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Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

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2. „Auf Gott vertrauen und das Leben gestalten“ .<br />

– dass Vertrauen mit geistlicher Behe<strong>im</strong>atung<br />

zu tun hat, wird in der Situationsbeschreibung<br />

dargelegt. Sie fordern qualitative Standards<br />

<strong>im</strong> theologischen, liturgischen und seelsorgerlichen<br />

Handeln. Dies wird anhand der<br />

Kasualien exemplarisch dargelegt. „Zum<br />

Wesen evangelisch verstandener Freiheit<br />

gehört es, für wiedererkennbare Formen,<br />

behe<strong>im</strong>atende Rituale und erwartbare Standards<br />

einzustehen.“ Sie machen zu Recht auf<br />

den Mangel unter uns Pfarrern und Pfarrerinnen<br />

aufmerksam, uns gegenseitig für<br />

eine faire kritische Beurteilung zu öffnen.<br />

3. Diesem allen st<strong>im</strong>me ich zu, es gehört aber<br />

dem Wesen der <strong>Kirche</strong> entsprechend noch ein<br />

anderer Aspekt dazu: Das Vertrauen zu Gott<br />

wächst durch das Vertrauen in die Kraft seines<br />

Wortes und durch das Gebet. Dann bleibt<br />

die uns geschenkte Gottesbeziehung kein<br />

Abstraktum oder verkehrt sich zur unerfüllbaren<br />

Forderung, sondern wird zum inneren<br />

Ort der Behe<strong>im</strong>atung. <strong>Der</strong> tiefste Wurzelgrund<br />

der Behe<strong>im</strong>atung ist in der Beziehung<br />

.Gottes zu uns und unserer zu Gott gegeben.<br />

4. Wir Pfarrer und Pfarrerinnen, die wir Träger<br />

des erlösenden Wortes Gottes an die Welt<br />

sind, brauchen selbst die Behe<strong>im</strong>atung <strong>im</strong><br />

Wort, damit wir auch anderen den Weg in<br />

diese Behe<strong>im</strong>atung öffnen können. „Denn<br />

Gottes Wort kann nicht ohne Gottes Volk sein,<br />

und umgekehrt kann Gottes Volk nicht ohne<br />

Gottes Wort sein. … Und was könnte oder<br />

wollte Gottes Volk glauben, wo Gottes Wort<br />

nicht da wäre? Und dies ist das Stück, das alle<br />

Wunder tut, alles zurecht bringt, alles erhält,<br />

alles ausrichtet, alles tut, alle Teufel austreibt“<br />

(Luther, Von den Konzilien und der <strong>Kirche</strong> 1520,<br />

in: Hg. K. Aland, Luther deutsch, Bd. 6, S. 35).<br />

5. Eine Hilfe unter vielen anderen zur Behe<strong>im</strong>atung<br />

in Gott ist durch die Fortbildung zur<br />

geistlichen Begleitung gegeben. In evangest<strong>im</strong>men<br />

zum reformprozess<br />

70 redebeiträge zum eröffnungsplenum<br />

34<br />

geniert sich angesichts des „frommen“ In-.<br />

halts nicht vor der Welt. Sie besitzt ein besonderes,<br />

zuweilen auch anstößiges Profil, das Salz .<br />

der Erde und Licht für die Welt ist. Und genau .<br />

darin ist sie attraktiv! Also bitte: Keine Verkün-.<br />

digung und Mission ohne kirchenmusika-.<br />

lisches Amt.<br />

4. „Was mir von dir bewusst.“ Geistliches Singen<br />

eröffnet uns neue Zugänge zu dem, was uns<br />

trägt. Im Singen geschieht Vergewisserung<br />

und „Bewusstseins-Bildung“, da wird unsere<br />

Person (von per-sonare = durchklingen)<br />

von Klängen ergriffen, die uns geistlich und<br />

geistig weiterbringen. Also: Keine Bildungsarbeit<br />

ohne professionelle <strong>Kirche</strong>nmusik!<br />

Dies, liebe Schwestern und Brüder, steckt nur in<br />

einer einzigen Strophe von Paul Gerhardt. Sie ist<br />

damit – so meine ich – nicht nur Programm für<br />

ein kirchenmusikalisches Kompetenzzentrum,<br />

sondern auch für eine zukunftsfähige <strong>Kirche</strong>:<br />

Verzichten Sie nicht auf inspirierte Klänge und<br />

kraftvolle Rhythmen und besonders nicht auf die<br />

Menschen, die sie unters Volk bringen.<br />

Anna-Maria aus der Wiesche<br />

Pfarrerin / Ordensschwester, Selbitz<br />

Zu Leuchtfeuer 1:<br />

1. Ich danke dem Team, das die Perspektiven<br />

für eine evangelische <strong>Kirche</strong> <strong>im</strong> 21. Jh. entwickelt<br />

hat. Die Stärke des Papiers ist das<br />

Ernstnehmen der wahrscheinlich auf uns<br />

zukommenden Veränderungen und die<br />

Ansätze für ein frühzeitiges Reagieren. Darin<br />

wird eine qualitative geistliche und theologische<br />

Verankerung <strong>als</strong> vordringlich in allen<br />

Bereichen gesehen. Die Anfragen, die ich<br />

grundsätzlich theologisch an das Papier habe,<br />

möchte ich hier nicht entfalten, sondern<br />

jetzt nur auf das Leuchtfeuer 1 eingehen.

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