<br />

Mitteln ist sehr zu wünschen.<br />

Armin Felten<br />

Leiter der Gemeindeakademie Rummelsberg,<br />

Schwarzenbruck<br />

Die EKD-Ebene hat einerseits das „Ganze“ <strong>im</strong> Blick .<br />

und sie wird andererseits für viele Prozesse innerhalb<br />

des deutschen Protestantismus wichtige<br />

Dienste leisten; viel mehr noch <strong>als</strong> sie es <strong>im</strong> Moment<br />

schon tut. Entscheidend für das Gelingen<br />

dieses Dienstes wird sein, nach welchem Muster<br />

das Miteinander der einzelnen Teile organisiert<br />

werden wird. Ich möchte hier vor allem auf<br />

den Vorschlag der Schaffung von Dienstleistungs-<br />

und Kompetenzzentren eingehen.<br />

Angelehnt an die Computersprache könnte<br />

man das, was dort geschehen soll, auch <strong>als</strong> Arbeit<br />

am Betriebssystem des deutschen Protestantismus<br />

bezeichnen. Hier geht es nicht ums Anwenderprogramm,<br />

sondern um das Programm, das alle<br />

anderen zusammenhält bzw. aufeinander bezieht.<br />

Seit der beispiellosen Erfolgsgeschichte von<br />

Bill Gates’ Microsoft wissen wir, welche Marktmacht<br />

hinter Betriebssystemen steckt. Windows<br />

definiert in seinen verschiedenen Versionen Standards<br />

und Zugänge. Weiterentwickeln, verändern<br />

und „mitdenken“ darf nur ein kleiner Kreis, der<br />

den Gehe<strong>im</strong>code kennt. Das garantiert den Erhalt<br />

von Einfluss und Definitionsmacht.<br />

Seit den 90er-Jahren lehrt eine Gegenbewegung<br />

die Definitionsmachthaber von Microsoft<br />

das Fürchten. Die Linux-Bewegung setzt auf eine<br />

offen zugängliche Entwicklung des Betriebssystems.<br />

Fachleute können nicht nur mitschreiben<br />

und mitdefinieren, sie sind dazu eingeladen!<br />

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