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Der Dokumentationsband als PDF - Kirche im Aufbruch ...

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st<strong>im</strong>men zum reformprozess<br />

„von anderen lernen“<br />

116<br />

Im Impulspapier steht: Im Jahre 2030 ist die<br />

evangelische <strong>Kirche</strong> in der öffentlichen Wahrnehmung<br />

dadurch stark, dass sie gemeinsame<br />

.Themen und Positionen vorgibt, die in die Gesellschaft<br />

hineingetragen und vertreten werden, eine<br />

starke und profilierte Präsenz wird gefordert.<br />

Ich frage mich ernsthaft: Wieso erst so spät?<br />

Ich wurde um meine persönlichen Vorstellungen<br />

von einer ansprechenden und einladenden<br />

<strong>Kirche</strong> <strong>im</strong> 21. Jahrhundert gebeten:<br />

Ansprechend und einladend, ja, das soll sie<br />

schon sein, die <strong>Kirche</strong> für mich. Dafür müsste sie<br />

aber ihre Türen <strong>im</strong>mer offen halten.<br />

Ich wäre froh, wenn mir sonntagmorgens<br />

nicht andauernd der Spiegel der vergangenen<br />

Woche gepredigt würde. Aber das ist vielleicht<br />

eine berufsbedingte Aversion.<br />

Ich mag ein bisschen Br<strong>im</strong>borium und Tradition<br />

… aber ich weiß, da wäre ich bei Ihren<br />

.römischen Kollegen besser aufgehoben.<br />

Alles Kleinigkeiten. Was ich wirklich will, ist<br />

eine <strong>Kirche</strong> mit Haltung. Mit Meinung, die sie klar<br />

äußert, eine <strong>Kirche</strong> mit Überzeugungen, die sie<br />

nicht versteckt. Wie ein guter Kommentar in der<br />

Zeitung, der ist auch subjektiv, aber er hilft mir<br />

be<strong>im</strong> Denken, be<strong>im</strong> Nachdenken, be<strong>im</strong> Feststellen,<br />

wo ich selbst stehe.<br />

So will ich die evangelische <strong>Kirche</strong> in dieser<br />

Gesellschaft. Auch wenn ich nicht <strong>im</strong>mer eine<br />

Meinung mit ihr habe, so will ich doch, dass sie<br />

eine Rolle spielt.<br />

In Amerika sagen die Leute mittlerweile<br />

.„Happy Holiday“ vor Weihnachten. Lassen Sie es<br />

nie so weit kommen.<br />

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.<br />

„Von anderen lernen“<br />

Dagmar Re<strong>im</strong>, Intendantin, 26. Januar 2007<br />

Reformation heißt Erneuerung, Umgestaltung.<br />

Sowohl Erneuerung <strong>als</strong> auch Umgestaltung<br />

waren schon <strong>im</strong>mer Lebensthemen Ihrer <strong>Kirche</strong>.<br />

Wenn Sie zu Ihrem großen Reformprozess, den Sie<br />

hier in Wittenberg anstoßen, Meinungen und<br />

Ansichten einer Außenstehenden hören wollen,<br />

dann müssten dem, so denke ich, zwei Überlegungen<br />

zugrunde liegen.<br />

Zum einen: Was hat sie erlebt, erdacht, erlitten,<br />

das uns bevorstehen könnte? Und zum<br />

anderen: Was hält sie von dem, was wir uns<br />

.vornehmen?<br />

Zu beidem möchte ich heute Abend etwas<br />

sagen.<br />

Ich komme vom Rundfunk Berlin-Brandenburg.<br />

Dieser ist entstanden aus einer Fusion. ORB,<br />

Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg, und SFB,<br />

Sender Freies Berlin, haben <strong>im</strong> Mai 2003 zum rbb<br />

fusioniert. Wir sind jetzt <strong>als</strong>o dreieinhalb, und<br />

wenn Sie Dreieinhalbjährige kennen, dann wissen<br />

Sie: Die strotzen geradezu vor Lebenslust. Das ist<br />

bei uns auch so, aber bis es so weit war, gab es<br />

mehr Lebenslast <strong>als</strong> Lebenslust.<br />

Kurz zur Vorgeschichte unserer Fusion. <strong>Der</strong><br />

Sender Freies Berlin war das traditionsreiche<br />

publizistische Unternehmen. 50 Jahre alt ist er<br />

geworden bis zur Fusion, und <strong>im</strong> ummauerten<br />

Berlin war er die starke St<strong>im</strong>me einer Stadt in<br />

andauernder Herausforderung. <strong>Der</strong> Ostdeutsche<br />

Rundfunk Brandenburg hingegen ist ein Kind der<br />

Wende. Er entstand <strong>im</strong> vereinten Deutschland <strong>als</strong><br />

publizistische St<strong>im</strong>me des neuen Bundeslandes<br />

Brandenburg. Zwölf Lebensjahre waren ihm beschieden,<br />

ehe es zur Vereinigung kam. Die Mütter<br />

und Väter der Senderfusion – und hier sind Politikerinnen<br />

und Politiker vorbehaltlos zu loben –<br />

hatten erkannt, dass zwei kleine ARD-Sender,<br />

achtzehn Kilometer voneinander entfernt, keine<br />

Zukunft haben würden. Zu groß die finanziellen

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