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Алтабаш, номер 55 (июль-август 2009) - Татары Германии

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LEBEN, SCHICKSAL<br />

ЖИЗНЬ, СУДЬБА<br />

Nr. 4/<strong>55</strong>, <strong>2009</strong><br />

СУДЬБА ОЛЬГЕРДА КРИЧИНСКОГО<br />

Schicksal von Olgierd Kryczynski<br />

(Начало на стр. 26)<br />

Кричинский ответил, что дел по<br />

коммунистам он никогда не<br />

рассматривал и на политических<br />

процессах никогда не<br />

присутствовал.<br />

К делу Кричинского<br />

присоединены протоколы<br />

допроса другого татарского<br />

деятеля – Якуба Романовича (в<br />

деле – Романовича Якова<br />

Ромуальдовича), заместителя<br />

муфтия, датированные 14–26<br />

ноября 1940 г. В них содержатся<br />

вопросы о деятельности<br />

Центральной Рады татарского<br />

культурно-просветительского<br />

общества, организаций «Идель–<br />

Урал», «Союза татарской<br />

молодежи (в протоколе он назван<br />

«Товариществом молодежи<br />

татарской»). Много вопросов<br />

задается о деятельности муфтията<br />

и муфтия Якуба Шинкевича. В<br />

допросах затрагивалась личность<br />

Эдыге Шинкевича, племянника<br />

муфтия. Его обвиняли в создании<br />

группы, ставящей своей целью<br />

отделение Крыма и Казани от<br />

Советского Союза. Допросы<br />

проводил старший следователь<br />

УГБ, мл. лейтенант<br />

госбезопасности Киянченко. Он<br />

же впоследствии допрашивал и<br />

Ольгерда Кричинского.<br />

13 мая 1941 г. был составлен<br />

протокол об окончании следствия<br />

по обвинению Ольгерда<br />

Кричинского, предварительное<br />

следствие по делу признавалось<br />

законченным, а полученные<br />

данные – достаточными для<br />

передачи суду. К делу<br />

прилагается справка об<br />

отсутствии у обвиняемого<br />

судимости.<br />

27 мая 1941 г. старший<br />

следователь УГБ Киянченко<br />

пишет постановление о том, что,<br />

рассмотрев следственное дело №<br />

696 по обвинению Ольгерда<br />

Кричинского, нашел, что личные<br />

вещи /домашняя обстановка/<br />

нажиты чужим трудом, так как он<br />

являлся помещиком и крупным<br />

домовладельцем. На все вещи<br />

составлена опись, и они<br />

опечатаны на основании ст.121а<br />

УПК РСФСР. Далее в<br />

постановлении говорится, что<br />

будет возбуждено ходатайство<br />

перед судебными органами о<br />

конфискации всего имущества<br />

принадлежавшего обвиняемому,<br />

согласно прилагаемой описи к<br />

следственному делу № 696.<br />

5 июня 1941 г. заместитель<br />

начальника Виленского<br />

горуправления НКГБ ст.<br />

лейтенант госбезопасности<br />

Анохин утвердил обвинительное<br />

заключение по делу Кричинского.<br />

Ввиду важности, приведем<br />

документ полностью:<br />

«Обвинительное заключение,<br />

следственное дело № 696 по<br />

обвинению Найман-Мирза-<br />

Кричинский<br />

Ольгерда<br />

Константиновича,<br />

в<br />

преступлениях, предусмотренных<br />

ст.ст. 58 (4), 58 (11), 58 (13) УК<br />

РСФСР.<br />

Виленским Городским<br />

Управлением НКГБ ЛССР, 15<br />

февраля 1941 года был арестован<br />

бывший заместитель министра<br />

юстиции белогвардейского<br />

правительства в Азербайджане –<br />

прокурор Верховного суда бывш.<br />

Польского государства – Найман-<br />

Мирза-Кричинский Ольгерд<br />

Константинович.<br />

Следствием установлено:<br />

что<br />

Найман-Мирза-<br />

Кричинский<br />

Ольгерд<br />

Константинович, с 1908 года до<br />

1918 года работал в должностях<br />

судьи и прокурора при царском<br />

правительстве, с 1918 года по 1919<br />

год был прокурором окружного<br />

суда г. Симферополя, с 1919 г. по<br />

1920 год был заместителем<br />

министра юстиции при<br />

белогвардейском-меньшевистском<br />

правительстве в Азербайджане, а<br />

при разгроме этого правительства в<br />

1920 г. бежал в бывшую. Польшу.<br />

(Anfang auf S. 26)<br />

Danach fragte man ihn, über wie<br />

viele Fälle der Kommunisten und<br />

Revolutionäre er während seiner Arbeit<br />

in Baku verhandelt hatte. Olgierd<br />

Kryczynski antwortete, er habe nie<br />

über Fälle von Kommunisten verhandelt<br />

und wäre nie an politischen Prozessen<br />

beteiligt gewesen.<br />

An die Archiv-Sache Kryczynski<br />

sind Verhörprotokolle vom 14.-26.<br />

November 1940 eines anderen tatarischen<br />

Funktionärs, Jakub Romanowicz<br />

(in der Sache – Romanowicz<br />

Jakow Romualdowitsch), dem Stellvertreter<br />

des Muftis, beigegeben.<br />

Diese Protokolle beinhalten Fragen<br />

Leon und Olgierd Kryczynski mit dem polnischen Präsidenten.<br />

(Продолжение на стр. 28)<br />

über die Tätigkeit der Zentralrada der<br />

tatarischen kulturell-aufklärerischen<br />

Gesellschaft, der Organisationen „Idel<br />

-Ural“, dem „Bündnis tatarischer<br />

Jugend“ (im Protokoll wird das Bündnis<br />

„Genossenschaft tatarischer Jugend“<br />

genannt). Viele Fragen betreffen<br />

die Tätigkeit des Muftijats und des<br />

Muftis Jakub Szinkiewicz. Beim<br />

Verhören suchte man auch nach Erkenntnissen<br />

über Edyge Szinkiewicz,<br />

den Neffen des Muftis. Ihn beschuldigte<br />

man der Gründung der Gruppe,<br />

deren Ziel es gewesen sei, die Krim<br />

und Kasan von der Sowjetunion abzutrennen.<br />

Die Verhöre wurden von<br />

dem Oberermittler des UGB, Unterleutnant<br />

der Staatssicherheit Kijantschenko<br />

durchgeführt. Später verhörte<br />

er auch Olgierd Kryczynski.<br />

Am 13. Mai 1941 wurde das<br />

Protokoll über die Beendigung der<br />

Untersuchung die Beschuldigung von<br />

Olgierd Kryczynski betreffend verfasst,<br />

die Vorermittlung über diese<br />

Sache als beendet erklärt, und die<br />

erhaltenen Daten galten als ausreichend<br />

für die Übergabe zum Gericht.<br />

Zur Sache wurde die Bescheinigung<br />

beigefügt, dass der Beklagte keine<br />

Vorstrafen hatte.<br />

Am 27. Mai 1941 schreibt der<br />

Oberermittler der UGB Kijantschenko<br />

eine Anweisung. Nach dem Verhandeln<br />

des Untersuchungsfalls Nr. 696<br />

über die Anklage von Olgierd Kryczynski<br />

befand er, dass persönliche<br />

Sachen, die häusliche Einrichtung<br />

durch fremdes Vermögen erworben<br />

sei, da er Gutsbesitzer und ein großer<br />

Hausbesitzer war. Alle Sachen wurden<br />

aufgrund des § 121a der Strafprozessordnung<br />

der RSFSR gepfändet und<br />

versiegelt. Weiter wird in der Verordnung<br />

gesagt, es werde ein Gesuch vor<br />

den Gerichtsorganen über die Konfiszierung<br />

sämtlichen Eigentums, das<br />

dem Beschuldigten gehört, laut des<br />

beigefügten Verzeichnisses zur Untersuchungssache<br />

№ 696 eingereicht.<br />

Am 5. Juni 1941 bestätigte der<br />

Stellvertreter des Chefs der Stadtverwaltung<br />

des NKGB von Vilnius<br />

Oberleutnant der Staatssicherheit<br />

Anochin die Anklageschrift in der<br />

Sache Kryczynski.<br />

Da diese Dokumente wirklich<br />

sehr wichtig sind, führen wir sie hier<br />

an:<br />

„Anklageschrift, Untersuchungssache<br />

Nr. 696 in der Beschuldigung<br />

von Najman-Mirza-Krychynski Olgierd<br />

Konstantinowitsch in Delikten,<br />

die in den §§ 58 (4), 58 (11), 58 (13 )<br />

der Strafprozessordnung der RSFSR<br />

vorgesehen sind,<br />

Am 15. Februar 1941 wurde von<br />

der Stadtverwaltung Vilnius des<br />

NKGB der LSSR der ehemalige stellvertretende<br />

Justizminister der weißgardistischen<br />

Regierung Aserbeidschans<br />

und Staatsanwalt des Obersten<br />

Gerichts des ehemaligen polnischen<br />

Staates Najman-Mirza-<br />

Kryczynski Olgierd Konstantinowitsch<br />

verhaftet.<br />

Die Untersuchung stellte fest:<br />

Najman-Mirza-Kryczynski Olgierd<br />

Konstantinowitsch war in der<br />

Zeitperiode zwischen 1908 und 1918<br />

als Richter und Staatsanwalt bei der<br />

Zarenregierung tätig, 1918-1919 arbeitete<br />

er als Staatsanwalt des Bezirksgerichts<br />

in Simferopol, 1919-<br />

1920 war er stellvertretender Minister<br />

des Justizministeriums der weißgardistisch-menschewistischen<br />

Regierung<br />

in Aserbeidschan, und nach der<br />

Niederlage dieser Regierung floh er<br />

1920 in das ehemalige Polen.<br />

(Fortsetzung auf der S. 28)<br />

27

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