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Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

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hen, dann muss man ganz bescheiden werden<br />

– auch <strong>als</strong> <strong>Kirche</strong>. Dann muss man sagen, mit unserem<br />

Leuchten ist es nicht weit her, da muss man<br />

sagen, wenn wir ein bisschen glänzen, kommt das<br />

nicht von uns. Dann muss man vielleicht sogar<br />

noch weiter sagen, auch in dieser Welt sagen, wir<br />

<strong>als</strong> <strong>Kirche</strong>, wir haben die Verheißung, aber sind<br />

nicht die Erfüllung. Wir <strong>als</strong> <strong>Kirche</strong> sind trotz aller<br />

öffentlichen und politischen Wertschätzung, die<br />

wir in der Gesellschaft genießen mögen, nicht<br />

die Einlösung der Zusagen Gottes an sein Volk.<br />

Die <strong>Kirche</strong> hat nicht die Wahrheit, die <strong>Kirche</strong><br />

versucht, der Wahrheit zu vertrauen. Und was<br />

wir <strong>als</strong> <strong>Kirche</strong> den Menschen in unserem Lande<br />

zu ihrem Trost, ihrer Besserung und zu ihrer<br />

Orientierung sagen können, das weist <strong>im</strong>mer<br />

über uns hinaus – auch über uns <strong>als</strong> <strong>Kirche</strong>. Das<br />

ist auch nicht wahr und gut, sondern das muss<br />

dadurch wahr und gut werden, dass Gott sich<br />

möglichst dahinterstellt. Und das ist das, was<br />

unsere <strong>Kirche</strong> ausmacht. Bescheidenheit ist da<br />

ganz nötig, und die brauchen wir auch gerade<br />

jetzt, wenn wir so ganz groß über Zukunft reden.<br />

2.<br />

Wir dürfen wirklich nicht nachlassen, um den<br />

Heiligen Geist zu bitten. Das ist die Aufgabe<br />

der <strong>Kirche</strong> von ihrem Anbeginn bis Ende und<br />

<strong>als</strong>o auch weit in unsere Zukunft. Denn dieser<br />

Heilige Geist ist es, der in die Herzen schreibt.<br />

Und der uns dann möglicherweise ein bisschen<br />

glänzen lässt. Und der kleinen Glauben bestätigt,<br />

stärkt und aufrichtet. Also: Wir können gar<br />

nicht aufhören, um den Heiligen Geist zu bitten.<br />

3.<br />

Das Dritte ist: Wir dürfen auch nicht aufhören<br />

in der „Zubereitung“ der Menschen, nämlich<br />

helfen, den Grund zu bereiten, dass der Heilige<br />

Geist in die Herzen schreiben kann, <strong>als</strong>o christlichen<br />

Glauben und christliche Lehre weitervermitteln,<br />

so wie es Luther uns vorgemacht hat.<br />

4.<br />

Das Vierte, das ist mir besonders wichtig: .<br />

Ich glaube, dass es dazugehört, dass wir .<br />

unsere Situation, auch die Situation, in der wir<br />

jetzt leben, mit ganz großer Dankbarkeit an-.<br />

sehen.<br />

Das ist doch auch Gnade Gottes, dass wir hier<br />

zu einem Zukunftskongress zusammenkommen<br />

können, in gelöster Atmosphäre und bei gutem<br />

Essen. Das ist doch Ausdruck dafür, dass wir von<br />

Gott geseligt und geehrt worden sind: Noch können<br />

wir sein Wort hören, noch können wir planen<br />

und gestalten.<br />

Vielleicht fällt uns Christen <strong>im</strong> Osten das heute<br />

ein wenig leichter <strong>als</strong> vielen anderen. Denn<br />

wenn wir jetzt 25 oder 30 Jahre zurückdenken, an<br />

die Prognosen, die wir uns dam<strong>als</strong> für das Jahr<br />

2000 gestellt haben, für das einundzwanzigste<br />

Jahrhundert kann man doch aus heutiger Sicht<br />

nur sagen:<br />

• Vertraut nicht allzu sehr auf eure Prognosen.<br />

• Wir sind beschämt worden von der Güte Gottes.<br />

Denn unsere Prognosen sahen viel fürchterlicher<br />

aus, <strong>als</strong> wir es jetzt erleben dürfen. Und das muss<br />

doch deutlich bleiben, dass wir an jedem Tag, den<br />

wir haben, <strong>im</strong>mer wieder sagen: Gnädiger- und<br />

unverdienterweise dürfen wir Gottes Wort noch<br />

weitersagen. Gnädiger- und erstaunlicherweise<br />

gibt es <strong>im</strong>mer noch <strong>Kirche</strong>.<br />

Und das ist Grund zur Freude und zur Dankbarkeit.<br />

Das ist doch auch ganz schön, und es<br />

glänzt sogar ein bisschen, nicht zu dolle, aber<br />

doch hin und wieder.<br />

Lassen Sie mich noch zum Schluss den kleinen<br />

Brief zu Ende lesen, den der Ratsvorsitzende hier<br />

am Donnerstagabend vorzulesen begonnen hat.<br />

Sie wissen, der Brief Luthers an den sehr ängstlichen<br />

und um die Sache des Evangeliums so besorgten<br />

Philipp Melanchthon in Augsburg <strong>im</strong> Juni<br />

1530. Luther langt da sehr kräftig zu und schreibt<br />

Melanchthon ins Stammbuch:<br />

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