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Untersuchung der molekularen Küche auf ihre Alltagstauglich- keit

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<strong>Untersuchung</strong> <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> <strong>auf</strong> <strong>ihre</strong> <strong>Alltagstauglich</strong><strong>keit</strong><br />

Sandra Bänziger<br />

(Vielfachzucker) und befindet sich zwischen den Zellwänden. Durch Extraktion und Ausfällung<br />

kann man das Algin direkt aus den Algen gewinnen.<br />

Das Alginat hat eine Zickzackstruktur, in die sich Calcium-, Kalium,- Natrium- o<strong>der</strong> Magnesiumionen<br />

einlagern können. Durch diese Einlagerungen <strong>der</strong> Ionen bekommt das Algin eine<br />

dreidimensionale Struktur. Damit können Gelees, Fasern und Filme in <strong>der</strong> gewünschten Stabilität<br />

hergestellt werden.<br />

Schon lange werden in <strong>der</strong> Lebensmittelindustrie Alginate<br />

verwendet. Man setzt sie für die Herstellung von<br />

Puddings, Saucen o<strong>der</strong> als Schutzfilm für Fleisch und<br />

Tiefkühlprodukte ein. Algin wird in <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong><br />

<strong>Küche</strong> in erster Linie für die Sphärifizierung (Verkugelung,<br />

z. B. falscher Kaviar) von Flüssig<strong>keit</strong>en verwendet.<br />

Setzt man das Algin richtig ein, entstehen Kugeln<br />

mit einer festen Oberfläche und einem flüssigen Kern.<br />

Diese Kugeln sind hitzebeständig und können für kalte<br />

und warme Speisen eingesetzt werden. 12<br />

3.1.2. Calciumchlorid/Calcic<br />

Abb. 2: Polymerisation von Alginat mittels<br />

Ca +<br />

Als Chlorid des Erdalkalimetalls Calcium kommt Calciumchlorid in gelöster Form in Salzsolen<br />

(Salz-Wasser-Lösung) vor. In reiner Form bildet das Calciumchlorid farblose Kristalle. Im<br />

wasserfreien Zustand zieht Calciumchlorid Wasser stark an. Es ist also hydrophil (wasseranziehend).<br />

Verbindet man Calciumchlorid mit Wasser, wird dadurch Wärme freigesetzt, da die<br />

Reaktion exotherm ist und die freiwerdende Energie in Form von Wärme abgegeben wird. Es<br />

bildet sich ein Hexahydrat-Komplex.<br />

Da Calciumchlorid eine starke Wasseranziehungskraft hat, wird es oft als Trocknungsmittel<br />

verwendet. In <strong>der</strong> Lebensmittelindustrie wird Calciumchlorid als Festigungsmittel, Geschmacksverstärker<br />

und als Stabilisator eingesetzt. In <strong>der</strong> <strong>molekularen</strong> <strong>Küche</strong> benutzt man<br />

Calciumchlorid, um mit Hilfe von Algin o<strong>der</strong> Gellan künstlichen Kaviar herzustellen. 13<br />

3.1.3. Agar-Agar/Agar<br />

Für Agar-Agar gibt es viele verschiedene Namen. In den Zellwänden <strong>der</strong> Rotalgen und den<br />

Seegräsern ist Agar-Agar zusammen mit Carrageen (langkettige Kohlenhydrate) für die Flexibilität<br />

und die Festig<strong>keit</strong> <strong>der</strong> Organismen verantwortlich.<br />

Ähnlich wie Algin und Gellan wirkt Agar-Agar schon bei einer Konzentration von 1% als Geliermittel.<br />

Dazu benötigt Agar-Agar keine Ionen. Im heissen Wasser gelöst wird Agar-Agar ab<br />

ca. 45 o C fest. Dabei ist das Gelee bis zu etwa 100 o C stabil.<br />

12 Vgl. Caviezel 2009, S. 16-17.<br />

13 Vgl. Caviezel 2009, S. 17.<br />

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